• 24.01.2012 09:43

  • von Pete Fink

Danica Patrick definitiv nicht beim Indy 500

Danica Patrick wird in diesem Jahr definitiv nicht beim Indy 500 starten: Daytona-Lösung steht kurz bevor, ab sofort will sie aggressiver auftreten

(Motorsport-Total.com) - Gleich zum Auftakt der diesjährigen Media-Tour in Charlotte gab es eine Neuigkeit, die allerdings auch nicht anders zu erwarten war: Danica Patrick wird im Mai 2012 definitiv nicht am Indy 500 teilnehmen, sondern beim fast parallel stattfindenden Coca-Cola 600 auf dem Charlotte Motor Speedway starten. Damit hat sich die Frage nach einem frühen IndyCar-Comeback zunächst erledigt.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick weiß, dass sie ab sofort unter Beobachtung stehen wird

"Wir haben uns eine weitere Herausforderung ausgesucht und das ist das Coca-Cola 600", bestätigt Patrick. "Ich hoffe, dass ich das Indy 500 irgendwann in der Zukunft fahren kann, vielleicht sogar als Double", scherzt die 29-Jährige. Damit stehen neun ihrer zehn geplanten Sprint-Cup-Auftritte fest. Ihre Premiere in der ersten NASCAR-Liga feiert sie am 26. Februar 2012 im Daytona 500.

Dort hat sie noch keinen festen Startplatz, denn natürlich landete ihr frisch aus der Taufe gehobenes Sprint-Cup-Team mit der Startnummer 10 in der abgelaufenen Saison 2011 nicht unter den Top 35 der Ownerwertung. Doch Greg Zipadelli, der Renndirektor von Stewart/Haas Racing und ihr Sprint-Cup-Crewchief, deutet eine Lösung an: "Wir stehen kurz vor einem Deal, zu dem ich aber noch nichts genaues verraten kann", so Zipadelli. "Aber wir arbeiten daran, dass sie einen garantierten Startplatz für das 500 bekommt."

Mehr als nur die nackten Resultate

Was eigentlich nichts anderes bedeuten kann, als dass ihr Team die Ownerpunkte einer Mannschaft übernimmt, die Ende 2011 unter den Top 35 stand, in der neuen Saison 2012 aber nicht mehr an den Start gehen wird. Zum Beispiel die beiden Red-Bull-Toyota. Selbst im Fall eines Misslingens einer solchen Transaktion würde Zipadelli sehr optimistisch nach Daytona fahren: "Ich wäre schon enttäuscht, wenn wir in der Qualifikation von Daytona nicht unter den Top 10 stehen würden", erklärt er im Hinblick auf ihre positiven Testresultate. "Ich denke sogar, dass wir eine Chance auf Startreihe eins haben. Wir haben intensiv darauf hingearbeitet."

Danica Patrick, Tony Stewart

Danica Patrick und ihre Startnummer zehn - rechts Tony Stewart Zoom

Sowohl Zipadelli, als auch seinem Langzeitkumpel und Teambesitzer Tony Stewart ist sonnenklar, dass Patrick ab sofort unter massiver Beobachtung der Öffentlichkeit steht. "Das war schon so, seit sie in der Nationwide-Serie begonnen hat", weiß Stewart. Sein Gegenrezept: "Ich versuche allen klarzumachen, dass wir ihren Erfolg nicht über ihre Resultate bemessen."

"Es braucht viel mehr, um ein kompletter Sprint-Cup-Pilot zu werden als nur die nackten Ergebnisse ihrer ersten zehn Sprint-Cup-Rennen. Es geht um das Sammeln von Wissen und Erfahrung und das zählt mehr als alle Resultate." Stewart will also den Ball bewusst flach halten. Er weiß, wie motiviert Patrick ist, aber auch, wie viel Zeit der NASCAR-Rookie brauchen wird. Sein Beispiel: "Zum Beispiel der Verzicht auf das Indy 500. Das war ganz alleine ihre Entscheidung. Wir haben ihr das überlassen."


Fotos: NASCAR: Media-Tour in Charlotte


Ab sofort ein aggressiverer Auftritt

"Sie geht mit soviel Entschlossenheit an die Aufgabe heran, was wir nicht von allen neuen Kollegen gesehen haben. Einige kamen hier an, sind ein wenig herumgefahren und danach wieder gegangen. Sie nicht. Sie gibt sich bescheiden und realistisch. Sie weiß, dass ihr eine Menge Arbeit bevorsteht und dass es hier kein Szenario geben wird, in dem du ankommst und sofort gewinnen wirst. Sie macht einen schwierigen Übergang durch, aber mit ihrer Art wird sie den Respekt der Kollegen bekommen."

Danica Patrick

Danica Patrick machte schon Bekanntschaft mit den NASCAR-Sitten Zoom

Neben ihren zehn Sprint-Cup-Rennen wird Patrick eine komplette Nationwide-Saison im Team von Dale Earnhardt Jr. fahren. Die 29-Jährige hatte schon angekündigt, dass sie im Vergleich zu den beiden Testjahren 2010 und 2011 ab sofort etwas offensiver auftreten wird. "Ich werde sicher Fehler machen, aber ich werde daraus lernen", sagt Patrick. "Mental gehe ich die Sache so an, dass ich lernen möchte, aber auch erfolgreich sein will, gute Rennen zeige und vielleicht sogar in der Victory Lane stehe." 2011 fuhr sie in Las Vegas auf einen guten vierten Platz.

Sie hat sich nun "an ihr neues Arbeitsgerät gewöhnt", betont eine aggressiver eingestellte Patrick. "Ich weiß jetzt, wann ich pushen kann und muss." Was natürlich das eine oder andere Mal in einem Lackaustausch samt den üblichen Auseinandersetzungen enden kann. Ihr Boss Tony Stewart macht sich diesbezüglich keine Sorgen: "Sie weiß genau, wie sie sich dann verhalten muss", lacht er. "Wenn sie einen Streit beginnt, dann muss sie selber damit fertig werden."