Dover-Vorschau: Kommt Johnson jetzt so richtig in Fahrt?

Kann Jimmie Johnson eine Woche nach seinem ersten Saisonsieg nachlegen? Hat das Pech von Martin Truex Jr. ein Ende? Schafft Greg Biffle einen NASCAR-Rekord?

(Motorsport-Total.com) - Der längere Aufenthalt der Sprint-Cup-Teams am Charlotte Motor Speedway, um dort Allstar-Race und Coca-Cola 600 auszutragen, ist beendet. Inzwischen befinden sich die Teams wieder auf der Reise. Nächste Station im Kalender ist Dover im US-Bundesstaat Delaware. Auf der dortigen "Monster Mile", die sich durch eine Rundenlänge von exakt einer Meile, eine Kurvenüberhöhung (Banking) von 24 Grad sowie einen Belag aus Beton auszeichnet, steht am Sonntag das FedEx 400 auf dem Programm.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth, Kyle Busch

Dovers "Monster Mile": 133.00 Zuschauer finden rund um das Ein-Meilen-Oval Platz Zoom

Jimmie Johnson, der am vergangenen Sonntag in Charlotte seinen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach brachte, ist auch in Dover einer der ganz heißen Favoriten auf den Sieg - wenn nicht sogar der Topfavorit. Nicht weniger als achtmal fuhr der sechsmalige und amtierende NASCAR-Champion auf der "Monster Mile" in die Victory Lane. Zuletzt gelang ihm dies im Herbst 2013 beim bisher letzten Dover-Auftritt der NASCAR-Meute.

Aufgrund seiner dortigen Erfolge gilt Dover neben Martinsville als das zweite "Wohnzimmer" von Johnson im Kalender. Ausruhen wird sich der Kalifornier auf diesem statistisch belegten Umstand allerdings nicht. Schließlich gewann er Ende März auch in Martinsville nicht. Aufgrund seines längst überfälligen ersten Saisonsiegs in Charlotte kommt "Six-Pack" allerdings mit breiter Brust auf die "Monster Mile".

Die Sprint-Cup-Saison 2014 bietet Abwechslung pur

Jimmie Johnson

Johnson gewann im Herbst 2013: Gelingt ihm am Sonntag Dover-Sieg Nummer neun? Zoom

Kann Jimmie Johnson nur eine Woche nach seinem persönlichen Durchbruch 2014 gleich noch einen draufsetzen und sich Dover-Sieg Nummer neun an die Fahnen heften? Oder aber gelingt Vize-Champion Matt Kenseth der erste Saisonsieg? Die "Monster Mile" wäre auf jeden Fall der passende Ort dafür, siegte Kenseth dort doch sowohl im Frühjahr 2006 als auch im Frühjahr 2011.

Grundsätzlich gilt: Die Saison 2014 im Sprint-Cup besticht auch beim Übergang vom Mai in den Juni weiter durch ihre Abwechslung. Die ersten zwölf Saisonläufe haben zehn unterschiedliche Sieger hervorgebracht. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass neun Fahrer, die in der Saison 2013 gewonnen haben, noch auf ihren ersten 2014er-Sieg warten. Darunter befindet sich neben Matt Kenseth auch Dover-Vorjahressieger Tony Stewart.

Doch nicht nur in den Rennen, auch in den Qualifyings ist in diesem Jahr für Abwechslung gesorgt. Elf Auflagen einer Zeitenjagd (in Richmond gab es aufgrund von Regen keine) haben zehn verschiedene Polesitter hervorgebracht. Ausgerechnet Kevin Harvick, dem jahrelang alles andere als der Ruf des ultimativen Qualifyers vorauseilte, hat als einziger Fahrer im bisherigen Saisonverlauf zwei Pole-Positions herausgefahren.

Beim "Heimspiel" endlich Glück für Martin Truex Jr.?

Martin Truex Jun.

Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet) ist einer der großen Pechvögel 2014 Zoom

Das neue Qualifying-Format mit mehreren Segmenten kommt also nicht nur den Penske-Piloten Brad Keselowski und Joey Logano entgegen, sondern auch Stewart/Haas-Speerspitze Harvick. "Rein vom Gefühl her ist Dover eine der schnellsten Strecken, auf der wir im gesamten Saisonverlauf fahren", sagt Martin Trux Jr. gegenüber 'ESPN' stellvertretend für seinen Kollegen und erwartet auch diesmal wieder "eine echte Herausforderung".

"Hoffentlich können wir die Magie, mit der wir 2007 unterwegs waren, wiederfinden", blickt Truex Jr. auf das Rennen am Sonntag voraus. Vor sieben Jahren griff der heutige Furniture-Row-Pilot freilich noch für Dale Earnhardt Inc. ins Lenkrad und errang in Dover den ersten Sprint-Cup-Sieg seiner Karriere. Seither kam für ihn nur ein weiterer Triumph (Sonoma 2013 für Michael Waltrip Racing) hinzu.

Vor allem in der laufenden Saison fiel Truex Jr. in erster Linie durch sein unglaubliches Pech auf. Kann der 33-Jährige aus dem US-Bundesstaat New Jersey ausgerechnet bei seinem erklärten "Heimrennen" für positive Schlagzeilen sorgen? Es wäre nicht das erste Mal, dass ihm dies in Dover gelingt...

Greg Biffle auf Rekordjagd

Greg Biffle

Bringt Biffle seinen Roush-Ford ins Ziel, gehört ihm eine neue NASCAR-Bestmarke Zoom

Ein weiterer Fahrer, der am Dover-Wochenende abseits der üblichen Verdächtigen im Fokus steht, ist Greg Biffle. Nicht nur, weil er sich inzwischen ernsthaft mit einem Abgang aus dem Team von Jack Roush zum Saisonende beschäftigt, sondern auch, weil es für ihn an diesem Wochenende um einen neuen NASCAR-Rekord geht.

Bei den zurückliegenden 84 Rennen sah Biffle immer die Zielflagge. Damit hat er den diesbezüglichen Rekord von Clint Bowyer (Homestead 2006 bis Richmond 2009) eingestellt. Biffles Serie ohne Ausfälle begann beim Daytona 500 des Jahres 2012 und könnte am Sonntag in Dover auf die neue Rekordmarke 85 aufgestockt werden.

Sprint-Cup-Debüt für Brett Moffitt

Brett Moffitt

Cup-Debüt für Brett Moffitt, der bei seinem einzigen Nationwide-Start Neunter wurde Zoom

Auf der Meldeliste finden sich zum zweiten Mal in dieser Saison (nach Fontana) nur 43 Meldungen. Darunter befindet sich allerdings ein Fahrer, der sein Sprint-Cup-Debüt gibt: Brett Moffitt, 21-jähriger Nachwuchspilot aus dem US-Bundesstaat Iowa, der bisher nur zwei Truck- und ein Nationwide-Rennen bestritten hat, steuert den in Kooperation von Michael Waltrip und Jay Robinson eingesetzten Toyota Camry mit der Startnummer 66. Dies hat zur Folge, dass Joe Nemechek erstmals in dieser Saison nicht dabei ist, da auch sein privat eingesetzter Toyota mit der Startnummer 87 im heimischen Race-Shop in Mooresville bleibt.

Neben dem Sprint-Cup brüllen am Wochenende auch die Trucks sowie die Nationwide-Autos in Dover. Kyle Busch ist wieder einmal der einzige Fahrer, der alle drei Rennen bestreitet. Der krönende Abschluss des Rennwochenendes auf der "Monster Mile", das FedEx 400 mit 43 Sprint-Cup-Boliden, wird von 'Motorvision TV' am Sonntag ab 18:30 Uhr MESZ inklusive der komplette Pre-Race-Show live übertragen. Am Mikrofon sitzen Pete Fink und Mario Fritzsche.

Der Zeitplan für Dover (MESZ):

Freitag, 30. Mai:
17:00 Uhr: Erstes Freies Training
21:40 Uhr: Qualifying in zwei Segmenten
23:30 Uhr: Truck-Rennen

Samstag, 31. Mai:
15:30 Uhr: Zweites Freies Training
18:30 Uhr: Happy-Hour
20:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag, 1. Juni:
19:00 Uhr: FedEx 400 (400 Runden; ab 18:30 Uhr live bei 'Motorvision TV')

Die Meldeliste für Dover:

01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet)
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
06. 7 Michael Annett (Baldwin-Chevrolet)
07. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
08. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
09. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
10. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
11. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
12. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
17. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
18. 23 Alex Bowman (BK-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 26 Cole Whitt (BK-Toyota)
21. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
22. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet)
23. 32 Blake Koch (FAS-Ford)
24. 33 David Stremme (Circle-Chevrolet)
25. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
26. 36 Reed Sorenson (Baldwin-Chevrolet)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
29. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
32. 44 J.J. Yeley (Xxxtreme-Chevrolet)
33. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
36. 55 Brian Vickers (Waltrip-Toyota)
37. 66 Brett Moffitt (Waltrip-Toyota)
38. 77 Dave Blaney (Humphrey-Ford)
39. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Ryan Truex (BK-Toyota)
41. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
42. 98 Josh Wise (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Alle bisherigen Sieger des Frühjahrsrennens in Dover (Modern-Era):

2013: Tony Stewart
2012: Jimmie Johnson
2011: Matt Kenseth
2010: Kyle Busch
2009: Jimmie Johnson
2008: Kyle Busch
2007: Martin Truex Jr.
2006: Matt Kenseth
2005: Greg Biffle
2004: Mark Martin
2003: Ryan Newman
2002: Jimmie Johnson
2001: Jeff Gordon
2000: Tony Stewart
1999: Bobby Labonte
1998: Dale Jarrett
1997: Ricky Rudd
1996: Jeff Gordon
1995: Kyle Petty
1994: Rusty Wallace
1993: Dale Earnhardt
1992: Harry Gant
1991: Ken Schrader
1990: Derrike Cope
1989: Dale Earnhardt
1988: Bill Elliott
1987: Davey Allison
1986: Geoffrey Bodine
1985: Bill Elliott
1984: Richard Petty
1983: Bobby Allison
1982: Bobby Allison
1981: Jody Ridley
1980: Bobby Allison
1979: Neil Bonnett
1978: David Pearson
1977: Cale Yarborough
1976: Benny Parsons
1975: David Pearson
1974: Cale Yarborough
1973: David Pearson
1972: Bobby Allison