• 31.05.2009 01:04

  • von Pete Fink

Keselowski gewinnt wildes Nationwide-Rennen

Brad Keselowski siegte in Dover, weil zwei Runden vor dem Ende plötzlich die Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch und Joey Logano aneinander gerieten

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich bestand zu keinem Zeitpunkt des Heluva Good! 200 auf dem Dover International Speedway ein Zweifel daran, dass ein Toyota Camry von Joe Gibbs Racing das zwölfte von 35 Nationwide-Saisonrennen gewinnen würde. Die Frage war nur, ob es Polesetter Joey Logano oder Kyle Busch sein würde.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski gewann in Dover sein erstes Nationwide-Rennen 2009

Abwechselnd führte das Duo sagenhafte 195 der 200 Runden, doch im Finale zeigte die Monster-Mile von Dover wieder einmal ihre Zähne. Beim neunten (!) und letzten Restart zwei Runden vor dem Ende führte Kyle Busch, der allerdings Youngster Logano direkt in seinem Heck sitzen hatte.#w1#


Fotos: NASCAR in Dover


Die Situation erschien etwas verwunderlich, da Kyle Busch bei allen Restarts zuvor wie eine Rakete dem Feld enteilen konnte. Offenbar erlitt der Gibbs-Toyota mit der Startnummer 18 einen schleichenden Plattfuß, und prompt fuhr Logano fuhr seinem Teamkollegen auf dem Weg in Turn 1 in dessen Heck.

Busch konnte einen Mauerkontakt um Haaresbreite vermeiden, während Logano auf der ganz unteren Linie von Brad Keselowski überholt wurde. Das Hendrick-Nachwuchstalent, das in der Nationwide-Serie für Teambesitzer Dale Earnhardt Jr. fährt, bedankte sich und fuhr vor dem Ünglücksraben ungefährdet zu seinem ersten Nationwide-Saisonsieg.

Keselowski happy - Logano mit Gewissenbissen

Kyle Busch

Teamintern: Kyle Busch und Joey Logano gerieten im Finale aneinander Zoom

Logano hatte im Anschluss ein ganz schlechtes Gewissen: "Ich habe versucht, direkt hinter ihm zu bleiben", schilderte das NASCAR-Supertalent, das just vor einem Jahr in Dover sein Nationwide-Debüt feierte. "Ich wollte direkt hinter ihm durch Kurve eins hindurch fahren. Dann habe ich sein Heck getroffen. Das war komplett mein Fehler."

Keselwoski wiederum kann nun eine einzigartige Statistik vorweisen: Bei seinem spektakulären Sprint-Cup-Sieg Ende April in Talladega führte der 25-Jährige nicht einmal eine halbe Runde, in Dover waren es immerhin deren eineinhalb. Zwei Führungsrunden und zwei NASCAR-Siege - Keselowski entpuppt sich zusehends als perfekter Minimalist.

Dem Sieger war das herzlich egal: "Ich sah, wie Kyle langsamer wurde und wie Logano ein Manöver ansetzte. Plötzlich sah ich die Lücke und blieb einfach voll im Gas." Kyle Busch (17.) hingegen stapfte kommentarlos und mit einem ganz offensichtlich dicken Hals davon. Seine Argument war wohl, dass er wenige Minuten später an den Start zum Truck-Rennen von Dover ging.

Clint Bowyer feierte am Samstag in Dover seinen 30. Geburtstag, und holte sich in seinem Childress-Chevrolet Platz vier vor Brian Vickers (Braun-Toyota) und einem unauffälligen Carl Edwards im besten Roush-Ford, der damit in der Nationwide-Gesamtwertung Kyle Busch bis auf 40 Punkte auf den Pelz rückte.

Die Top 10 aus Dover:

01. Brad Keselowski - Chevrolet
02. Joey Logano - Toyota
03. Clint Bowyer - Chevrolet
04. Brian Vickers - Toyota
05. Carl Edwards - Ford
06. Paul Menard - Ford
07. Scott Speed - Toyota
08. Jason Leffler - Toyota
09. Jason Keller - Ford
10. Justin Allgaier - Dodge

13. Kevin Harvick - Chevrolet
17. Kyle Busch - Toyota
25. Greg Biffle - Ford
30. David Ragan - Ford
32. Ryan Newman - Chevrolet

Die Nationwide-Gesamtwertung:

01. Kyle Busch 1.836 Punkte
02. Carl Edwards -40 Punkte
03. Jason Leffler -153
04. Joey Logano -166
05. Brad Keselowski -173
06. Jason Keller -402
07. Brendan Gaughan -472
08. David Ragan -478
09. Mike Bliss -481
10. Justin Allgaier -492