Fontana-Vorschau: NASCAR goes West

Im kalifornischen Fontana steigt der fünfte Sprint-Cup-Lauf des Jahres - Findet sich unter den 43 gemeldeten Piloten der fünfte verschiedene Saisonsieger?

(Motorsport-Total.com) - Die NASCAR-Teams kommen derzeit kaum zur Ruhe. Nach dem Saisonstart in Daytona (US-Bundesstaat Florida) ging es einmal quer durch die USA nach Phoenix (Arizona), von dort über Las Vegas (Nevada) zurück in den Osten des Landes nach Bristol (Tennessee). In dieser Woche begab sich der Tross erneut auf die Reise gen Westen. Saisonstation Nummer fünf findet am Wochenende in Kalifornien statt, genauer gesagt auf dem Auto Club Speedway in Fontana rund 70 Kilometer östlich von Los Angeles.

Titel-Bild zur News:

Das zwei Meilen lange Fontana-Oval gehört seit 1997 zum NASCAR-Kalender Zoom

Im Jahr 1997 wurde das von Roger Penske in Auftrag gegebene Zwei-Meilen-Oval mit 14 Grad überhöhten Kurven unter dem Namen California Speedway eröffnet. Seither ist Fontana Jahr für Jahr Bestandteil des NASCAR-Kalenders. 2004 wurden dort erstmals zwei Rennen ausgetragen. Seit 2011 jedoch gastieren die V8-Brummer wie schon in der Anfangszeit nur einmal pro Jahr. Daraus folgt, dass das Auto Club 400 am Sonntag der 24. Auftritt der NASCAR-Topliga Sprint-Cup auf dem inzwischen als Auto Club Speedway bekannten Fontana-Oval ist.

Rekordsieger ist der im rund zwei Autostunden entfernten El Cajon geborene und aufgewachsene Jimmie Johnson. Der Kalifornier fuhr in Fontana nicht weniger als fünfmal in die Victory Lane und zählt auch am kommenden Sonntag wieder zu den ganz heißen Favoriten auf den Sieg. Die Tabellenführung musste der fünffache NASCAR-Champion und diesjährige Daytona-500-Sieger Johnson am vergangenen Sonntag in Bristol aber an den amtierenden Meister Brad Keselowski abtreten.

Fünfter verschiedener Sieger 2013 oder erster Wiederholungstäter?

Brad Keselowski

Tabellenführer Brad Keselowski wartet noch auf seinen ersten Saisonsieg Zoom

Im Vergleich zur Erfolgsbilanz von Johnson sieht die Fontana-Historie von Keselowski bescheiden aus: Bei bisher vier Starts gelang ihm weder eine Top-10-Platzierung noch eine Führungsrunde. Im Gegensatz dazu ist Keselowskis Erfolgsbilanz mit dem Gen6 umso eindrucksvoller. In den vier bisherigen Rennen mit dem neuen Auto zog der Penske-Pilot zwei vierte Plätze, zwei dritte Plätze und insgesamt 103 Führungsrunden an Land. Fest steht: Mit diesem Schwung im Rücken wäre es alles andere als eine Überraschung, sollte Keselowski am Sonntag der erste Saisonsieg gelingen.

Fest steht auch: Biegen nach den 200 Runden auf dem Auto Club Speedway weder Jimmie Johnson noch Carl Edwards, Matt Kenseth oder Kasey Kahne in die Victory Lane ein, dann sieht die Sprint-Cup-Saison 2013 im fünften Rennen den fünften verschiedenen Sieger. Angesichts der Fontana-Historie wäre der erste "Wiederholungstäter" aber keine Überraschung. Im Gegenteil, denn die Herren Johnson, Edwards, Kenseth und Kahne brachten es bis dato auf zusammengerechnet nicht weniger als zehn Siege auf dem kalifornischen Speedway. Die neun Fontana-Rennen zwischen Frühjahr 2006 und Frühjahr 2010 gingen sogar ausnahmslos an diese vier Piloten!

Gen6 verspricht laut Kasey Kahne mehr Action als je zuvor

Kasey Kahne

Kasey Kahne glaubt, dass das Gen6 auch in Fontana für packende Duelle sorgen wird Zoom

Überhaupt waren dominante Vorstellungen eines einzelnen Fahrers in der Vergangenheit keine Seltenheit in Fontana. Dies könnte sich in diesem Jahr ändern. Kasey Kahne jedenfalls ist der Überzeugung, dass das Gen6 für deutlich mehr Action im Rennverlauf sorgen wird. "Fontana dürfte meiner Meinung nach ein ordentliches Rennen werden - besser als in der Vergangenheit. Mit dem Grip, der uns jetzt zur Verfügung steht, sollten wir mehr attackieren können. In der Vergangenheit bestanden die Kurvenfahrten in Fontana meist aus langen Phasen, in denen wir den Fuß vom Gas nahmen und einfach abwarteten, bis das Auto etwas tut. Mit dem neuen Auto sollten wir wesentlich aggressiver fahren können", so Kahne.

Während die rein mechanischen Zutaten für das Auto Club 400 vielversprechend sind, gibt es in Sachen numerischer Zutaten wieder einmal eine kleine Enttäuschung. Beim fünften Saisonrennen weist die Meldeliste bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr nur 43 Einträge auf. Ergo ist allen in Fontana anwesenden Piloten schon jetzt die Teilnahme am Rennen sicher. Im Unterschied zur Vorwoche in Bristol gibt es lediglich zwei neu besetzte Cockpits: Nicht Brian Vickers, sondern der 54 Jahre junge NASCAR-Haudegen Mark Martin sitzt im Waltrip-Toyota mit der Startnummer 55. Im FAS-Ford mit der Startnummer 32 gibt Youngster Timmy Hill sein Saisondebüt.

Nur 43 Autos gemeldet

Jimmie Johnson, Tony Stewart

Jimmie Johnson ist der Rekordsieger in Fontana - Tony Stewart gewann im Vorjahr Zoom

Ein Großteil des Fan-Interesses auf den 92.000 Zuschauer fassenden Tribünen dürfte sich auch in diesem Jahr auf die Einheimischen konzentrieren. Neben Rekordsieger Jimmie Johnson haben sechs weitere Piloten im Starterfeld kalifornische Wurzeln: Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet), Kevin Harvick (Childress-Chevrolet), Casey Mears (German-Ford), die Front-Row-Teamkollegen David Gilliland und Josh Wise sowie A.J. Allmendinger, der auch an diesem Wochenende wieder im Phoenix-Chevrolet Platz nimmt. Aus diesem Kreis kennen neben Johnson auch Gordon und Harvick die Victory Lane in Fontana aus eigener Erfahrung.

Da nur 43 Meldungen vorliegen, bestimmt das Qualifying (in der Nacht von Freitag auf Samstag ab 00:10 Uhr MEZ) einzig und allein die Aufstellung beim Fallen der Grünen Flagge. Diese fällt am Sonntag in Fontana kurz nach 12:15 Uhr Ortszeit (20:15 Uhr MEZ). 'Motorvision TV' zeigt die Höhepunkte des Rennens am Montagabend um 22:15 Uhr in einer einstündigen, von Stefan Heinrich kommentierten, Zusammenfassung.

Die Meldeliste für Fontana:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 19 Mike Bliss (TriStar-Toyota)
15. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
16. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
17. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
18. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
19. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
20. 30 David Stremme (Swan-Toyota)
21. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
22. 32 Timmy Hill (FAS-Ford)
23. 33 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
24. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
25. 35 Josh Wise (Front-Row-Ford)
26. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
31. 44 Scott Riggs (Xxxtreme-Ford)
32. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota)
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
34. 51 A.J. Allmendinger (Phoenix-Chevrolet)
35. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
36. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
37. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet)
38. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
39. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
40. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
41. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
42. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Der Zeitplan für das Fontana-Wochenende (MEZ):

Freitag, 22. März:
19:30 Uhr: Erstes Freies Training
00:10 Uhr: Qualifying

Samstag, 23. März:
17:30 Uhr: Zweites Freies Training
20:30 Uhr: Happy-Hour
22:00 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag, 24. März:
20:00 Uhr: Auto Club 400 (200 Runden)

Alle bisherigen Fontana-Sieger:

2012: Tony Stewart
2011: Kevin Harvick
2010: Tony Stewart
2010: Jimmie Johnson
2009: Jimmie Johnson
2009: Matt Kenseth
2008: Jimmie Johnson
2008: Carl Edwards
2007: Jimmie Johnson
2007: Matt Kenseth
2006: Kasey Kahne
2006: Matt Kenseth
2005: Kyle Busch
2005: Greg Biffle
2004: Elliott Sadler
2004: Jeff Gordon
2003: Kurt Busch
2002: Jimmie Johnson
2001: Rusty Wallace
2000: Jeremy Mayfield
1999: Jeff Gordon
1998: Mark Martin
1997: Jeff Gordon