Großer Kenseth-Sieg: Strafe wesentlich abgemildert
Matt Kenseth und sein Team Joe Gibbs Racing haben vor der Einspruchsjury gewonnen: Die harten NASCAR-Strafen wurden erheblich abgemildert
(Motorsport-Total.com) - Joe Gibbs Racing und Matt Kenseth haben in der Einspruchsverhandlung am Mittwoch einen klaren Sieg errungen: Das harte Strafmaß gegen den NASCAR-Champion der Saison 2003 und dessen Team mit der Startnummer 20 wurde in fast allen wesentlichen Teilen deutlich reduziert. Lediglich die hohe Geldstrafe gegen Crewchief Jason Ratcliffe blieb: Nach wie vor müssen 200.000 US-Dollar bezahlt werden.

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Matt Kenseth errang vor der NASCAR-Jury einen deutlichen Sieg Zoom
Aber: Der Punktabzug in der Fahrer- und der Ownerwertung wurde von 50 auf zwölf Zähler reduziert. Komplett gestrichen wurde der Passus, dass die Startnummer 20 während der Zeit der Sperre keine Ownerpunkte erzielen kann. Ratcliff ist auch nicht sechs Punkterennen gesperrt, sondern muss nur ein einziges Wochenende zuhause bleiben. Wenn Gibbs mit diesem Urteil nicht in die Berufung geht, wovon auszugehen ist, dann betrifft dies unter normalen Umständen nur das kommende Wochenende in Darlington.
Weiterhin wichtig ist die Tatsache, dass der Kenseth-Sieg von Kansas nun für die Chase-Wertung zählt. Somit kommt Kenseth in den Genuss der anfallenden Bonuspunkte, wenn er sich für die NASCAR-Playoffs 2013 qualifizieren kann. Davon ist nach seinen starken bisherigen Leistungen natürlich auszugehen. Demgegenüber hat die Jury die Strafe gegen Toyota erhöht: Bisher wurden den Japanern fünf Punkte in der Herstellerwertung abgezogen, nun sind es deren sieben.
In der Verhandlung ging es um den Siegermotor aus Kansas, der bei der routinemäßigen Untersuchung nach dem Rennen durchfiel. NASCAR stellte fest, dass eine von acht Pleuelstangen um drei Gramm zu leicht war. Weil der V8-Motor von Toyota Racing Development angeliefert wurde, argumentierte Joe Gibbs Racing, dass das ursprüngliche Strafmaß gegen das Team erheblich zu hoch war. Die dreiköpfige Jury folgte dem Gibbs-Standpunkt weitestgehend.
NASCAR wiederum zeigte sich nach dem Entscheid enttäuscht: "Unser Kontrollsystem hat nun 65 Jahre lang funktioniert", sagte NASCAR-Sprecher Kerry Tharp. "Wir sind von diesem Urteil enttäuscht, aber wir stehen nach wie vor hinter unserem Kontrollprozess. Motoren, Benzin und Reifen waren immer unser Heiliger Gral. Bei Missachtungen wie dieser bleibt uns nichts anderes übrig, als Team und Team-Mitglieder zu bestrafen, denn sie sind letztlich für alles verantwortlich."

