• 06.02.2008 11:08

  • von Stefan Hausmann

Countdown to Daytona: Denny Hamlin und Joe Gibbs

Am 17. Februar 2008 beginnt die neue NASCAR-Saison - 'Motorsport-Total.com' stellt die wichtigsten Fahrer und Teams für 2008 vor

(Motorsport-Total.com) - In genau 11 Tagen startet die NASCAR, die populärste Motorsportserie Nordamerikas, in ihre neue Saison - und gleich zum Auftakt gibt es in den USA allen Grund zum Feiern. Denn die NASCAR-Saison 2008 beginnt mit einem wahren Paukenschlag, dem "Great American Race", den Daytona 500 am 17. Februar 2008.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Der schwarze FedEx-Chevy von Denny Hamlin und Joe Gibbs Racing

Doch nicht nur das: Es ist eine Jubiläumsausgabe, denn das Daytona 500 anno 2008 findet an diesem Tag zum insgesamt 50. Mal statt - Grund genug, damit 'Motorsport-Total.com' bis zum 17. Februar 2008 an jedem Tag ein anderes Team der Saison 2008 vorstellen kann. Heute Joe Gibbs Racing und die Startnummer elf, die mit Denny Hamlin von einem der zunehmend seltener werdenden Nachwuchsstars aus dem alten Süden gefahren wird.#w1#

Neben der Startnummer 43 tauchte die Startnummer 11 bislang am häufigsten in der Victory Lane des NASCAR Cups auf. Berühmte Namen, wie Junior Johnson, Ned Jarrett, Cale Yarborough oder Darrell Waltrip, ließen die Nummer elf in 183 Cup-Rennen siegen. Zwischen 1994 und 2006 allerdings besuchte die 11 nicht die Victory Lane, bevor sie Denny Hamlin 2006 genau dahin zurückbrachte.

"Wettbewerb belebt das Geschäft" - dieser profane Grundsatz gilt auch für Sportsponsoring. Entscheidet sich ein Unternehmen einer bestimmten Branche für Sponsoring in einem Sport, dann wird der größte Wettbewerber ebenfalls ein Engagement erwägen. So geschehen 2001 nach dem Eintritt von UPS als Sponsor bei Robert Yates Racing für Dale Jarrett - es dauerte allerdings immerhin vier Jahre, bis FedEx, in den USA eine der bedeutendsten Konkurrenten von UPS, in den Cup einstieg.

Hamlin, der "Southern Man"

Joe Gibbs Racing setzte die traditionsreiche Startnummer 11 auf einen seiner Chevys und versuchte mit dem in der Busch-Serie erfolgreichen Jason Leffler sein drittes Team zu starten. Aber die Verbindung zu Leffler hielt nur 20 Rennen, danach wurde er wegen mangelnder Ergebnisse zunächst von Terry Labonte und später durch Denny Hamlin ersetzt.

Denny Hamlin

Denny Hamlin stammt aus Virginia und ist ein echter Südstaatenjunge Zoom

Hamlin stammt, wie der Sport, den er betreibt, aus dem alten Süden. Als er am 18. November 1980 in Chesterfield, Virginia geboren wurde, hatte Dale Earnhardt Sr. gerade drei Tage zuvor seinen ersten Winston Cup gewonnen. Hamlin startete im Alter von sieben Jahren seine Karriere in einem Kart, erhielt exakt an seinem 16. Geburtstag seine Rennfahrerlizenz und fuhr 1997 zum Rookie-Titel der Mini-Stockcars.

In Virginia wurde Joe Gibbs auf den jungen Wilden aufmerksam und nahm ihn als "Entwicklungsfahrer" unter Vertrag. 2004 debütierte Hamlin für JGR in der Craftsman Truck Series im Indianapolis Raceway Park und ihm gelang mit dem zehnten Platz ein ordentliches Debüt. Drei Monate später überzeugte er auch bei seinem Einstand in der Busch-Serie in Darlington mit einem achten Rang.

Sein Debüt in die höchste NASCAR-Liga kam 2005 und war noch eindrucksvoller: Hamlin startete im FedEx-Chevy mit der Nummer 11 genau sieben Rennen vor dem Ende der Saison 2005 in Kansas. In diesen sieben Rennen erzielte Denny Hamlin drei Top-10-Ergebnisse und die Pole Position in Phoenix.

Pocono-Spezialist

Damit war es Zeit, den Status des Entwicklungsfahrers abzulegen, und Hamlin startete im Cup 2006 in sein offizielles Rookie-Jahr. Was er 2005 bereits an Können angedeutet hatte, das nahm Hamlin mit ins Jahr 2006. Er gewann zum Saisonauftakt gleich das prestigeträchtige Budweiser-Shootout im Rahmen der Daytona-Speedweeks. In der Saison 2006 setzte er seinen Chevy gleich viermal auf die Pole Position. Sein erster Rennsieg kam im Juni in den Poconos, wo er auch das August-Rennen gewinnen konnte.

Start Pocono Juni 2007

Pocono war 2006 die Spezialstrecke von Denny Hamlin - zwei Siege Zoom

Beeindruckend waren aber nicht nur diese Highlights, sondern auch seine Form über die ganze Saison: Als Rookie qualifizierte sich Hamlin problemlos für den Chase der zehn besten Piloten und wurde am Ende des Jahres Dritter der Gesamtwertung - inklusive dem Gewinn des Rookie-Titels.

Konstanz und auch ein vorsichtiger Einsatz des Fahrers mit dem Fahrzeug sind in der NASCAR wichtig. Ausfälle, in der NASCAR "DNF" für "did not finish" genannt, sind für Rookies an der Tagesordnung - nicht so für Denny Hamlin. In seinen bislang 79 Cup-Rennen hat er nur zwei Ausfälle zu verzeichnen.

Umso mehr ärgert sich Denny Hamlin, wenn er in Schwierigkeiten kommt - so geschehen am 23. September 2007, als er in Dover mit Kyle Petty aneinandergeriet. Zur Halbzeit des Rennens beschädigte Hamlin sich die Front seines Chevy, als er mit dem deutlich langsameren Kyle Petty kollidierte. Für Petty war das Rennen auf seiner favorisierten Strecke damit gelaufen.

Streit mit Kyle Petty

Hamlin musste in die Garage hinter der Boxengasse, da sein Auto erheblich beschädigt worden war. Hamlin wartete in seinem Auto, während die Crew arbeitete, als ein aufgebrachter Petty in Hamlins Garage stürmte. Petty, ansonsten hoch respektiert, nahm Hamlins Fensternetz herunter, berührte Hamlins Helm und verkündete lautstark seinen Unmut. Das war zu viel für den ansonsten besonnenen Hamlin. Blitzschnell sprang er aus seinem Auto und konnte von seiner eigenen Crew gerade noch daran gehindert werden, mit Petty ernsthaft aneinanderzugeraten.

Denny Hamlin

Ab und zu kann Denny Hamlin auch richtig sauer werden... Zoom

"Keiner kommt so nahe an mein Auto heran, keiner kommt in meine Box, wir klären das woanders", so Hamlin nach dem hitzigen Vorfall. "Ich habe den größten Respekt vor Kyle Petty, aber wer meinen Helm berührt, dem schlage ich ins Gesicht. Fertig."

Petty sah die Sache ein wenig anders: "Es ist eine Schande, weil er ja gerade so viel Talent besitzt, aber manchmal fährt er einfach dämlich und das eben war dämlich. Er muss einmal über das gesamte Rennen nachdenken, nicht nur über den Unfall. Wenn er keine 400 Meilen denken kann, dann muss er sich halt zurücknehmen."

Besser kam Hamlin im Juli 2007 in New Hampshire zu Recht, als er das dritte Cup-Rennen in seiner Karriere gewinnen konnte - mit einem trocken gefahrenen Tank. Kurz nach der Zielflagge funkte Hamlin an seinen Crew-Chief Mike Ford: "Mann, mehr Sprit hatte ich nicht." Fords Antwort: "Mehr brauchtest du heute auch nicht." Der Sieg blieb der einzige Triumph einer ansonsten häufig frustrierenden Saison für den Shootingstar aus Virginia. Mit Kyle Busch als neuem Teamkollegen und Tony Stewart wird es für Hamlin 2008 nicht langweilig werden.

Startnummer: 11
Team: Joe Gibbs Racing; Huntersville, North Carolina
Internetadresse: www.joegibbsracing.com
Fahrer 2008: Denny Hamlin
Fahrzeug: Toyota Camry
Crew-Chief 2008: Mike Ford

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