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  • 22.01.2012 18:51

  • von Pete Fink

Jeff Gordon: Bitte nicht in Richtung Formel 1

Der vierfache Champion Jeff Gordon erkennt in der aktuellen NASCAR Entwicklungen, die in Richtung Formel 1 gehen und warnt vor zuviel Technologie

(Motorsport-Total.com) - Entgegen der landläufigen Meinung in Europa ist auch in der NASCAR längst das High-Tech-Zeitalter angebrochen. Team-Shops wie etwa bei Hendrick Motorsports oder Penske Racing brauchen sich hinter vielen Formel-1-Fabriken nicht zu verstecken. Zahlreiche computergestützte Analyse- und Entwicklungstools sind seit Jahren die Realität, auch wenn deren Einsatz an einem Rennwochenende verboten ist. In dieser Saison macht NASCAR einen überfälligen Schritt, als man die uralten Vergasermotoren durch Einspritzertriebwerke ersetzte. Mit dem neuen EFI-Motor gab es bei den Daytona-Tests keinerlei Probleme.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon warnt vor zuviel Technologie in der NASCAR

Für Jeff Gordon ist im Sprint-Cup nun eine Dimension erreicht, die der vierfache NASCAR-Champion durchaus als gefährlich einschätzt. "Wenn man sich andere Motorsportarten und die technologische Entwicklung betrachtet, ich meine speziell die Formel 1, dann liegen wir in punkto Technologie und Kosten noch ein gutes Stück dahinter", sagte der Hendrick-Pilot am Wochenende im Rahmen des NASCAR-Preview in Charlotte. "Das ist meiner Meinung nach auch gut so."

"Doch auch bei uns geht es in diese Richtung, das ist die normale Evolution. Es wird passieren, denn sobald du etwas lernst und Wissen schaffst, dann wirst du es dir nicht mehr wegnehmen lassen. Was ist zum Beispiel in der Formel 1 wichtig? Das Qualifying, denn das Überholen ist fast schon unmöglich geworden. Dazu deine Boxenstoppstrategie und die Geschwindigkeit der Stopps. Das ist ein Extrem und das ist auch die Richtung, in der es bei uns geht."


Fotos: NASCAR-Feierlichkeiten in Charlotte


Insofern ist Gordon ein Fan des neuen Regelpakets, das NASCAR für Daytona entwarf. "Die Tests verliefen sehr gut. Mit dem kleineren Spoiler und den größeren Restrictor-Plates haben wir gute Speeds erzielt und den Autos Downforce weggenommen. Das muss der Weg sein, denn wenn wir damit nicht weitermachen, dann enden auch wir mit Hightech-Autos, die jede Menge Abtrieb aufweisen und das Überholen schwieriger machen. Es ist ganz einfach: Je weniger Downforce du hast, desto mehr Überholmanöver wird es geben." Sein Vorschlag: "Wenn so etwas in Daytona funktioniert, warum führen wir es dann nicht auch auf anderen Strecken ein?"