Ambrose gewinnt Nationwide-Schlacht von Watkins Glen
Zwei sagenhafte Überholmanöver entschieden in Watkins Glen über die Plätze eins bis drei: Marcos Ambrose siegt vor Kyle Busch und Carl Edwards
(Motorsport-Total.com) - Marcos Ambrose gewann am Samstagabend ein turbulentes Zippo 200 von Watkins Glen. Der 32-jährige Australier wiederholte seinen Nationwide-Vorjahreserfolg, in dem er 19 Runden vor dem Ende Kyle Busch mit einem extrem wild entschlossenen Manöver vor der Bus-Stopp-Schikane ausbremste.

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Marcos Ambrose siegte in Watkins Glen vor Kyle Busch und Carl Edwards
Der zweifache V8-Supercar-Champion Ambrose fuhr dabei innen mit zwei Rädern durch die Wiese, was dem Nationwide-Tabellenführer keine andere Wahl ließ, als den Notausgang geradeaus zu benutzen. Anschließend verteidigte der rote JTG-Toyota mit der Startnummer 47 seine Spitzenposition bei zwei folgenden Restarts erfolgreich.#w1#
Eine sehr gewagte Aktion, wie auch der Sieger später zugab. "Ich hatte einfach nicht genügend Endgeschwindigkeit, um ein klassisches Manöver zu setzen", kommentierte Ambrose, der damit bei seinem einzigen Nationwide-Start 2009 auch gewann. "Ich wusste, dass er keinen Fehler machen würde, also musste ich ihn überraschen und in einen Fehler zwingen."
Satte eineinhalb Wagenlängen lag der Australier hinter Kyle Busch, als er zu seinem Manöver ansetzte. "Ich habe ihn gar nicht gesehen, ich wusste nicht, wo er war", lautete das Busch-Statement, der mit seinem zweiten Rang zum zehnten Mal in Folge ein Nationwide-Rennen auf den Rängen eins oder zwei beendete. Ein NASCAR-Rekord, der jedoch auf nicht besonders viel Gegenliebe stieß.
Speed verliert Platz vier

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Scott Speed büsste in der allerletzten Runde noch sechs Plätze ein Zoom
"Ich hätte das nicht gemacht", bekannte Busch, der anschließend seine ungeliebte Silbermedaille mit einem ähnlich sagenhaften Manöver absicherte. Beim letzten Restart kassierte ihn sein Nationwide-Titelkonkurrent Carl Edwards (Roush-Ford; 3.), was Busch wenig später außen herum (!) in den schnellen S-Kurven nach Start- und Ziel konterte. Damit baute er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 212 Punkte aus.
Scott Speed befand sich eigentlich auf dem Weg zu einem starken vierten Platz, bevor er in der letzten Runde nach einer Rempelei in der Bus-Stopp-Schikane den Kürzeren zog und bis auf Platz zehn durchgereicht wurde. Die Profiteure hießen Polesetter Kevin Harvick vor Ron Fellows, Jeff Burton (alle Chevrolet), Greg Biffle, David Ragan (beide Ford) und Brad Keselowski (Chevrolet).
Ein weiteres ausgiebiges Scharmützel lieferten sich in einem durchwegs unterhaltsamen Rennen Heißsporn Robby Gordon und Youngster Joey Logano. Das endete darin, dass der Logano-Toyota in Turn 9 hart in die Streckenbegrenzung schlug. Beim Versuch, das Gibbs-Wrack an die Box zurückzuschleppen, fing der zerstörte Camry sogar Feuer. Logano blieb unverletzt, hatte jedoch einen dicken Hals.
Gordon wiederum landete auf Rang 14, einen Platz vor seinem Markenkollegen Jason Leffler, der seinen Braun-Toyota - ebenfalls in Kurve 9 - mit einem unglaublichen Abflug im Training schrottete, jedoch glücklicherweise ebenfalls unverletzt blieb. Sieger Ambrose zählt spätestens nach seiner Nationwide-Vorstellung auch zu den Top-Favoriten für das Sprint-Cup-Hauptevent am Sonntagabend.
Die Top 10 aus Watkins Glen:
01. Marcos Ambrose (Toyota) - 82 Runden
02. Kyle Busch (Toyota) - 82
03. Carl Edwards (Ford) - 82
04. Kevin Harvick (Chevrolet) - 82
05. Ron Fellows (Chevrolet) - 82
06. Jeff Burton (Chevrolet) - 82
07. Greg Biffle (Ford) - 82
08. David Ragan (Ford) - 82
09. Brad Keselowski (Chevrolet) - 82
10. Scott Speed (Toyota) - 82
Die Gesamtwertung nach 22 von 35 Läufen:
01. Kyle Busch -3.646 Punkte
02. Carl Edwards - 3.434
03. Brad Keselowski - 3.237
04. Jason Leffler - 3.073
05. Justin Allgaier - 2.605
06. Steve Wallace - 2.555
07. Mike Bliss - 2.513
08. Jason Keller - 2.509
09. Brendan Gaughan - 2.462
10. Joey Logano - 2.459

