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Montoya über 2009: "Wir sind besser, als die Leute glauben"
Juan Pablo Montoya geht voll motiviert in seine dritte NASCAR-Saison, an deren Ende das große Ziel erreicht werden soll: Der NASCAR-Chase
(Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya gab sich in Daytona extrem guter Dinge. Die turbulente und durchwachsene Saison 2008 ist abgehakt, über den Winter wurde gut gearbeitet, und nun soll sich in seiner dritten NASCAR-Saison alles zum Positiven wenden. Das große Ziel ist ebenfalls klar: Es geht um den Einzug in die Top 12, die NASCAR-Playoffs.

© NASCAR
Juan Pablo Montoya geht voller Optimismus in die dritte NASCAR-Saison
Doch die noch junge Saison 2009 zeigte bereits ihre Zähne. Der Stachel der Niederlage beim 24 Stundenrennen von Daytona sitzt tief, zu stark war der Porsche-Motor der Konkurrenz. "Ich hatte das Gefühl, dass uns 40 PS gefehlt haben", analysierte Montoya. "Unser Handling war besser, aber das hat uns alles nichts genutzt."#w1#
Da konnte ihn selbst der spektakuläre und mitreißende Zweikampf in der letzten der 24 Rennstunden nicht trösten. Montoya selbst sah die Sache sowieso ganz anders: "Ein Kampf war das nicht, das war eher eine Auseinandersetzung zwischen einem Chihuahua und einer Bulldogge." Wobei die Rollenverteilung zwischen seinem Ganassi-Lexus und der Porsche-Armada selbsterklärend ist.
Ein etwas verärgerter Montoya: "Einige Leute sind nach dem Rennen zu mir gekommen und haben gesagt: 'Es war schön, dich endlich einmal wieder so hart kämpfen zu sehen'. Aber genau so fahre ich jede verdammte Woche! Es ist nicht so, als hätte ich vergessen wie man Auto fährt. Ich weiß genau, wie hart man das Auto heran nehmen muss."
Denken in größeren Dimensionen

© GrandAm
Gegen den Brumos-Porsche war für Montoya (hi.) kein Kraut gewachsen Zoom
Doch auch das Thema 24 Stunden ist nun abgehakt, jetzt gilt die volle Konzentration natürlich dem Sprint-Cup. Ein erstes Indiz für seine positive Stimmungslage lieferte der Goodyear-Test vor einigen Wochen. "Wir waren in Atlanta zu den Reifentests und das Auto war richtig schnell. Das Auto hat sich auch viel besser angefühlt als zuletzt dort im Rennen. Wir haben dazugelernt und aus diesem Standpunkt heraus sehen die Dinge wirklich gut aus."
Ein Szenario wie 2008 soll es nicht mehr geben. "Nach sechs Rennen lagen wir in der Gesamtwertung auf Platz 12", blickte der Kolumbianer zurück. "Dann haben wir angefangen, die Crewchiefs zu tauschen. Das ist ein gewaltiger Einschnitt, denn jeder Crewchief hat seine eigene Methode, das Auto zum Laufen zu bringen. Das ist nicht so wie in der Formel 1, wenn du deinen Renningenieur wechselst."
Die Folge ist bekannt: "Wir hatten eine ganz schlechte Phase und fielen auf Platz 20 zurück. In den letzten zehn Saisonrennen lief es dann wieder wesentlich besser, aber am Ende landeten wir auf Platz 25. Wir waren ja schnell, aber wir haben einfach keine Resultate holen können."
Das soll sich nun ändern. Ein wesentlicher Faktor war dabei die Fusion zwischen Chip Ganassi und Dale Earnhardt Inc., wobei Montoya mit einem Vorurteil aufräumen will. "Bei dem Merger ging es nicht darum, Ganassi oder Earnhardt zu retten. Ich glaube es ging darum, beide Teams zu verbessern. Wenn man die großen Teams schlagen will, dann muss man in größeren Dimensionen denken", lautet sein Standpunkt.
Alt und neu: Target und Chevy-Power

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Mit Target gewann Montoya 1999 die CART-Serie und 2000 das Indy 500 Zoom
Nun also unter prominentem Banner, denn die neue Mannschaft hört auf den Namen Earnhardt Ganassi Racing. Montoya: "Ich konnte mich in meiner gesamten Karriere glücklich schätzen, mit großen Namen im Motorsport arbeiten zu können. Und genau das ist jetzt auch in der NASCAR der Fall. Der Name Earnhardt ist in der NASCAR von gewaltiger Bedeutung."
Doch noch ein kleiner Mosaikstein kommt dazu. "Auch die Rückkehr zu Target ist für mich persönlich großartig. Ende des vergangenen Jahres gab es eine Konferenz mit Target und da haben mich ein paar Leute gefragt, wann ich denn endlich wieder das Target-Auto fahren würde. Jetzt ist es soweit und das bedeutet mir schon eine Menge. Wir haben zusammen viel erreicht und hoffentlich können wir etwas Ähnliches wiederholen."
Plus der Motorenwechsel "zu den starken und leichteren Chevrolet-Motoren von Childress." Sein erstes Zwischenfazit lautet also: "Es sind in diesem Jahr schon eine Menge guter Dinge passiert", seine Prognose ist logisch. "Wir haben nun die notwendigen Werkzeuge. Ende 2008 haben wir gut ausgesehen und über den Winter viel gearbeitet. Wir sind so gut wie noch nie vorbereitet."
Das große Ziel ist der Chase

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Die Reifentests in Atlanta verliefen im Januar äußerst vielversprechend Zoom
Daytona ist da nicht entscheidend: "Auf den Restrictor-Plate-Strecken waren wir immer gut dabei. Natürlich wäre ein Daytona-Sieg cool, aber es geht darum, wie wir eine ganze Saison lang aussehen, und nicht nur wie wir in einem Rennen abschneiden."
"Das Ziel muss sein, uns in dieser Saison weiter zu verbessern. Wir sind meiner Meinung nach in einer Position, wo wir um den Chase kämpfen können. Wir wollen Rennen gewinnen, wir wollen jede Woche vorne mitmischen können. Ich bin glücklich und solch ein Gefühl hat man nicht allzu oft."
"Nun wissen wir, was wir zu tun haben, um in den Chase zu kommen. Wir gehen die Sache Woche für Woche an. Wir wollen sicherstellen, dass wir aus jeder Woche das Optimale herausholen können, egal ob wir um Platz fünf oder Platz 20 kämpfen. Aber ich glaube, dass wir uns wesentlich weiter vorne aufhalten werden als die Leute vielleicht glauben."

