• 25.11.2008 15:55

  • von Pete Fink

Montoya: "NASCAR ist komplizierter als die Formel 1"

Juan Pablo Montoya erwartet erst in drei Jahren Spitzenergebnisse in der NASCAR - warum ist es in der NASCAR so schwierig, ganz vorne zu fahren?

(Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya weilt derzeit in heimischen Gefilden: Der Hobbygolfer nutzte einen Heimaturlaub in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Er spielte beim vierten Golfturnier seiner Stiftung "Formula Smile" höchstpersönlich mit.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya erwartet in der NASCAR noch eine längere Lernphase

Natürlich fand Montoya am Rande des Turniers auch Zeit, seine zweite NASCAR-Saison zu analysieren. Deren Resultate konnten keineswegs Anlass zu Jubelstürmen geben: Kein einziger Saisonsieg, ein einziger zweiter Platz in Talladega und zwei weitere Top-10-Ergebnisse auf den beiden Rundstrecken in Watkins Glen (4.) und Sonoma (6.).#w1#

Ansonsten beherrschte das Montoya-Jahr 2008 weitgehend der unangenehme Begriff Durchschnitt, was in der Sprint-Cup-Gesamtwertung 2008 seinen Niederschlag fand. Weit entfernt vom NASCAR-Chase endete der Ganassi-Pilot auf einem sehr mageren Platz 25.

"Die Saison war in punkto Ergebnisse nicht gut", gestand der 33-Jährige gegenüber der Nachrichtenagentur 'EFE' ein. "Aber ich glaube, dass sich die Dinge erheblich verbessern werden - speziell durch die Fusion mit Dale Earnhardt Inc. Denn sie haben extrem viel Erfahrung."

Noch drei Jahre NASCAR-Schonfrist

Kyle Busch Juan Pablo Montoya

Platz zwei hinter Kyle Busch war in Talladega das beste Montoya-Resultat Zoom

Auch er selbst habe 2008 "viel mehr erwartet." Das Szenario ist hinlänglich bekannt: "Nach einem akzeptablen Start erlebten wir zur Jahresmitte viele Probleme. Dazu hatten wir in einigen Rennen, bei denen wir an der Spitze mithalten konnten, viel Pech. Aber so ist der Rennsport halt nun einmal."

Doch auch nach dem Earnhardt-Merger will Montoya realistisch bleiben: "Ich erwarte mir keine schnellen guten Resultate. Wir müssen geduldig bleiben und abwarten, welche Entscheidungen im Vorfeld der kommenden Saison noch getroffen werden."

Sein langfristiges Ziel ist trotzdem klar. "Selbst wenn wir 2009 unter die Top 10 fahren könnten, so glaube ich, dass sich die wirklich positiven Resultate erst im Verlauf der kommenden drei Jahre ergeben werden." Montoya appellierte also auch an die Geduld seiner Fans, obwohl er sich auf Seiten der NASCAR selbst bereits gehörigen Respekt erarbeiten konnte.

Die komplexe Materie NASCAR

Jimmie Johnson Juan Pablo Montoya

Jimmie Johnson vor Juan Pablo Montoya - das NASCAR-Feld ist extrem eng Zoom

"Die wirklichen NASCAR-Spezialisten haben sehr positiv über das gesprochen, was ich hier erreicht habe. Dieser Sport ist sehr kompliziert, aber ich bin mir sicher, dass auch diejenigen, die mich dafür kritisiert haben, die Formel 1 verlassen zu haben, immer mehr über die NASCAR dazulernen werden."

Denn die NASCAR sei, so Montoya, sogar noch "komplizierter als die Formel 1. Wenn du es in der NASCAR schaffst, eine Zehntelsekunde zu finden, dann wirst du eine tolle Karriere machen. Wenn du in der Formel 1 aber nicht unter den besten Fünf bist, dann bringt dich auch eine Zehntel nicht weiter."

Der entscheidende Unterschied der beiden weltweiten Top-Serien im Motorsport ist die extreme Leistungsdichte im NASCAR-Feld: "Wenn du in der NASCAR ein gutes Auto hast, dann kannst du trotzdem nur Vierter oder Fünfter werden. Denn selbst ein Super-Auto garantiert dir in der NASCAR kein Spitzenergebnis."