Aspar

Spanien

Porträt

(Stand: Januar 2018) Jorge Martinez gründete noch während seiner Fahrerkarriere 1992 das Aspar-Team, benannt nach seinem Spitznamen. Der Spanier war insgesamt 16 Jahre lang in den Klassen bis 50 ccm, 80 ccm, 125 ccm und 250 ccm aktiv und gewann auf Derbi ab 1986 dreimal in Folge die 80er-Weltmeisterschaft. 1988 gelang ihm sogar das Kunststück, sowohl die 80er- als auch die 125er-WM für sich zu entscheiden.

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere 1997 baute Martínez das Aspar-Team Stück für Stück zu einer der erfolgreichsten Mannschaften in der Achtel- und Viertelliterklasse aus. Seit 1992 konnte man 83 Grand-Prix-Siege, 91 Polepositions und vier Weltmeisterschaften feiern.

In der Saison 2010 wagte Aspar gemeinsam mit Ducati erstmals den Schritt in die Königsklasse des Motorradrennsports. Als Pilot wurde der damalige Vize-Weltmeister der 250er-Klasse, Hector Barbera, verpflichtet, der ebenso wie Aspar sein Debüt in der MotoGP gab.

Nach zwei Jahren als Ducati-Kundenteam wagte Aspar 2012 einen neuen Ansatz in der MotoGP. Mit zwei CRT-Maschinen von ART (Aprilia) setzte Martinez voll auf das neue MotoGP-Reglement, das auch seriennahe Kundenmaschinen neben den reinen Prototypen der großen Motorrad-Hersteller zulässt. Hierzu verpflichtete Aspar auch zwei Fahrer, die in der MotoGP keine Unbekannten waren: neben Randy de Puniet unternahm Aleix Espargaro einen neuen Anlauf in der Königsklasse.

Die Saison 2012 verlief auch erfolgreich, denn Espargaro gewann vor de Puniet die inoffizielle CRT-Wertung. 2013 ging Aspar mit dem bewährten Duo an den Start. Espargaro wurde erneut souverän CRT-Champion. Für 2014 wurden das CRT-Konzept nicht weiterverfolgt. Stattdessen besorgte Martinez zwei neue Production-Racer von Honda. Als Fahrer wurde Nicky Hayden verpflichtet. Dazu kam Honda-Protege Hiroshi Aoyama.

Allerdings erwies sich die Honda RCV1000R als wenig konkurrenzfähig, dazu kämpfte Hayden mit einer hartnäckigen Handgelenksverletzung. Die Hoffnungen des Teams stützen sich auf die überarbeitete Honda RC213V-RS für 2015. Hayden bleibt bei Aspar, neu hinzu stieß Eugene Laverty. Trotzdem war die überarbeitete Open-Honda kein großer Fortschritt, die beiden Fahrer waren in der Regel weit hinten zu finden.

Nach diesen beiden enttäuschenden Jahren zog Martinez die Reißleine und trennte sich von Honda. Stattdessen reaktivierte er die alte Partnerschaft mit Ducati. 2016 wurde Aspar ähnlich wie Avintia ein Kunde des italienischen Herstellers und war mit etwas älteren Motorrädern am Start. Dafür gab es eine enge Zusammenarbeit mit den Ducati-Ingenieuren. Neben Laverty fuhr Yonny Hernandez das zweite Motorrad.

Erfolge blieben aus, Laverty verabschiedete sich Ende 2016 wieder in die Superbike-WM. Und auch Hernandez musste Aspar verlassen, da sich Karel Abraham mit einem Geldkoffer einen Platz fixierte. Für 2017 wurde Bautista, mit dem Martinez 2006 die 125er-WM gewann, engagiert. In der Teamwertung belegte man den neunten Platz. Bautista und Abraham bleiben dem Rennstall auch 2018 trau.

Für 2018 gibt es aber einen neuen Teamnamen. Martinez entschloss sich, seinen Rennstall zu Ehren seines verstorbenen Freundes Angel Nieto umzubenennen. Nieto gewann in seiner Karriere 12+1 WM-Titel in den kleinen Klassen und machte den Motorrad-Rennsport in Spanien ungemein populär.