• 09.02.2008 10:13

  • von Stefan Hausmann

Countdown to Daytona: Jeff Burton und Richard Childress

Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor

(Motorsport-Total.com) - In genau acht Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zum Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

Titel-Bild zur News: Jeff Burton

Jeff Burton ist einer der eher besonnenen Vertreter im NASCAR-Geschäft

Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute die Startnummer 31 von Richard Childress Racing, für dessen Fahrer Jeff Burton wohltätige Zwecke manchmal ebenso wichtig sind wie das Rennfahren.#w1#

Das wachsende Interesse, eine Menge Geld und neue Piloten, die in die verschiedenen Serien der NASCAR drängten, veranlasste NASCAR 1995 die NASCAR Craftsman Truck-Serie einzuführen. In vielen Vergleichen zwischen den Gründerjahren der USA und der Gegenwart wird der Truck als das Pferd der heutigen Zeit beschrieben. Somit ging die Truck-Serie an eingemachte Emotionen und da durfte Richard Childress nicht fehlen: Mit Mike Skinner setzte er 1995 und 1996 einen bereits erfahrenen Racer aus Kalifornien bei den Trucks ein und Skinner gewann die neue Serie in den ersten beiden Jahren.

Der Trend zu Mehrwagenteams half dann Skinners Karriere: Ab 1997 fuhr er einen zweiten Chevrolet für Childress mit der Startnummer 31 neben Dale Earnhardt und mit Sponsorgeldern von Lowe's. Zwar fing das Jahr für Skinner aufsehenerregend mit einer Pole Position in Daytona an, in den folgenden fünf Jahren seines Engagements für Richard Childress gelang ihm - außer dem "Rookie-of-the-year-Titel" 1997 - aber nicht mehr sehr viel. Nachdem er sich Mitte der Saison 2001 bei einem harten Crash auf dem neuen Kurs in Chicago am Knie verletzte, ging Skinners Karriere mit Childress zu Ende. Mit Robby Gordon ersetzte ein Kalifornier den anderen. 2003 konnte Gordon die Startnummer 31 bei beiden Straßenrennen in Watkins Glen und Sonoma in die Victory Lane fahren.

Earnhardt Sr. war ein Fan von Jeff Burton

Als sich Mitte 2004 für Richard Childress die Chance bot, Jeff Burton zu verpflichten, da konnte Childress nicht "Nein" sagen. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre hatten sich Earnhardt und Childress bereits häufig über einen potenziellen Nachfolger von Earnhardt im schwarzen Wagen mit der Startnummer 3 unterhalten. Earnhardts Meinung damals: "Jeff Burton wäre ein guter Mann. Er ist schnell und konstant auf und besonnen neben der Strecke. Burton gefällt mir." Vier Jahre nach Earnhardts Tod wurde seine Vision umgesetzt.

Jeff Burton Texas 97 Roush Ford

Jeff Burton gewann in Texas 1997 in einem Ford von Jack Roush Zoom

Jeff Burton und sein ebenfalls rennfahrender Bruder Ward stammen aus South Boston in Virginia. Jeffery Brian Burton wurde am 29. Juni 1967 geboren. Er war bereits auf der Highschool ein begnadeter Sportler, er spielte Basketball und nicht, wie fast jeder andere amerikanische Junge Football, sondern Fußball. Sein sechs Jahre älterer Bruder Ward allerdings startete eine Karriere im GoKart und hier wollte Jeff nicht nachstehen.

Sein Weg durch die NASCAR-Ligen war der traditionelle über Late Models, dann Busch Series und schließlich Cup. Sein Cup-Debüt machte Burton 1993 für Fil Martoccis Filmar-Racing-Team. 1994 und 1995 fuhr Burton für die Stavola Brothers zwei Saisons mit sehr geringen Erfolgen, in 59 Rennen landete Burton nur fünf Top-10-Ergebnisse.

Trotzdem erkannte ein Mann sein Talent, der dann für den weiteren Verlauf seiner Karriere entscheidend werden sollte: Jack Roush. Roush Racing verpflichtete den bis dahin blassen Mann aus Virginia. Prompt erzielte Burton in seiner ersten Saison im Ford Thunderbird mit der Startnummer 99 zwölf Top-10-Resultate. Mit Mark Martin an seiner Seite schien der Bann gebrochen. Burtons erster Cup-Sieg kam beim Eröffnungsrennen auf dem Texas Motor Speedway 1997. Zwischen 1997 und 2001 konnte Burton in jedem Jahr mindestens zwei Rennen für Jack Roush gewinnen, im gleichen Zeitraum kam er jeweils unter die Top 5 der Gesamtwertung.

2007 ein Sieg auf dem Texas Motor Speedway

Ab 2002 wurde es dann etwas ruhiger um Jeff Burton. Vielleicht lag es an seinen neuen, aggressiveren Teamkollegen Kurt Busch und Matt Kenseth, dass Jeff Burton von 2002 bis 2006 kein Sieg mehr gelang. Mitte der Saison 2004 wechselte Burton dann zu Richard Childress Racing. Seit 2006 bilden bei Childress die drei Fahrer Clint Bowyer, Kevin Harvick und Jeff Burton zusammen eine interessante Mixtur aus Erfahrung, Heißblütigkeit und Talent.

Jeff Burton Texas

Burtons bislang letzter Sieg 1997 auf dem Texas Motor Speedway Zoom

Jeff Burton kehrte 2006 in Dover nach fast vier sieglosen Jahren in die Victory Lane zurück. "Es war ein so gutes Gefühl, einmal wieder ein Rennen anzuführen und zu gewinnen. Du musst dich selbst in die richtige Position zum Sieg bringen. Uns ist das in diesem Jahr recht häufig gelungen, der Sieg in Dover ist nur die Konsequenz daraus. Dazu waren wir recht konstant in diesem Jahr und haben ein paar Poles gewonnen. Das ist etwas Besonderes für mich, da ich nicht viele starke Qualifyings in meiner Karriere gefahren bin. Wir wissen nun, dass wir vorne fahren können, Rennen gewinnen können - nun schauen wir auf den Cup." Jeff Burton führte auch vier Wochen die Chase-Wertung 2006 an, wurde letztlich aber Siebter.

2007 gewann Jeff Burton exakt zehn Jahre nach seinem Erfolg im Auftaktrennen auf dem Texas Motor Speedway wieder an gleicher Stelle. Trotzdem kann Burton nicht zufrieden sein: "Wir waren nicht schlecht 2007, aber wir waren eben auch nicht großartig. Wenn wir um die Meisterschaft fahren möchten, dann müssen wir eben großartig sein", erklärte er.

Schlagzeilen neben der Strecke machte 2007 der Sponsorenkrieg von Nextel, dem Seriensponsor gegen AT&T, dem Sponsor der Startnummer 31. NASCAR konnte nicht verhindern, dass es einen Rechtsstreit um die Exklusivität des Sponsors Nextel gab. Gegenüber Telekommunikationssponsoren, die bereits vor dem Eintritt von Nextel im Cup aktiv waren, gibt es eine Stillhalteklausel im Vertrag zwischen der NASCAR und Nextel. Als aber AT&T den Netzanbieter Cingular übernahm, klagte Nextel gegen die Verwendung des AT&T-Logos auf Burtons Auto. Letztlich darf Richard Childress bis Ende 2008 AT&T als Sponsor der Startnummer 31 nutzen, muss aber 2009 einen neuen Hauptsponsor finden.

Seit vielen Jahren ist Burton darüber hinaus ein Kämpfer für die Sicherheit im NASCAR-Sport. Über die Jahre hat er sich zum respektierten inoffiziellen Sprecher der Fahrer in Sachen Sicherheit entwickelt. Jeff Burton und seine Frau Kim betätigen sich aber auch außerhalb des Sports, so betreuen beide lokale kommunale Einrichtungen, in einem Kinderkrankenhaus wurde gar eine Jeff Burton Racing Zone eingerichtet. Die Leser von 'NASCAR Illustrated', der Monatszeitung der NASCAR, ehrten Burton als "Mann des Jahres 2007".

Startnummer: 31
Team: Richard Childress Racing; Welcome, North Carolina
Internetadresse: www.rcrracing.com
Fahrer 2008: Jeff Burton
Fahrzeug: Chevrolet Impala
Crewchief 2008: Scott Miller

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