Martinsville: Montoya in einem "Fast-Siegerauto"
Juan Pablo Montoya hat den schweren Rückschlag von Charlotte mittlerweile abgehakt und wird in Martinsville mit dem dominanten Loudon-Auto antreten
(Motorsport-Total.com) - Fünf Saisonrennen vor Schluss ist die Ausgangslage für Juan Pablo Montoya denkbar einfach: Will das Earnhardt/Ganassi-Team wirklich noch ein ernsthaftes Wort im NASCAR-Titelkampf mitsprechen, dann muss beim Tums Fast Relief 500 auf dem traditionellen Martinsville Speedway endlich der so lange schon überfällige Ovalsieg her.

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Achselzucken bei Juan Pablo Montoya: Ein neuer Anlauf folgt in Martinsville
Die Vorzeichen dazu stehen so schlecht nicht. Natürlich muss auch auf der mit nur 846,5 Meter kürzesten aller aktuellen Sprint-Cup-Bahnen der aktuelle Tabellenführer Jimmie Johnson als Top-Favorit gelten, denn schließlich gewann der Hendrick-Pilot fünf der sechs (!) letzten Martinsville-Rennen.#w1#
Aber Montoyas Statistik auf dem flachen Oval, das die Amerikaner aufgrund des Layouts mit zwei echten Geraden gerne als Büroklammer bezeichnen, liest sich hervorragend: In seinen bisher fünf Martinsville-Auftritten endete der Kolumbianer immer in der Führungsrunde, und hat als schlechteste Platzierung einen 16. Rang zu Buche stehen.
Dazu bringt Crewchief Brian Pattie genau jenes Chassis an den einzigen echten Short-Track in den Playoffs, in dem Montoya gleich zum Chase-Auftakt in Loudon jedes Freie Training dominierte, dazu die - vor allem in Martinsville nicht unwichtige - Pole-Position holte, und im Rennen nach insgesamt 105 Führungsrunden Dritter wurde.
Beste Crew im dritten Quartal

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EGR-Chassis Nummer 907 erwies sich bereits in Loudon als extrem schnell Zoom
Den heftigen Rückschlag von Charlotte hat man mittlerweile abgehakt. "Diese Autos sind in ihrer Aerodynamik so empfindlich, dass du in erhebliche Probleme kommst, sobald du ein Teil verlierst", erklärte EGR-Renndirektor Steve Hmiel. Im Fall Montoya handelte es sich dabei fast um den kompletten Kotflügel hinten rechts.
"Dazu kommt die Dichte des Feldes. Alle fahren im Rennen nahezu auf dem gleichen Speed, sie unterscheiden sich ja nur um wenige Zehntelsekunden. Wenn dann keine Gelbphasen kommen, die dir eine Reparatur ermöglichen, dann hast du keine Chance mehr und wirst viele Runden verlieren." Beim EGR-Chevy mit der Startnummer 42 waren es deren Vier.
Da half auch die gute Arbeit der Crew nichts, die von den Sprint-Cup-Crewchiefs im dritten Quartal 2009 übrigens erstmals zur besten Pit-Crew gewählt wurde. Die Folge war im Klassement nur Platz 35, nun beträgt Montoyas Rückstand in der Gesamtwertung stattliche 195 Punkte.
Das ist exakt die Zahl, die der Sieger eines Sprint-Cup-Rennens mit den meisten Führungsrunden erzielen kann. Ein Aufholen ist also noch möglich, doch dazu braucht es noch eine weitere Zutat, die sich im Chase 2009 bisher als sehr unwahrscheinlich darstellt: Einen Ausrutscher von Jimmie Johnson...

