Schwantz über Comeback in Suzuka: "Körperlich schwierig"

2013 und 2014 gab Ex-Weltmeister Kevin Schwantz ein Comeback bei den 8 Stunden von Suzuka - Im Alter von fast 50 Jahren war das kein einfaches Unterfangen

(Motorsport-Total.com) - Das 8 Stunden-Rennen von Suzuka ist neben dem 24-Stunden-Klassiker in Le Mans und dem Bol d'Or das berühmteste Langstreckenrennen des Jahres. Vor allem für die japanischen Motorradhersteller ist Suzuka eine prestigeträchtige Veranstaltung. So schickte beispielsweise Honda im Jahr 2001 ihre damaligen Stars Valentino Rossi und Colin Edwards gemeinsam an den Start. Prompt gewannen die beiden auch.

Titel-Bild zur News: Kevin Schwantz

Kevin Schwantz fuhr 2013 in Suzuka als Dritter auf das Podest Zoom

In diesem Jahr wird Ex-Weltmeister Casey Stoner sein Debüt in Suzuka geben. In den vergangenen beiden Jahren startete Kevin Schwantz ein Comeback und versuchte sich im Langstreckensport. "Als Rennfahrer vermisst man immer den Wettbewerb. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich bei einem Sprintrennen mithalten könnte, aber für die Langstrecke habe ich mir gedacht, dass ich in Suzuka mit diesen Motorrädern immer noch konkurrenzfähig sein kann."

"Vor zwei Jahren bin ich mit dem Team Kagayama gefahren und habe einen Stint über eine Stunde absolviert. Im Vorjahr hätte ich mit Yoshimura drei oder vier Stints fahren sollen. Leider ist mein Teamkollege in der ersten Stunde gestürzt und ich kam gar nicht zum Fahren", erzählt der 500er-Weltmeister von 1993 im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe mich in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt."


Fotos: MotoGP in Doha, Girls


Ob der heute 50-Jährige auch 2015 in Suzuka fahren wird, ist noch offen. "Vielleicht ergibt sich in diesem Jahr keine Möglichkeit für einen Start, aber sollte es eine Chance geben, werde ich sie ergreifen." Comebacks sind in Mode gekommen, wie auch das Beispiel Troy Bayliss in der Superbike-WM zeigte. Schwantz beendete seine aktive Karriere im Frühling 1995. Abgesehen von Demo-Veranstaltungen fuhr er bis Suzuka vor zwei Jahren nicht im Renntempo.

Schnelle Bikes sind körperlich anstrengend

Wie lange dauerte es, bis die Reflexe wieder vorhanden waren? "Vor dem ersten 8 Stunden-Rennen habe ich hier in Texas viele Rennen mit einer 600er absolviert. Ich bin viele Jahre nicht mit einem starken Motorrad auf konkurrenzfähigem Level gefahren. Auf der Langstrecke zurückzukehren, hat für die Rennskills geholfen ein Überholmanöver vorzubereiten und in eine Lücke ohne zu viel Risiko zu stoßen", schildert Schwantz seine Erfahrungen.

Suzuki GSX-R1000

Die Kagayama Suzuki GSX-R 1000 von Suzuka 2013 Zoom

"Von der 600er auf die 1.000er umzusteigen, war körperlich sehr schwierig. Für mich war es schwierig, eine Stunde mit dem Motorrad zu fahren. Für das zweite Jahr habe ich deshalb anders trainiert. Ich bin einen Tag lang mit einem AMA-Superbike auf dem Circuit of the Americas gefahren. Dazu durfte ich die MotoGP-Suzuki für 15 Runden testen."

"Das hat mich besser vorbereitet. Nicht nur körperlich, auch vom Speed, denn in Suzuka fährt man auf der Gegengeraden mit der 1.000er bis zu 295 km/h. Eine 600er ist um 60 km/h langsamer. Durch die höhere Geschwindigkeit schlägt dein Herz schneller und du hast das Gefühl, du bist körperlich nicht in Form."

"Im zweiten Jahr war es einfacher und ich bin auch schneller gefahren. Meine Bestzeit im Training war 2:09.0 Minuten. Mit 50 Jahren war das nicht so schlecht, ich war mit dieser Zeit zufrieden." Zum Vergleich: Im Jahr 1993 stand Schwantz mit der 500er-Suzuki und einer Zeit von 2:09.239 Minuten auf der Pole-Position. 2013 stand der US-Amerikaner mit seinen Teamkollegen Yukio Kagayama und Noriyuki Haga als Dritter auf dem Podium. Im Vorjahr stürzte Nobuatsu Aoki schon in Runde sechs und Schwantz konnte keine einzige Runde fahren.