• 11.07.2009 09:49

  • von David Pergler

Nationwide: Logano pokert und triumphiert

Joey Loganos Taktik, in den finalen Runden auf frische Reifen zu verzichten, war der Schlüssel zum Sieg - geschlagener Kyle Busch Zweiter vor Brian Vickers

(Motorsport-Total.com) - Es gab in Chicagoland nicht wenige, die bei der Entscheidung von Joey Loganos Crewchief Dave Rogers verständnislos den Kopf geschüttelt haben. In Runde 185 wurde das 200-Runden-Rennen zum zweiten und letzten Mal durch eine Caution eingefroren und sämtliche Spitzenreiter bogen zu ihren Mechanikern ab, um mit frischen Reifen für den entscheidenden Schlusssprint gerüstet zu sein.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch, Joey Logano

Action in Chicagoland: Joey Logano bezwingt Teamkollege Kyle Busch

Nur Logano (Toyota) und Jason Leffler (Toyota) blieben in dieser Phase draußen und sicherten sich dadurch die zwischenzeitliche Führung. Nun sollte man meinen, dass die beiden Pokerspieler auf ihren abgenutzten Gummis zur leichten Beute des nachrückenden Feldes werden würden - besonders von Kyle Busch (Toyota), der sich nach seinem glanzlosen Daytona-Crash vor einer Woche unbedingt wieder in Szene setzen wollte.#w1#

Doch der jüngste Sprint-Cup-Sieger Logano, der den Kurs von Chicagoland im Lauf des Rennens weitgehend beherrscht hatte, ließ sich von der heranrasenden Meute auf frischen Reifen nicht beeindrucken und schaffte es, seine Führung bis ins Ziel zu verteidigen. Er konnte sich sogar von dem zweitplatzierten Busch ein wenig absetzen.

Logano "Wir dachten, die würden uns alle verkloppen"

"Ich kann es nicht glauben, er fährt mir davon", tobte ein ungläubiger Busch hinter seinem Lenkrad am Boxenfunk. Der Fahrer der Nummer 18 wusste genau, dass sein Teamkollege auf den Reifenwechsel verzichtet hatte. Hinterher gab der NASCAR-Shootingstar zu Protokoll, dass sein Wagen viel zu sehr übersteuerte, um seinen Gibbs-Kollegen noch auf die Pelle rücken zu können.

"Wir dachten, die würden uns alle verkloppen", staunte Logano nach dem Fallen der Zielflagge selbst über sein Kunststück. Der Gibbs-Youngster sicherte sich somit seinen dritten Saisonsieg, im Gesamtklassement hat ihn das aber um keine Sprosse nach oben klettern lassen. "Joey hatte das bessere Auto, als wir", erklärte Busch und fügte hinzu: "Ich konnte in den Kurven nicht voll attackieren und es hat sich angefühlt, als ob wir diejenigen sind, die verkloppt werden."

Die Top 10 der Gesamtwertung belegten auch weitgehend die Top 10 des Rennergebnisses, der einzige, dessen Titelchancen einen empfindlichen Dämpfer erhielten, war Brad Keselowski (Chevrolet). Sein Chevy rollte nach 57 Runden ohne Sprit hilflos aus. Doch das war nicht der einzige peinliche Fehler im Hause JR-Motorsports: Auch Keselowskis Teamkollege Ryan Newman ereilte ein ähnliches Schicksal.

Die Top 10 aus Chicagoland:

01. Joey Logano (Toyota) - 200 Runden
02. Kyle Busch (Toyota) - 200
03. Brian Vickers (Toyota) - 200
04. Jason Leffler (Toyota) - 200
05. Kevin Harvick (Chevrolet) - 200
06. Carl Edwards (Ford) - 200
07. Greg Biffle (Ford) - 200
08. David Reutimann (Toyota) - 200
09. Mike Bliss (Chevrolet) - 200
10. Justin Allgaier (Dodge) - 200

Die Nationwide-Gesamtwertung:

01. Kyle Busch - 2.931Punkte
02. Carl Edwards - 2.739
03. Brad Keselowski - 2.597
04. Jason Leffler - 2.527
05. Joey Logano - 2.395
06. Justin Allgaier - 2.140
07. Mike Bliss - 2.129
08. Brendan Gaughan - 2.080
09. Steve Wallace - 2.065
10. Jason Keller - 2.013