• 22.03.2013 22:05

  • von Pete Fink

Fontana-Auftakt: Bowyer von Anfang bis zum Ende

Während Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) zwei Stunden lang die Spitze hielt, glänzte das Roush-Team von Greg Biffle mit einem superschnellen Motorwechsel

(Motorsport-Total.com) - So etwas kommt in der NASCAR auch nicht alle Tage vor: Clint Bowyer drehte im Auftakttraining zum Auto Club 400 im kalifornischen Fontana seine erste schnelle Runde mit einer Zeit von 38,832 Sekunden. Dies bedeutete zunächst Platz eins. Zwei Stunden später stand der Waltrip-Toyota mit der Startnummer 15 immer noch an der Spitze der Sprint-Cup-Zeitenliste - mit eben dieser Marke. Sozusagen ein Start-/Zielsieg am Freitag.

Titel-Bild zur News: Clint Bowyer

Clint Bowyer holte zum Fontana-Auftakt quasi einen Start-/Zielsieg

Bowyer blieb auf der Hut: "Diese riesige Strecke verführt dich dazu, viel zu hart in die Kurven hinein zu fahren", ordnete der amtierende Vize-Champion Bowyer seine frühe Bestzeit recht vorsichtig ein. Zudem war es mit dem neuen Gen6 der erste Besuch auf einem Zwei-Meilen-Oval, weshalb NASCAR den Piloten eine halbe Stunde mehr Trainingsszeit spendierte. Die Session ging also ausnahmsweise über zwei volle Stunden.

Dies war auch nötig, denn bei fast allen Piloten schlug auf der recht holprigen Fontana-Fahrbahn der Frontsplitter massiv durch. Die Folge war, dass die meisten Sprint-Cup-Asse über eine sehr leichte Hinterachse mit Übersteuern klagten. Dementsprechend spät wechselte das Feld in das Qualifikationssetup. Dabei klassierte sich Gibbs-Pilot Denny Hamlin (38,956) in einem weiteren Toyota Camry auf Rang zwei.

Vor allem im Qualifikationssetup sorgte Lokalmatador AJ Allmendinger für Furore: Der 31-jährige Kalifornier fährt an diesem Wochenende erneut den Phoenix-Chevrolet mit der Startnummer 51, den er bei seinen bisherigen beiden Einsätzen in Phoenix und Bristol zweimal souverän in die Top 15 brachte. In Fontana holte Allmendinger für die noch sponsorlose 51 in 39,001 Sekunden einen starken dritten Platz.

Biffle rekordverdächtig

Greg Biffle

Greg Biffles Team wechselte den Ford-Motor unter zwei Stunden Zoom

Rang vier ging an einen dritten Toyota Camry mit Kyle Busch (Gibbs; 39,013) am Steuer. Direkt dahinter klassierte sich der neue Hamlin-Gegner Joey Logano (39,045) als Fünfter im besten Penske-Ford. Weniger Glück hatte sein Teamkollege Brad Keselowski: Der NASCAR-Champion ärgerte sich mit Motorenproblemen herum und kam nur auf Rang 20. Vor der Qualifikation wird sein Penske-Team das Triebwerk wechseln.

Greg Biffles Roush-Team mit der Startnummer 16 stellte in Fontana einen sagenhaften Rekord auf: Nach nur zehn Trainingsminuten ging Biffles Ford-Triebwerk hoch, eine Stunde und 45 Minuten später war der Motor gewechselt. Die weiße 16 konnte also rechtzeitig auf das Zwei-Meilen-Oval zurückkehren und fuhr in den Schlussminuten tatsächlich noch die sechstbeste Zeit. Eine blitzsaubere Vorstellung der Roush-Mannschaft!

Auch NASCAR-Oldie Mark Martin (Waltrip-Toyota) monierte zunächst starkes Übersteuern, kam am Ende aber auf einen guten siebten Platz. Mit Kevin Harvick (Childress; 8.), Dale Earnhardt Jr. (Hendrick; 9.) und Tony Stewart (Stewart/Haas; 10.) rundete ein äußerst prominentes Chevy-Trio die Top 10 ab. Fontana-Rekordsieger Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) ließ es als 15. hingegen ruhiger angehen. Johnson und Allmendinger sind die ersten beiden Piloten, die ins Einzelzeitfahren müssen.

Sein Teamkollege Jeff Gordon (39,490; 24.) war einer derjenigen, der sich mit einem heftig durchschlagenden Frontsplitter plagte. Auch Danica Patrick kam nicht mit dem Fahrverhalten ihres Stewart/Haas-Chevrolets zurecht und landete mit einer Zeit von 40,161 Sekunden nur auf Rang 34. Die Qualifikation von Fontana beginnt in der Nacht von Freitag auf Samstag um 1:00 Uhr MEZ. Da nur 43 Teams die Reise nach Kalifornien mitgemacht haben, muss niemand vorzeitig nach Hause fahren.