Montoya: Der Hecht im Hendrick-Teich
Vor und hinter Juan Pablo Montoya versammeln sich die Hendrick-Asse, doch der Kolumbianer will dieser Übermacht ein Schnippchen schlagen
(Motorsport-Total.com) - "Ich kann mich wirklich nicht beschweren", erklärte ein völlig entspannter Juan Pablo Montoya in Charlotte. Natürlich, denn als aktueller Tabellendritter kann er nach den ersten vier Chase-Rennen mit lauter Top-5-Resultaten ein ebenso kurzes, wie simples Fazit ziehen: "Es lief ziemlich gut."

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Juan Pablo Montoya will auch in Charlotte seine Top-5-Bilanz beibehalten
Der einzige Makel über dem bärenstarken Montoya-Jahr 2009 ist nach wie vor die Tatsache, dass der überfällige Sieg (noch) nicht geholt wurde: "Das ist schon etwas schade", bestätigte der 34-Jährige. Doch sollte er den NASCAR-Titel tatsächlich ohne einen einzigen Erfolg holen, dann würde ihn das nicht weiter grämen.#w1#
"Hier geht es um Punkte, oder?", so lautete zumindest seine berechtigte Frage. "Ich will hier nicht ein Rennen oder eine Meisterschaft gewinnen. Ich versuche, beides zu gewinnen." Für Earnhardt/Ganassi-Mitbesitzer Felix Sabates macht Montoya mit solchen Aussagen keine Scherze: "Juan Pablo sagt es vielleicht in aller Öffentlichkeit nicht so direkt, aber wir wissen, wie sehr er diesen Titel will."
Doch dabei steht vor allem die schier unbezwingbare Hendrick-Armada im Weg. Jimmie Johnson und Mark Martin liegen vor Montoya, knapp hinter ihm lauern Tony Stewart (im Hendrick-Kunden-Chevy) und Jeff Gordon. "Sie dominieren diesen Sport ganz klar und genau da mitmischen zu können, das ist schon großartig", weiß Montoya.
Sabates geht sogar einen Schritt weiter: "Würde Juan Pablo in einem Hendrick-Auto sitzen, dann hätte er in diesem Jahr schon sechs oder sieben Rennen gewonnen. Nicht weil wir so schlecht sind, sondern weil sie um so vieles besser sind. Aber wir beweisen, dass man nicht 30 Millionen Dollar pro Auto braucht, um vorne mithalten zu können."
Der leichte Frontschaden am EGR-Chevy, den der Kolumbianer am Freitag im ersten Freien Training erlitt, ist übrigens nicht schwerwiegend: "Jeff Burton kam aus der Box, als ich durch Turn drei und vier kam", lautete Montoyas Schilderung. "Er blieb unten, ich war rechts von ihm. Ausgangs der Kurve ging er dann plötzlich vom Gas."
Der Grund für die Freitagsplätze 14 und 18 lag vielmehr in einem hartnäckigen Untersteuern in den Kurven drei und vier: "Ideal ist das sicher nicht, aber bis zum Rennen haben wir das in Ordnung gebracht." Dazu hat das Team um Crewchief Brian Pattie am Freitag noch zwei Einheiten lang Zeit. Der Start zum Bank of America 500 erfolgt in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 1:30 Uhr.

