• 20.08.2007 13:24

  • von Pete Fink

Montoya spaltet seine Fahrerkollegen

Juan Pablo Montoya wird niemals ein Rennfahrer werden, über dessen Performance eine übereinstimmende Meinung herrscht, so auch in der NASCAR

(Motorsport-Total.com) - Steht man im Lichte der Öffentlichkeit, dann heißt für jeden minderbegabten C-Promi die Losung "Hauptsache, man redet über mich." Nun ist Juan Pablo Montoya weder minderbegabt, noch bei weitem kein C-Promi, doch nach etwas über einer halben NASCAR-Saison hat er es geschafft, dass er auch in seinem neuen US-Betätigungsfeld in aller Munde ist. Zum Teil wegen seines unzweifelhaften sportlichen Erfolges, und zum anderen Teil wegen seines bekannt aggressiven Fahrstiles.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Über Juan Pablo Montoya sind auch seine NASCAR-Kollegen uneins

So polarisiert der Kolumbianer in der NASCAR sowohl Fans, als auch seine Fahrerkollegen. Etwa Kevin Harvick ist auch eine Woche nach dem Watkins-Glen-Vorfall immer noch heftig angesäuert, und auch Jimmie Johnson gab in Michigan keine vor Glück und Freude strotzenden Kommentare ab. Jetzt haben sich dazu Evernham-Pilot Elliott Sadler, Matt Kenseth und Jeff Burton, der ebenfalls in den Unfall verwickelt war, in Sachen Juan Pablo Montoya zu Wort gemeldet.#w1#

"Viele der Jungs, gegen die wir fahren, fahren nach dem Motto 'Leben und Leben lassen', doch er ist keiner dieser Jungs", so Sadler in Michigan. "Abseits der Strecke ist er ein toller Typ, und er ist auch großartig für unseren Sport. Aber auf der Strecke hat er dieses 'Leben und leben lassen'-Prinzip noch nicht verstanden".

Während Sadler zu dem die Meinung Harvicks bestätigte, dass dieser Eindruck auch innerhalb weiterer NASCAR-Teams entstanden sei, hat Roush-Pilot Matt Kenseth eine etwas andere Sicht der Dinge: "Ich persönlich hatte noch nie Probleme mit Montoya", sagte der Cup-Champion des Jahres 2003 der 'LA Times'. "Ich habe es bislang genossen, gegen ihn zu fahren."

Montoya braucht Erfahrung

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya steckt mitten in einem Lernprozess, glaubt Jeff Burton Zoom

Jeff Burton sieht das Problem Montoya etwas differenzierter: "Er kam hierher und hat sofort gewonnen, und so fährt er auch", so der Childress-Pilot gegenüber der 'USA Today'. "Er hat einfach noch nicht die Erfahrung in diesen Autos, um so aggressiv zu Werke zu gehen, wie etwa ein Jeff Gordon."

Im Falle des Kolumbianers handle es sich also um einen Lernprozess und Montoya habe beschlossen, diesen Weg so zu gehen, in dem er "seine Nase in jedes Lücke steckt, und hinterher schaut, was passiert ist. Sicher ist er deshalb in mehr Vorfälle verwickelt, als ein durchschnittlicher Pilot. Es ist halt seine Unerfahrenheit, die ihn in solche Situationen kommen lässt, in die ein Jeff Gordon nie verstrickt wäre."

Montoya selbst sieht sich übrigens keineswegs als Schuldiger: "Ich bin mir über dieses 'Leben und leben lassen'-Prinzip durchaus bewusst", so der Ganassi-Pilot. "Ich war dieses Jahr sehr vorsichtig, in keine Rivalitäten verwickelt zu werden. Ich denke, wir sind kluge Rennen gefahren, und haben uns auch viele Freunde gemacht."

Zu dem habe er als NASCAR-Rookie im Laufe seiner ersten Nextel-Cup-Saison auch immer gesagt: "Hey, tut mir leid", wenn es sich um seinen persönlichen Fehler gehandelt habe. "Aber Sachen wie diese werden immer passieren, das ist halt Rennsport."