• 21.10.2008 10:20

  • von Pete Fink

Jeff Burton: "Wir werden das überleben"

"Bürgermeister" Jeff Burton will sich nicht mit einer Verringerung des Starterfeldes abfinden - wichtig sind die Fans und die Sponsoren

(Motorsport-Total.com) - Jeff Burton wird in der NASCAR-Garage gerne als der "Bürgermeister" bezeichnet. Das hat weniger damit zu tun, dass dem 41-Jährigen politische Ambitionen nachgesagt werden, sondern weil Burton in der Lage ist, Zusammenhänge auch über sein Lenkrad hinaus zu erfassen und eine Meinung zu formulieren.

Titel-Bild zur News: Jeff Burton

Jeff Burton hat in seinen NASCAR-Jahren schon viel gesehen und erlebt

So auch im Fall der aktuellen wirtschaftlichen Probleme, die in den USA natürlich auch die NASCAR betreffen. Speziell die von Ganassi-Mitbesitzer Felix Sabates losgetretene Diskussion um eine Verringerung des Starterfeld auf 36 Autos ist Burton ein Dorn im Auge.#w1#

"Bei allem Respekt für Felix, aber ich kann nicht nachvollziehen, wie es irgendjemandem helfen soll, wenn wir weniger Autos auf die Strecke schicken", erklärte der Childress-Pilot gegenüber 'Speed TV'. "Das verbessert unseren Sport nicht, darin sehe ich keine Logik."

Burton sandte indirekt auch einen kleinen Nadelstich an das gebeutelte Ganassi-Team: "Es ist sehr leicht, zuviel Geld auszugeben. Man darf nicht vergessen, dass dies hier ein Business ist und man sollte sehr vorsichtig sein, wie und wohin man sein Geld verteilt."

Wichtig sind die Zuschauer

Felix Sabates Chip Ganassi

Felix Sabates (li.) und Chip Ganassi sind an ihrer Schieflage selber schuld Zoom

Speziell Ganassi brachte sich selbst in eine Schieflage, weil man 2008 einen nicht über Sponsorgelder gegenfinanzierten Dodge Charger an den Start brachte, den damals Dario Franchitti fuhr. Nun gab es die Quittung für diesen - nach NASCAR-Maßstäben - unvorsichtigen Akt.

"Man muss den Sponsoren schon einen Grund liefern, warum sie ihr Geld für dich ausgeben sollen", so Burtons Tipp, der für Gesamt-NASCAR folgendermaßen lautet: "Wir müssen sicherstellen, dass wir großartige Rennen zeigen. Wenn jemand dann nicht dabei ist, dann muss er das Gefühl bekommen, etwas verpasst zu haben."

Inklusive der Busch-Serie fährt Burton bereits seit der Saison 1988 in der NASCAR. Der aktuelle Gesamtdritte also schon vieles erlebt und glaubt: "Wir werden auch das überleben. Wir haben es 2000 und 2001 gesehen, als wir in Daytona gerade einmal 45 Autos hatten."

"Die Stärke unseres Sports sollte nicht nach der Anzahl der Autos beurteilt werden, sondern anhand der Zahl der Leute, die sich ein Rennen ansehen. Wenn wir auch in schlechten Zeiten genug Menschen begeistern können, dann stehen wir gut da."