• 25.09.2009 18:11

  • von Pete Fink

Montoya-Plan: "Jede Woche aufs Ganze gehen"

Mit Platz vier stand Juan Pablo Montoya in der NASCAR-Gesamtwertung noch nie so gut da - Titelchancen bis zum Saisonfinale in Homestead offen halten

(Motorsport-Total.com) - Chip Ganassi machte direkt nach dem Erreichen des NASCAR-Chase keinen Hehl aus seinen Titelambitionen: "Ich würde mein Geld auf Juan Pablo setzen", erklärte er mutig, und sein Teilhaber Felix Sabates bestätigte die Ganassi-Aussage nun gegenüber 'ESPN': "Meine Voraussage lautet, dass Juan Pablo den Titel vor Jimmie Johnson gewinnen wird."

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya will bis zum Ende um den NASCAR--Titel kämpfen

Es herrscht derzeit große Lockerheit und ein begründeter Optimismus im Ganassi-Camp, denn der Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 war in New Hampshire das beste Auto. Lediglich Mark Martin (Hendrick-Chevrolet) verhinderte einen Montoya-Sieg. Die Mannschaft des Kolumbianers war darüber sogar etwas ungehalten, denn insgeheim hatte man sich mehr ausgerechnet.#w1#

Nichts desto trotz machte Montoya in der Gesamtwertung einen Riesensatz von Rang elf auf vier. So weit oben stand der frischgebackene 34-Jährige in der NASCAR noch nie. Die Buchmacher in Las Vegas sehen das aktuelle Geschehen übrigens etwas anders, denn der Kolumbianer würde als NASCAR-Champion 2009 nach wie vor eine Außenseiterquote von 15:1 bringen.

Montoya will diese Zweifler widerlegen: "Im Chase müssen wir unser Optimum bringen", erklärte er im Vorfeld des AAA 400 auf der Monster-Mile von Dover. "Das haben wir in New Hampshire gemacht. Wir können jetzt nichts mehr zurückhalten, wir müssen jede Woche aufs Ganze gehen." Das konservative Punktefahren, das ihn in den Chase brachte, ist also endgültig Vergangenheit.

Bis Homestead im Rennen sein

Juan Pablo Montoya

In New Hampshire holte sich die rote Startnummer 42 einen dritten Platz Zoom

13 Top-10-Resultate 2009 sprechen eine deutliche Sprache, denn das ist weitaus besser, als in den ersten zwei NASCAR-Jahren Montoyas zusammengerechnet. In Dover, wo man am Wochenende übrigens in ungewohnt schwarzer Polaroid-Lackierung antreten wird, will EGR das New-Hampshire-Resultat untermauern. Danach stehen mit Kansas, Fontana und Charlotte drei größere Ovale an.

Montoya ist der Kalender herzlich egal. "Unsere Autos sind überall gut", weiß er. "Speziell auf den 1,5 Meilen-Ovalen. Je größer die Strecken, desto besser sind sie normalerweise." Doch zunächst muss erst einmal der lang überfällige erste Oval-Erfolg her, danach kann man anfangen, sich über den Titel ernsthafte Gedanken zu machen.

"Ich weiß nicht, ob wir dazu schon bereit sind", sinnierte Montoya. Doch zumindest wollen er und sein EGR-Team bis zum letzten Saisonrennen mitmischen. "Wenn es nach Homestead geht, dann wollen wir von uns sagen können, dass wir unser Bestes gegeben haben und uns eine Chance erarbeitet haben. Mehr können wir nicht tun."

Der Homestead-Miami Speedway liegt nur wenige Kilometer südlich von Montoyas Hauptwohnsitz. Es ist also das Heimrennen des NASCAR-Aufsteigers der aktuellen Saison. Viele Szenebeobachter sind der Meinung, dass die Titelschlacht 2009 offen wie nie sein wird. Das bedeutet: Mitte November in Homestead könnten noch fünf oder sechs Piloten Titelchancen haben. Das Montoya-Team will dabei sein.