Daytona-Tests: Penske-Duo zum Abschluss am schnellsten

Nach Chevrolet am Donnerstag und Toyota am Freitag gab zum Abschluss der dreitägigen Testfahrten am Samstag schließlich Dodge die Geschwindigkeit vor

(Motorsport-Total.com) - Die erstmals seit der Saison 2008 stattgefundenen Vorsaisontests in Daytona sind am Samstag bei durchweg trockenen Bedingungen ohne nennenswerte Zwischenfälle zu Ende gegangen. In den beiden vergangenen Jahren hatte es im Januar jeweils nur Promotion-Termine für die Sprint-Cup-Piloten in Daytona gegeben, jedoch keinen Fahrbetrieb im Vorfeld der alljährlichen Speedweeks.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Penske-Fahrer Brad Keselowski setzte während der Daytona-Tests die Bestmarke

Während in der Vormittagssession des Schlusstages noch die beiden Gibbs-Zwillinge Joey Logano (45,566 Sekunden) und Denny Hamlin (45,567) in ihren Toyota Camrys durch die Winzigkeit einer Tausendstelsekunde getrennt die Pace vorgaben, sah der Nachmittag nach Fallen der Karierten Flagge die Penske-Dodge-Teamkollegen Brad Keselowski (45,316) und Kurt Busch (45,322) auf den vorderen Plätzen der Zeitenliste.

Die am Nachmittag vom amtierenden Nationwide-Champion Keselowski gesetzte Zeit bedeutet nicht nur Platz eins in Session Nummer fünf, sondern markiert mit einem Rundenschnitt von 198,605 Meilen pro Stunde auch die absolute Bestmarke aller drei Tage. Genau wie der Donnerstag und Freitag, so sah auch der dritte und letzte Testtag hauptsächlich Single-Car-Runs sowie Fahrten im Zweierpack. Letztere stellen ein bisher ausschließlich aus Talladega bekanntes Phänomen dar, das auf dem nagelneuen Streckenbelag nun offenbar auch in Daytona funktioniert.

Kurt Busch

Keselowskis Teamkollege Kurt Busch war als Zweiter nur unwesentlich langsamer Zoom

Die im Vorfeld erwarteten Windschattenschlachten mit mehreren Fahrzeugen blieben während des gesamten Drei-Tages-Tests die absolute Ausnahme. Viele der Teams fürchteten offenbar ein unnötiges Risiko beim Fahren im Pulk und wollten sich zusätzliche Reparaturarbeiten ersparen. Einige Teams haben die Testfahrten sogar bereits nach zwei Tagen beendet und sind am Freitag nach getaner Arbeit vorzeitig in Richtung Charlotte aufgebrochen.

Unter den verfrüht Abgereisten befinden sich mit Champion Jimmie Johnson aus dem Hendrick-Lager sowie den Childress-Piloten Jeff Burton und Clint Bowyer auch drei Chase-Teilnehmer der vergangenen Saison. Dale Earnhardt Jr. reiste ebenfalls vorzeitig aus Daytona ab, um der Hochzeitsfeier seiner Schwester Kelley beiwohnen zu können. Earnhardts Team allerdings setzte den Testbetrieb auch am Samstag fort. Am Steuer des Hendrick-Chevy mit der Startnummer 88 saß der Earnhardt-Protegé aus der Nationwide Serie, Josh Wise.

Ex-Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya konnte sich in den insgesamt fünf gefahrenen Sessions nur dezent in Szene setzen. Lediglich am Donnerstagvormittag reichte es mit Position fünf in der Ergebnistabelle zu einer Top-Platzierung. Ähnliches gilt für den amtierenden Meister Jimmie Johnson. Die Bestzeit des Kaliforniers steht mit 46,037 Sekunden, gleichbedeutend mit Platz acht in der einzigen Freitagssitzung zu Buche.

Vor dem Hintergrund der ausgebliebenen Windschattenfahrten in größeren Gruppen ist die Aussagekraft der Ergebnisse mit Blick auf die im Februar stattfindenden Speedweeks sicherlich mit Vorsicht zu genießen. Lediglich für den Kampf um die Pole Position zum Daytona 500 lassen sich unter Umständen erste Erkenntnisse aus den Single-Car-Runs ableiten.


Fotos: NASCAR-Tests in Daytona


Auch gilt es zu berücksichtigen, dass einige Teams die Januar-Reise nach Florida gar nicht erst angetreten haben. Zu den Zuhausegebliebenen zählt unter anderem der Meister der Saison 2000, Bobby Labonte aus dem Team von JTG-Daugherty. Die Mannschaft rund um Allroundtalent Robby Gordon sowie die Front-Row-Truppe mit den Fahrern Travis Kvapil, David Gilliland und Robert Richardson glänzten ebenfalls durch Abwesenheit.

Einige der Sprint-Cup-Piloten werden bereits in einer Woche nach Daytona zurückkehren, wenn das legendäre 24-Stunden-Rennen im Rahmen der Grand-Am-Serie auf dem Programm steht. Gefahren wird dann auf der Kombination aus Oval- und Infieldkurs. Das Ganassi-Duo Juan Pablo Montoya und Jamie McMurray, Cup-Champion Jimmie Johnson sowie A.J. Allmendinger und Bobby Labonte werden am kommenden Wochenende versuchen, die NASCAR-Gemeinde inmitten der Sportwagen-Helden würdig zu vertreten.

Der NASCAR-Fahrbetrieb in Daytona wird am Freitag, den 11. Februar wieder aufgenommen, wenn die ersten Trainingsfahrten zum alljährlichen Budweiser Shootout auf dem Plan stehen. Das erste Rennen der neuen Saison - wenn auch ohne Vergabe von Meisterschaftspunkten - ist dann das Budweiser Shootout selbst am Samstag, den 12. Februar. Nächster Termin im Kalender der Sprint-Cup-Teams ist allerdings zunächst die offizielle Medientour in der kommenden Woche in Charlotte.