Isle of Man TT 2024 (Superstock 1): Davey Todd bezwingt Peter Hickman!
Davey Todd feiert seinen ersten TT-Sieg auf der Isle of Man und liegt nach gut 180 Kilometern nur zwei Sekunden vor Superstock-Seriensieger Peter Hickman
(Motorsport-Total.com) - Davey Todd (BMW) hat heute bei der Isle of Man Tourist Trophy (TT) seinen ersten Sieg beim wichtigsten Roadracing-Event des Jahres sichergestellt. Der 28-jährige Brite setzte sich in einem spannenden Superstock-Rennen gegen Seriensieger Peter Hickman (BMW) durch. Rekord-Sieger Michael Dunlop (Honda) komplettierte das Podium.

© Isle of Man TT Races
BMW-Pilot Davey Todd feierte seinen ersten Sieg bei der Isle of Man TT Zoom
Auf Grund des schelchten Wetters wurde das erste Superstock-Rennen auf Donnerstagmittag verschoben. Das zweite Seitenwagen-Rennen am Donnerstagvormittag musste nach einem Zwischenfall abgebrochen werden.
Es gab Berichte von einer Ölspur, die sich unmittelbar auf der Ideallinie befand. Zudem hatte der Kurs noch einige feuchte Stellen. Keine perfekten Voraussetzungen für schnelle Rundenzeiten.
Die BMW-Piloten gingen als Favoriten ins Rennen. Im Superstock-Trimm hat die BMW M1000RR im Vergleich zur Honda CBR1000RR-R Fireblade leichte Vorteile. Peter Hickman war derjenige, den es zu schlagen galt. In den vergangenen Jahren bestimmte "Hicky" das Geschehen in der Superstock-Wertung.
TT-Legende John McGuinness startete als erster Fahrer in das Rennen über drei Runden. Nach der Werks-Fireblade mit der Nummer 1 folgten seine Honda-Markenkollegen Jamie Coward, Dean Harrison, Ian Hutchinson, James Hillier und Michael Dunlop. Superstock-Seriensieger Peter Hickman ging mit seiner BMW als zehnter Fahrer ins Rennen.
Auf Grund der feuchten Stellen mussten die Fahrer ihre Superstock-Bikes an einigen Stellen aufrichten und etwas weitere Linien wählen. Bei der Zeitmessung auf Höhe Glen Helen hatte Davey Todd mit seiner BMW die Führung inne. Michael Dunlop lag 1,5 Sekunden zurück, Peter Hickman war Dritter.
BMW-Duell an der Spitze um den Sieg im Superstock-Rennen
Im Laufe der ersten Runde zeichnete sich ab, dass es an der Spitze auf ein Duell zwischen den BMW-Piloten Davey Todd und Peter Hickman hinausläuft. Nach der ersten Runde mussten die Fahrer den Pflicht-Boxenstopp absolvieren, bei dem die Motorräder mit Sprit für die beiden folgenden Runden betankt wurden.

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Peter Hickman setzte BMW-Markenkollege Davey Todd bis ins Ziel unter Druck Zoom
Bei den Boxenstopps arbeitete James Hilliers Crew am schnellsten. Michael Dunlop hingegen verlor einige Sekunden. Davey Todd behauptete sich an der Spitze der Wertung und ging mit 1,7 Sekunden Vorsprung auf Peter Hickman in den zweiten Umlauf. Michael Dunlop duellierte sich mit Dean Harrison um die dritte Position.
Davey Todd baute seinen Vorsprung zu Beginn der zweiten Runde aus und lag zwischenzeitlich knapp fünf Sekunden vor Peter Hickman. Doch Hickman fand besser ins Rennen und kam auf Höhe Ballaugh Bridge bis auf 2,9 Sekunden heran. In der Ramsey Hairpin verringerte sich Todds Vorsprung auf 2,4 Sekunden.
Herzschlagfinale in der letzten Runde
Zu Beginn der finalen Runde lagen 2,6 Sekunden zwischen den BMWs von Davey Todd und Peter Hickman. Michael Dunlop hatte bereits knapp zehn Sekunden Rückstand auf den Führenden. Dean Harrison war Vierter, James Hillier Fünfter.

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Der Vorsprung von Davey Todd schrumpfte teilweise auf 0,5 Sekunden Zoom
Bei Glen Helen hatte sich Peter Hickman wieder bis auf 2,4 Sekunden herangefahren. Bei der Messung auf Höhe Ballaugh Bridge betrug der Rückstand nur noch 0,5 Sekunden. Die finale halbe Runde musste die Entscheidung bringen.
Davey Todd behauptete die Führung bis ins Ziel und stellte seinen ersten TT-Sieg sicher. "Es ist ein unglaubliches Gefühl", kommentiert Todd. "Mir fehlen die Worte! Es fühlt sich wie ein Traum an. Ich danke meinem Team für das Vertrauen. Das Motorrad bereitete mir das gesamte Jahr über schon große Freude. Es ist vermutlich das Motorrad, auf dem ich mich am wohlsten fühle. Ich liebe die BMW!"
Die Siegesserie von Peter Hickman endet
Als Peter Hickman nach gut 180 Kilometern über den Strich fuhr, betrug der Rückstand 2,2 Sekunden. "Beim Boxenstopp haben wir ein bisschen Zeit verloren. Ich kam mit zu viel Schwung herein", ärgert sich Hickman über seinen Fehler.

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Peter Hickman dominierte jahrelang die Superstock-Wertung Zoom
"Davey hat tolle Arbeit geleistet, ich gratuliere ihm zu seinem ersten TT-Sieg", bemerkt Hickman. "Ich weiß, was für ein tolles Gefühl das ist. Er wird sehr erleichtert sein, denn es dauerte wie bei mir eine Weile."
Michael Dunlop ärgert sich über fehlenden Topspeed seiner Honda
Michael Dunlop komplettierte die Top 3 und hatte 17,7 Sekunden Rückstand. Nach dem Rennen beklagte Dunlop die Leistung seiner Honda, die sich nicht auf dem Niveau der BMWs an der Spitze befindet. "Wir wussten, dass wir hier im Nachteil sind", grummelte der 27-fache TT-Sieger.

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Michael Dunlop war im Superstock-Rennen bester Honda-Pilot Zoom
"Wir hatten die ganze Woche über Probleme mit dem Superstock-Bike. Die Gründe dafür sind etwas seltsam", bemerkt Dunlop. "Wir nehmen alles nur aus dem Regal und haben keine Werksmotoren wie die anderen. Es ist toll, hier bester Honda-Pilot zu sein, doch uns fehlt einfach das Tempo."
Honda-Werkspilot Dean Harrison beendete das erste Superstock-Rennen auf der vierten Position. Markenkollege Jamies Hillier komplettierte die Top 5. Jamie Coward, John McGuinness, Conor Cummins (alle Honda) folgten auf den Positionen sechs bis neun. Dominic Herbertson komplettierte mit seiner BMW die Top 10.
Für die deutschsprachigen Teilnehmer verlief das erste Superstock-Rennen enttäuschend. Julian Trummer (Honda) und Patrick Hoff (BMW) konnten das Rennen nicht beenden. David Datzer (Honda) ging gar nicht erst an den Start.
Am Donnerstag folgen der zweite Start des zweiten Seitenwagen-Rennens (15:00 Uhr MESZ) und das zweite Supersport-Rennen (16:15 Uhr MESZ).


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