• 25.11.2013 13:22

  • von Pete Fink

Vize-Champ Hornish hat Angebote

Für Sam Hornish sieht es so aus, als würde seine NASCAR-Karriere weitergehen - mehrere Angebote und die Probleme mit dem "Nein-Sagen"

(Motorsport-Total.com) - Sam Hornish Jr. rasselte in Homestead denkbar knapp an seinem ersten NASCAR-Titel vorbei. Der dreifache IndyCar-Champion hatte im Nationwide-Saisonfinale virtuell die Nase lange Zeit vor Austin Dillon (Childress-Chevrolet), der ihn dann am Ende doch noch abfing. Am Ende waren es ganze drei Punkte, die den Ausschlag pro Dillon und contra Hornish gaben. Nun könnte es sein, dass für Hornish ein neuer Lebensabschnitt beginnt, denn noch hat er keinen neuen Vertrag im Team von Roger Penske.

Titel-Bild zur News: Sam Hornish Jun.

Was wird die NASCAR-Zukunft für Sam Hornsih Jr. alles bringen? Zoom

Es ist eine lange Zusammenarbeit. Hornish kam Anfang 2004 als Nachfolger von Gil de Ferran ins Penske-Team und gewann seitdem acht IndyCar-Rennen, darunter das Indy 500 des Jahres 2006. In der gleichen Saison holte er seinen dritten IndyCar-Titel, was für das US-Vorzeigeteam von Roger Penske bis dato die letzte IndyCar-Meisterschaft bedeutet. Im Folgejahr begann Hornish dann ernsthaft mit der NASCAR zu liebäugeln, was Penske damals gar nicht gefiel. Aus reiner Loyalität machte er gute Miene zum bösen Spiel - und beging einen schweren Fehler.

"Ich habe Sam viel zu früh in den Sprint-Cup geschickt", sagte Penske einige Male, nachdem sein Pilot in den Jahren 2006 und 2007 ganze elf Nationwide-Rennen zur Vorbereitung bekam. Wie so viele andere auch unterschätzte der "Captain" das Thema NASCAR massiv. Von 2008 bis 2010 schaffte es Hornish gerade achtmal in die Top 10, dann erfolgte die Zurückversetzung in die zweite NASCAR-Liga. Dort gewann der ehemalige Formelpilot in Phoenix (2011) und Las Vegas (2013) zwei Ovalrennen, was anderen Open-Wheelern nicht gelang.

Jetzt muss sich Penske im Winter in erster Linie um das vermutlich sehr umfangreiche Sponsorenpaket für IndyCar-Rückkehrer Juan Pablo Montoya kümmern, weshalb Hornish mit anderen Teams verhandeln darf. Eine Rückkehr ins Penske-Team ist freilich nicht völlig ausgeschlossen. Angesichts seiner starken NASCAR-Saison 2013 gibt es durchaus Angebote aus der NASCAR, weshalb Hornish ein konkretes Ganassi-Angebot als IndyCar-Nachfolger von Dario Franchitti bereits ablehnte.

Der 34-Jährige aus dem US-Bundesstaat Ohio will in der NASCAR bleiben. "Jetzt befinde ich mich in der Situation, wo ich irgendjemandem absagen muss" , schilderte er seinen persönlichen Status Quo. "Das ist das Gute an der Sache, denn in den vergangenen Jahren haben sich mir nicht gerade viele Türen geöffnet. Das ist nicht einfach, denn wenn du einmal 'Nein' gesagt hast, dann wird sich diese Türe vermutlich nicht mehr öffnen." Konkret ist jedoch noch nichts - in der Winterpause wird Hornish also oft am Telefonieren sein.


Fotos: NASCAR-Finale in Homestead