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Pro und Contra Danica Patrick: Kyle Petty lästert
Während Kyle Petty den NASCAR-Wechsel von Danica Patrick als Marketingmasche abkanzelte, ist Kyle Busch von ihrem Erfolg überzeugt
(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende ging in Nashville das Sound-and-Speed-Festival über die Bühne. Einige der NASCAR-Topstars stellten sich erstmals im neuen Jahr der Öffentlichkeit. Die Szenerie gab einen Vorgeschmack auf das, was auch in den kommenden Wochen zu erwarten sein wird: Die Meinungen in Bezug auf das NASCAR-Debüt von US-Superstar Danica Patrick gehen weit auseinander.

© NASCAR
Danica Patrick spaltet die NASCAR-Welt derzeit in zwei große Lager
Deutliche Kritik kam etwa aus dem Munde von Kyle Petty. "Sie ist eine unglaublich talentierte Rennfahrerin", bemerkte der 49-Jährige, der selbst Ende 2008 in den vorläufigen Ruhestand ging. "Diese Sache ist sicher auch gut für NASCAR. Und ich habe mit Leuten gesprochen, die sie beim Testen beobachteten. Sie war schnell. Aber schnell zu sein, und ein Rennen zu bestreiten, das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge."#w1#
Petty sprach die großen Anpassungsprobleme aller Open-Wheel-Piloten an. "Ich denke an Dario Franchitti, ich denke an Tony Stewart und sein erstes Jahr in der Nationwide-Serie oder an Juan Pablo Montoya. Das sind alles echte Topleute. Montoya ist in Sachen Fahrzeugkontrolle sicherlich absolute Weltklasse, aber selbst er hat drei Jahre lang große Probleme gehabt."
"Und es tut mir leid, aber sie ist kein Montoya, kein Franchitti und kein Tony Stewart. Sie hat bei den IndyCars keine herausragenden Leistungen gezeigt. Sie hat nicht viele Rennen gewonnen. Sie ist einfach nur eine große Marketingmaschine. Natürlich hoffe ich, dass sie Erfolg haben wird. Mit ihrer Publicity wird sie uns allen helfen, aber wird sie auch Leistung zeigen? Das liegt alleine auf ihren Schultern."
Kyle Petty: Patrick ist kein Montoya

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Kyle Petty ließ kein gutes Haar an den Chancen von Danica Patrick Zoom
Denn Petty betonte, dass Danica Patrick im Misserfolgsfall keinerlei Ausreden habe. "Sie steigt in ein Auto, mit dem Rennen gewonnen worden sind. Wenn sie nichts gewinnt, dann lag es also nicht am Auto, nicht am Motor oder am Team. Denn sie haben nur eine einzige Komponente ausgetauscht."
So sieht Kyle Petty zwei Möglichkeiten: "Hat sie Erfolg, dann wird das für unseren Sport große langfristige Auswirkungen haben. Wenn nicht, dann hat sie zwei oder drei Jahre verschwendet, in denen ein junger Pilot in genau diesem Auto sitzen hätte können, während er seine Fähigkeiten weiterentwickelt hätte."
Es sind keineswegs neue Argumente, dass wechselwillige Open-Wheel-Piloten dem NASCAR-Nachwuchs begehrte Cockpits wegnehmen. Genau diese Kritik kam bereits Ende 2007 auf, als Jacques Villeneuve, Patrick Carpentier, Sam Hornish Jr. und Dario Franchitti im Sog von Montoya und A.J. Allmendinger ihren NASCAR-Wechsel umsetzten. Damals machte das gefügelte Wort der Open-Wheel-Gang die Runde.
Kyle Busch: Patrick nimmt die Sache ernst

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Kyle Busch hat viel Vertrauen in die Seriösität der Patrick-Ambitionen Zoom
Doch es gibt auch andere Stimmen. Sehr optimistisch klang etwa Kyle Busch, für den der Patrick-Wechsel "keine Marketingsache ist. Sie ging ihren Rennsport immer sehr ernsthaft an. Bei den IndyCars hat sie einen sehr guten Job gemacht. Sie hat ein Rennen gewonnen und kam regelmäßig in die Top 5 und die Top 10. Und sie hatte in vielen Rennen Siegchancen."
Für Kyle Busch ist auch die Vorbereitung Patricks alles andere als ein Witz: "Sie haben getestet, sie überlegen genau, welche Rennstrecken ihr liegen. Kelly Bires, der die Autos gut kennt, hilft ihr. Sie nehmen es ernst, denn sonst wäre sie nicht in Daytona in einem ARCA-Auto gesessen, um zu sehen, ob sie schon bereit für ein Nationwide-Rennen ist."
Der Joe-Gibbs-Pilot, der viele Jahre für Rick Hendrick fuhr, glaubt also, dass "sie gut aussehen wird. Sie weiß jede Menge Ressourcen und Hilfestellung hinter sich. Im Prinzip ist sie ein Mitglied der Organisation von Hendrick Motorsports. Von daher hat sie all deren Piloten zur Verfügung, die ihr Feedback geben können." Kein Zweifel: Danica Patrick polarisiert, Fortsetzung folgt.

