Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Jeff Gordon: "Freue mich, Deutschland kennenzulernen"
Jeff Gordon erinnert sich im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' an den Besuch zweier Rennstrecken in Belgien und kündigt weitere Europa-Besuche an
(Motorsport-Total.com) - Seit dem Kindesalter dreht Jeff Gordon Runde für Runde auf einer Rennstrecke zwischen Kalifornien und Florida, zwischen Indiana und Texas. Über die Quarter-Midgets - gewissermaßen die US-Version der hierzulande bekannten Go-Karts - schaffte er bereits im Alter von 13 Jahren den Sprung in die 650 PS starken Sprint-Cars. Anschließend dauerte es nicht lange und der gebürtige Kalifornier fasste im NASCAR-Zirkus Fuß. Zunächst startete Gordon in der heute unter dem Namen Nationwide-Serie bekannten Busch-Serie und brachte es dort bei 62 Starts auf drei Siege und 25 Top-10-Platzierungen.

© Ziegler/MST
Für den vierfachen NASCAR-Champion Jeff Gordon ist Europa kein unbekanntes Terrain Zoom
Seit November 1992 geht Gordon in der NASCAR-Topliga an den Start und fuhr seitdem nur noch elf weitere Busch-Rennen. Im Sprint Cup, der bis einschließlich der Saison 2003 als Winston Cup bekannt war, holte der früh als "Wonderboy" deklarierte Kalifornier bis heute 87 Siege und vier Titel. Während Gordon in den USA seit Jahrzehnten eine feste Größe ist, gehen seine beiden einzigen Rennteilnahmen auf europäischem Grund und Boden auf die Ausgaben der Jahre 2002 und 2005 des Race of Champions (RoC) zurück.
Bei seinem RoC-Debüt im Dezember 2002, als das in Form eines Show-Events mit identischen Fahrzeugen ausgetragene, jährliche Aufeinandertreffen der weltbesten Motorsportler noch auf Gran Canaria stattfand, holte sich Gordon gemeinsam mit seinem Hendrick-Teamkollegen Jimmie Johnson und dem damals amtierenden Superbike-Weltmeister Colin Edwards auf Anhieb den Sieg in der Nationenwertung. Beim RoC 2005 - inzwischen fand die Veranstaltung im Stade von France von Paris statt - war Gordon ebenfalls am Start, scheiterte in der Einzelwertung aber bereits in der Vorrunde und konnte gemeinsam mit Motocross-Freestyle-Legende Travis Pastrana auch in der Nationenwertung keine Bäume ausreißen.
Mit einem SEAT bei Regen durch Eau Rouge

© xpb.cc
Die berühmte Eau Rouge in Spa kennt Jeff Gordon aus eigener Erfahrung Zoom
Als das RoC in den Jahren 2010 und 2011 in Düsseldorf stattfand, war Jeff Gordon nicht mit von der Partie. Dennoch war der US-Amerikaner in den vergangenen Jahren mehrfach in der Nähe anzutreffen. "In Deutschland war ich noch nie, aber natürlich schon ein paar Mal in Belgien", sagt Gordon im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und spielt damit auf die Tatsache an, dass seine Ehefrau Ingrid Vandebosch gebürtige Belgierin ist.
Für einen Rennfahrer wenig verwunderlich, beschränkten sich diese Besuche nicht allein auf das Elternhaus der Gattin. So drehte der vierfache NASCAR-Champion auch schon die eine oder andere Runde auf der legendären "Ardennen-Achterbahn" in Spa-Francorchamps - der erklärten Lieblingsstrecke nahezu aller Formel-1-Piloten.
Die knapp sieben Kilometer lange Grand-Prix-Piste ist vor allem dank ihrer berühmt-berüchtigte Senke von Eau Rouge weltweit bekannt. Genau diese Passage war es, die auch Jeff Gordon jede Menge Respekt abrang. Bei seinen Runden saß der NASCAR-Star freilich nicht am Steuer eines Formel-1-Boliden, sondern war mit einem deutlich zahmeren Fahrzeug unterwegs.
"Ich hatte damals nur einen SEAT zur Verfügung und fuhr damit zwei oder drei Runden im Regen", offenbart Gordon und antwortet auf die Frage, wie sich die Eau Rouge mit einem straßenzugelassenen Kleinwagen im Regen anfühlt, ohne zu Zögern: "Nicht gut, aber man bekommt ein Gefühl dafür, wie außergewöhnlich und aufregend es sein muss, diese Passage mit einem Rennwagen zu durchfahren - vor allem im Regen."
Eigenes Grundstück in der Nähe von Zolder
"Ich würde gern einmal ein Rennen in Spa fahren, das wäre mit Sicherheit unglaublich", schiebt der 41-jährige NASCAR-Routinier hinterher und erinnert sich an den Besuch einer anderen belgischen Rennstrecke: "Ich auch schon einmal in Zolder. Dort saß ich aber nicht im Auto, sondern schaute nur zu, wie geschlossene Rennwagen - unter anderem eine Viper - getestet wurden."
Genau wie die Runden am Steuer des SEAT in Spa-Francorchamps trug sich auch der von Gordon angesprochene Zolder-Besuch im März 2009 zu. Die Idee für den Abstecher an die Rennstrecken hatte damals ein Freund der Familie Vandebosch. Großartige Überredungskünste dürften bei Gordon allerdings nicht notwendig gewesen sein.
Unweit der Rennstrecke von Zolder hat der vierfache NASCAR-Champion übrigens einen weiteren, ganz persönlichen, Bezugspunkt. "Wir haben uns ein Grundstück in Hasselt gekauft, aber ich habe es noch nie über die Grenze geschafft", lacht Gordon und fügt hinzu: "Ich freue mich schon darauf, in Zukunft mehr Zeit dort zu verbringen und dann auch Deutschland einmal kennenzulernen." Einen Abschied aus der NASCAR-Szene plant der Hendrick-Pilot so schnell jedoch nicht.

