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  • 31.10.2007 00:24

Franchitti: "Montoya ist eine große Hilfe"

Dario Franchitti auf der Atlanta-Pressekonferenz über seinen ersten CoT-Test, seinen Teamkollegen und jede Menge Unterschiede zu den IndyCars

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dario, wie liefen deine ersten eineinhalb Testtage hier in Atlanta bislang?"
Dario Franchitti: "Interessant. Es sieht so aus, als wären wir am Morgen besser, als am Nachmittag. Da gibt es mehr Grip und daran bin ich etwas mehr gewöhnt. Am Nachmittag wird die Strecke sehr rutschig und das Auto bewegt sich viel mehr. Da muss ich mich noch mit dem Limit des Autos anfreunden."

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti Juan Pablo Montoya

Dario Franchitti geht den selben NASCAR-Weg wie Juan Pablo Montoya

"Ich bin den Kollegen hinterhergefahren und habe mir angesehen, was sie mit dem Auto machen. Und bei vielen der schnellen Jungs bewegt sich das Auto nicht so, wie ich es erfahren musste. Der nächste Schritt ist also, sich daran zu gewöhnen und die Spur zu suchen, die auch dann funktioniert, wenn es heiß ist."#w1#

"Man fühlt sich etwas zurückgeworfen, wenn man hier auf das schnellste aller 1,5 Meilen Ovale herkommt, und man ist niemals ein CoT oder auch nur ein Cup-Auto gefahren. Das ist also mit Sicherheit eine Lernerfahrung."

Frage: "Vor langer Zeit bist du in Deutschland in der DTM gefahren. Nun fährst du in der NASCAR, ein völliger Unterschied. Kannst du irgendetwas aus deiner DTM-Zeit in die NASCAR mitnehmen?"
Franchitti: "Nein, nicht wirklich. Vielleicht ein wenig von der körperlichen Seite her. Aber was das Fahren betrifft, nein. Das ist völlig anders. Das DTM-Auto machte viele Dinge, die du von ihm erwartet hast. Du konntest es Kurve für Kurve sozusagen programmieren. Aber das geht mit diesem Auto nicht, da musst du deinen Fahrstil anpassen. Das ist nun ein weiterer Schritt, eben eine neue Lernkurve."

Momentan geht es nur um das Auto

Frage: "Wie hast du die Rookie-Saison von Juan Pablo Montoya gesehen? Hat er dir eine hohe Meßlatte gelegt?"
Franchitti: "Ich arbeite mit Juan Pablo im Team und du siehst, wie er sich eingelebt hat. Es ist eine große Hilfe, ihn im Team zu haben, denn ich mache jetzt das genau Gleiche durch. Aber er hat in dieser Saison einen tollen Job hingelegt. Und nun, wo ich das Auto gefahren habe, realisiere ich erst, was er für einen Job gemacht hat."

Dario Franchitti

Dario Franchitti machte in Atlanta seine erste Bekanntschaft mit dem CoT Zoom

Frage: "Wie steht es mit der Umstellung in puncto Zeit? 38 Rennen im Jahr und all die anderen Dinge, die von einem Cup-Piloten erwartet werden?"
Franchitti: "Ich weiß nicht, wir werden sehen. Die größte Eingewöhnung benötigt derzeit das Auto. Danach werden wir sehen, wie wir mit dem Rest umgehen werden. Aber stressig wird es mit Sicherheit. Der Kalender ist lang. Verglichen mit der IndyCar-Serie sind die NASCAR-Kalender sicher genauso intensiv, aber eben doppelt so lange. Das ist schon ein Unterschied, aber jetzt geht es um das Auto fahren."

Frage: "Wie siehst du die Sache mit den ganzen Dirt-Track-Racern, die zwar das Talent hätten, um in der Serie zu fahren, die aber keinen reichen Onkel oder Papa haben. Die Probleme haben einen Sponsor zu finden. Es gibt keinen perfekten Weg in ein Cockpit. Denkst du, die NASCAR-Fans werden dir das später verübeln?"
Franchitti: "Jacques und ich haben das Indy 500 gewonnen. Wir haben auch auf den Ovalen gewonnen, wir haben da einen guten Job gemacht. Ich sehe beide Seiten. Ich sehe Kids nach oben kommen und wir haben als Kinder alle das Gleiche gemacht. Wir haben alle versucht, Cockpits zu bekommen. Aber wir haben einiges erreicht und daher sind wir nun in dieser Position. Und zu guter Letzt kamen die Besitzer zu uns und sagten uns, dass sie uns aus bestimmten Gründen haben wollten. Und genauso holen sie sich auch die Kids."

Die Umstellung ist gigantisch

Frage: "Sam Hornish hat es bislang noch nicht in ein Cup-Rennen geschafft. Wie schwer ist die psychologische Feinjustierung an die NASCAR von dort, wo du herkommst. Also wo du Rennen und Titel gewonnen hast. Wie schwer ist das?"
Franchitti: "Ich bin oft gegen Sam gefahren und ich denke, er ist ein sehr guter Fahrer. Jetzt sitze ich im CoT und nun kann ich sehen, gegen was er ankämpfen muss. Die Umgewöhnung ist unglaublich. Ich denke, wenn wir die besten Cup-Leute in ein IndyCar setzen und ihnen sagen, geht raus und qualifiziert euch irgendwo da vorne, dann dreht es sich auch um Eingewöhnung. Es ist einfach ganz anders. Es ist hart und so wird es auch für uns im nächsten Jahr werden."

Sam Hornish Jr. Dario Franchitti

Sam Hornish Jr. (o.) und Dario Franchitti hatten in der IRL jede Menge Zweikämpfe Zoom

Frage: "Wieviele deiner Fans werden dir in die NASCAR folgen?"
Franchitti: "Ich hoffe, dass eine Menge IndyCar-Fans zu den Rennen kommen werden. In Europa ist es sehr schwer, sich die Rennen live anzusehen, aber das ist etwas, was wir versuchen zu ändern. Wir wollen, dass sich die europäischen Fans die Rennen ansehen können, denn ich bin mir sicher, wenn sie sehen, wie eng es hier zugeht, dann werden sie die Serie lieben."

Frage: "Wie wirst du dich in der Off-Season auf 2008 vorbereiten?"
Franchitti: "Testen. In meiner nahen Zukunft sehe ich jede Menge Tests. Das wird es wohl sein. Vielleicht bekomme ich ein paar Tage frei."

Frage: "Viele glauben, dass wenn mehr und mehr nicht-amerikanische Fahrer in die Serie kommen, dann würde das der Serie genau so schaden, wie den IndyCars. Denn die Serie ist rein amerikanisch und ein Mangel an amerikanischen Fahrern würde nicht gut sein. Wie stehst du dazu?"
Franchitti: "Ich denke schon, dass wir nächstes Jahr einen Einfluß der nicht-amerikanischen Fahrer sehen werden. Aber wenn man sich die Größe des Feldes ansieht, dann wird das nur ein kleiner Prozentsatz sein. Für die internationale Seite der NASCAR ist das sehr gut. Aber NASCAR war immer von den Amerikanern dominiert und daran wird sich auch nichts ändern. Ich denke, das ist gut für den Sport und das ist auch einer der Gründe, warum er so erfolgreich ist. Und das wird auch so bleiben."

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