Harvick über die Egos der Formelpiloten
Daytona-Sieger Kevin Harvick gefällt die hohe Geschwindigkeit, mit der die ehemaligen Formelpiloten in den Sprint Cup kamen, überhaupt nicht
(Motorsport-Total.com) - Es ist schon eine etwas komische Situation: Mit Dario Franchitti, Sam Hornish Jr. und Juan Pablo Montoya sind drei ehemalige Indy-500-Gewinner fix für das Daytona 500 qualifiziert, mit Jacques Villeneuve kann sich ein vierter Ex-Triumphator von Indianapolis qualifizieren. Im Gegenzug stehen mit Dale Earnhardt Jr., Jeff Gordon, Jimmie Johnson und Kevin Harvick auch nur vier fest qualifizierte Piloten im Feld, die das Daytona 500 einmal für sich entschieden haben.

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Kevin Harvick findet deutliche Worte in Richtung der Open-Wheel-Asse
Das Indy 500 und das Daytona 500 sind die beiden Top-Motorsportereignisse in den USA, und einer, dem die schnelle Open-Wheel-Invasion überhaupt nicht gefällt, ist Kevin Harvick, der Titelverteidiger in Daytona. "Sofort im Cup zu starten wird schwieriger, als sie alle es sich vorgestellt haben", bemerkte der Kalifornier gegenüber der 'AP' in Richtung Villeneuve und Co. "Ich denke, sie sind alle einen falschen Weg gegangen."#w1#
Der Childress-Pilot wundert sich, warum die ehemaligen Formelpiloten nicht die NASCAR-Grundschule in anderen Serien ausführlich genutzt haben: "Man braucht einfach Zeit. Viele außenstehende Leute sagen sich: 'Ich bin in der Formel 1 gefahren, also gibt es keinen Grund, warum ich nicht im Sprint Cup fahren kann.' Aber wenn man das Ego einmal weglässt, dann ist man besser beraten, wenn man eine Zeit lang in der Nationwide-Serie oder bei den Trucks fährt."
Daytona ist eine extrem schwierige Strecke

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In Daytona geht es beim Drafting extrem eng zu - Erfahrung dringend notwendig Zoom
Dort, so Harvick, könne man sich außerhalb des ganz großen Rampenlichtes in Ruhe an die Gepflogenheiten der NASCAR gewöhnen, denn speziell der Superspeedway in Daytona hat im Windschattenfahren seine ganz eigenen Tücken, weiß der Childress-Pilot.
"In der Vergangenheit hatten wir in Daytona nicht diese ganz großen Pulks", bemerkte Harvick bereits bei den Vorsaisontests. "Wir hatten das immer in Talladega." In Daytona kommt ein anderer, zusätzlicher Punkt ins Spiel, nämlich die Balance des CoT auf dem wesentlich holprigeren und raueren Streckenbelag.
"Darauf muss man sich in Daytona konzentrieren", so der 32-Jährige. "Wir werden Pulks sehen. Aber so wie diese Autos draften, schieben und bewegen sie sich mehr, als wir es in Daytona von früher gewohnt waren." Und wenn die ehemaligen Open-Wheeler dann in Unfälle verwickelt werden sei die Häme groß: "Sie werden sagen: 'Schau dir den Formeljungen an, jetzt ist er schon wieder gecrasht.' Das ist fast schon unfair, aber das ist die Situation, in die sie sich gebracht haben."

