• 16.01.2009 18:42

  • von Pete Fink

Die Kosten: Auch Toyota muss 25 Prozent sparen

Die Finanzkrise macht auch vor Toyota nicht halt: Tokio ordnete an, dass die Japaner in der neuen NASCAR-Saison 25 Prozent sparen müssen

(Motorsport-Total.com) - Der Stachel saß tief: Für Dezember 2008 berichtete Toyota von einem heftigen Umsatzeinbruch. 37 Prozent weniger Autos wurden auf dem Schlüsselmarkt USA im Vergleich zum Vorjahresmonat verkauft. Damit lagen die Japaner sogar noch vor Ford (minus 32 Prozent) und General Motors (minus 31 Prozent). Auch die Konsequenzen sind unübersehbar, denn zum Ende des Geschäftsjahres am 31. März 2009 wird Toyota zum ersten Mal in der Konzerngeschichte einen Verlust bekannt geben müssen.

Titel-Bild zur News: Braun Toyota Nationwide

Toyota nannte klare Zahlen: 2009 wird es 25 Prozent weniger Budget geben

Das hat Folgen. Kosten sparen wird auch bei Toyota Racing Development (TRD), dem US-Motorsportarm der Japaner, 2009 die Devise lauten. "Wir erleben denselben Abwärtstrend wie alle anderen", erklärte TRD-Chef Lee White im Rahmen einer US-Telekonferenz. "Das ist jetzt allgemein bekannt. Es gibt einfach keine Aber-Millionen von Dollars mehr, die auf der Straße herumliegen."#w1#

Die aktuelle Situation beinhalte "alles, was TRD macht und auch alles, was wir um den Motorsport herum betreiben. Alles kommt auf den Prüfstand. Wenn etwa Verträge auslaufen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Verträge nicht verlängert werden. Und wenn sie erneuert werden, dann wird ganz sicher nach verhandelt werden."

Tokio hat TRD eine klare Ansage gegeben: "Wir wurden damit beauftragt, im kommenden Geschäftsjahr 25 Prozent einzusparen", gab White eine konkrete Hausnummer und begründete: "Wir funktionieren und arbeiten wie ein Rennteam. Jetzt müssen wir uns jedes Detail genau ansehen. Die Herausforderung ist es, alles zu betrachten und trotzdem die Leistung auf der Strecke so wenig wie möglich in Mitleidenschaft zu ziehen."

2009 alle vier Hersteller dabei

"Keiner wird sich von dem entfernen, was in Amerika so tief verwurzelt ist. Alle diesbezüglichen Klischees sind ganz einfach wahr. " Lee White

White nannte die "weichen Aktivitäten" als erste Adresse: "TV-Werbung, Printanzeigen, Aktivitäten an der Strecke, Showcars - das ganze Programm." Aber auch den großen Bereich des technischen Supports konnte er nicht ausschließen. "Technologien, neue Teile, Ingenieurstätigkeiten - auch das wird alles untersucht werden."

Doch trotz aller Unkenrufe erwartet White alle vier großen Hersteller auch 2009 in der NASCAR: "Aber auch wenn alle den Gürtel enger schnallen müssen - das Letzte was wir alle aufgeben werden, sind die Autos auf der Strecke, die eine Startnummer auflackiert haben. Das ist ein solch großer Teil der Kultur dieses Landes, das werden alle verstehen."

Dies gelte für alle: Toyota, Dodge, Ford oder General Motors. "Keiner wird sich von dem entfernen, was in Amerika so tief verwurzelt ist. Alle diesbezüglichen Klischees sind ganz einfach wahr. Für uns, die Toyota-Leute, die Fabrikarbeiter, die Händler, für alle, die auf den NASCAR-Zug aufgesprungen sind, wäre so etwas ein Erdbeben. Keiner will das."