• 24.05.2013 03:00

  • von Pete Fink

Jagdfieber: Hamlin entreißt Kurt Busch die Charlotte-Pole

Gleich fünf Toyota Camry fahren in der Qualifikation zum Coca-Cola 600 in die Top 8 - Denny Hamlin meldet sich mit der Pole-Position eindrucksvoll zurück

(Motorsport-Total.com) - Seine Aufholjagd für den NASCAR-Chase ist hiermit auch offiziell eröffnet. "Jetzt sind wir endgültig zurück im Rennen", freute sich ein gelöster Denny Hamlin über die 14. Sprint-Cup-Pole seiner Karriere. Wochenlang war der Gibbs-Pilot nach einer schweren Wirbelsäulenverletzung außer Gefecht gesetzt und meldete sich nun furios zurück: "Das ist für mich wie ein Sieg", kommentierte der Vize-Champion des Jahres 2010, der seinen schwarzen Gibbs-Toyota in 27,604 Sekunden oder 195,62 Meilen pro Stunde auf Startplatz eins katapultierte.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin, Joe Gibbs

Die Aufholjagd ist eröffnet: Denny Hamlin schnappt sich die Charlotte-Pole Zoom

"Du brauchst gute Nerven und ein sauschnelles Auto", analysierte der 32-Jährige seine Rekordrunde. In der Tat: Zum siebten Mal in der laufenden Sprint-Cup-Saison fiel in der Qualifikation zum Coca-Cola 600 auf dem Charlotte Motor Speedway ein offizieller Streckenrekord. Hamlin war zufrieden: "Wir wussten, dass wir uns im Vergleich zum Allstar-Race verbessern mussten und das ist uns gelungen." Überhaupt waren die Toyota Camry an einem sonnigen Charlotte-Frühabend die dominierende Fraktion.

Seine beiden Gibbs-Teamkollegen Matt Kenseth und Kyle Busch holten sich die Startplätze drei und acht, Michael Waltrip Racing brachte Mark Martin auf Platz vier und Clint Bowyer auf Fünf. Fünf Toyota Camry in den Top 8 also, lediglich Martin Truex Jr. im dritten Waltrip-Toyota fiel als 17. etwas ab. Der große Leidtragende der späten Hamlin-Runde war Kurt Busch (27,661 Sekunden oder 195,22 Meilen pro Stunde), der lange Zeit an der Spitze stand, sein Schicksal aber zu ahnen schien.

Hendrick-Boys nicht ganz vorne

Trotzdem steht der pechschwarze Furniture-Row-Chevrolet mit der Startnummer 78 am Sonntagabend in Reihe eins. "Das zeigt, wie gut dieses Team ist. Jede Woche bringen sie ein Top-Auto an die Strecke", sagte Kurt Busch. Er weiß: "Turn 1 und 2 habe ich perfekt erwischt, in Turn 3 und 4 habe ich etwas liegenlassen." Was Hamlin letztlich auf die Charlotte-Pole und Kurt Busch auf Rang zwei brachte.

Kasey Kahne

Kasey Kahne fuhr als bester der Hendrick-Flotte auf Startplatz sechs Zoom

Und wo blieb die in Charlotte so starke Hendrick-Fraktion? Kasey Kahne kam in 27,785 Sekunden als Bester auf Startplatz sechs. Dale Earnhardt Jr. (11.), Jimmie Johnson (12.) und Jeff Gordon (14.) klassierten sich nicht in den Top 10, wobei Allstar-Sieger Johnson für sein Einzelzeitfahren eine sehr frühe und damit ungünstige Auslosung hinnehmen musste.

Greg Biffle, der erst im Oktober 2012 in 27,877 Sekunden oder 193,71 Meilen pro Stunde einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatte, war dieses Mal in 27,801 Sekunden um einen Hauch schneller. "Das war alles, was im Auto steckt", zeigte sich der Roush-Pilot zufrieden, der im Vorjahr beide Charlotte-Rennen auf Rang vier beendet hatte. Sechs Monate später reichte dies für Startplatz sieben. Carl Edwards schmuggelte sich als 13. in die Hendrick-Phalanx.

Danica schlägt den Chef

Jamie McMurray kam im schnellsten Earnhardt/Ganassi-Chevy auf Startplatz neun und auch sein Teamkollege Juan Pablo Montoya ist dieser Tage zufrieden. Schon nach dem Freien Training (6.) gab der Kolumbianer zu Protokoll, dass er mit seinem Earnhardt/Ganassi-Chevrolet "sehr glücklich" sei. In der Qualifikation legte er trotz einer sehr frühen Auslosung nach und holte immerhin noch Startplatz 16.

Gerade noch in die Top 10 fuhr Ryan Newman als bester Stewart/Haas-Pilot. Danica Patrick verkaufte sich als 24. ordentlich. Der 31-Jährigen glückte dabei ein kleiner Coup: Sie war in 28,298 Sekunden um fünf Tausendstelsekunden schneller als ihr NASCAR-Boss Tony Stewart (25.). Als einziger der 44 gemeldeten Piloten muss wieder einmal Mike Bliss (Tristar-Toyota) nach Hause fahren.


Fotos: NASCAR in Charlotte


'Motorvision TV' überträgt das längste NASCAR-Rennen der Saison 2013 in der Nacht von Sonntag auf Montag live und in voller Länge ab 23:30 Uhr MESZ. Als Einstimmung gibt es zuvor ab 23:00 Uhr die Höhepunkte der europäischen NASCAR-Serie, der EuroRacecar-Series, die im französischen Dijon unterwegs waren. Nachtschicht haben am Motorvision-Mikrofon Pete Fink und Mario Fritzsche.