Kyle Busch hatte Angst um seinen Job
Kyle Busch entschuldigte sich öffentlich für die Vorfälle aus dem Truck-Rennen von Texas, Joe Gibbs kündigt teaminterne Strafen an
(Motorsport-Total.com) - Kyle Busch und sein Teamchef Joe Gibbs standen am Freitag in Phoenix natürlich im Fokus der NASCAR-Garage, als sich die beiden im Rahmen einer Pressekonferenz erklärten. Kyle Busch entschuldigte sich dabei öffentlich für die Vorfälle des Truck-Rennens von Texas, während "Coach" Gibbs erläuterte, welche teaminternen Konsequenzen das Verhalten seines Starpiloten haben werden.

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Kyle Busch entschuldigte sich am Freitag in Phoenix öffentlich
"Die Strafen für Kyle werden schon Gewicht haben", sagte Gibbs. "Seine Sperre vom letzten Wochenende war dafür verantwortlich, dass wir in der Gesamtwertung von Platz sieben auf elf zurückgefallen sind. Das hat schon Konsequenzen, denn eigentlich wollten wir mit Kyle zurück in die Top 5. Das wird nun wahrscheinlich nicht mehr möglich sein. Also wird es einige Strafen finanzieller Natur geben."
"Die Alternative hätte furchtbare Konsequenzen für Kyle, aber auch für viele andere um ihn herum und für den gesamten Sport gehabt." Joe Gibbs deutete damit einen denkbaren Rauswurf des 26-Jährigen an. Doch soweit soll es nicht kommen. "Ich habe mich dazu entschlossen, ihn zu unterstützen. Ich hoffe, dass dies eine positive Auswirkung auf seine Person haben wird. Ich mag ihn, wir haben zusammen viel erlebt und wir bei Joe Gibbs Racing freuen uns auf eine lange weitere Beziehung."
Vor allem Hauptsonsor Mars ist ziemlich angesäuert, weshalb sie sich bis zum Saisonende zurückzogen. Die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung war Kyle Busch also durchaus bewusst. "Natürlich gab es da einen Punkt, an dem ich mir überlegt habe, ob ich wohl noch einen Job haben werde. Aber es gab nie den Punkt, an dem Joe mir direkt angedeutet hat, dass sie überlegen, mich hinaus zu werfen. Joe war für mich da und stand mir in dieser Angelegenheit intensiv zur Seite."
Angebot für Hornaday

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Der Auslöser: Kyle Busch (18) räumt Ron Hornaday unter Gelb ab Zoom
Inzwischen hat sich er sich sogar mit Ron Hornaday Jr., dem eigentlichen Opfer des Truck-Rennens von Texas, ausgesprochen. Hornaday verlor durch den Kyle-Busch-Abschluss all seine Titelchancen. "Wir haben uns ausgesprochen und ich darf in Zukunft auch auf seiner Wohnzimmercouch übernachten, falls so etwas nötig werden sollte", lächelte Busch.
Zudem hat sein Team Kyle Busch Motorsports dem 53-jährigen Hornaday das Truck-Cockpit der Startnummer 18 angeboten, wie Hornadays aktueller Teamchef Kevin Harvick in Phoenix verriet. "Ich habe ja mitbekommen, wie Kyle Ron anrief und ihm unter anderem seinen Truck angeboten hat", sagte Harvick. "Er hat viel unternommen, also wusste er, was er für einen Fehler gemacht hat."
Harvick ist bekanntlich einer der ganz großen Kyle-Busch-Widersacher in der NASCAR-Garage. "Die Leute wissen ja, dass mit Kyle völlig schnuppe ist. Egal, ob er gerade Ärger hat oder nicht. Insofern möchte ich auch keine Meinung abgeben, ob das Strafmaß in Ordnung war oder nicht." Viele andere Sprint-Cup-Kollegen denken da anders: "Lasst Kyle in Ruhe", forderte etwa Brad Keselowski, der in seiner Vergangenheit auch einige Scharmützel mit dem Joe-Gibbs-Piloten ausgefochten hatte.

