Remy Gardner

Australien

Porträt

(Stand: Ende 2022): Remy Gardner ist der älteste Sohn von Wayne Gardner, dem 500er-Weltmeister von 1987. Deshalb fährt Remy auch mit der Startnummer 87. Nach Kenny Roberts und Kenny Roberts Jun. ist die Familie Gardner die zweite Familie, in der Vater und Sohn Motorradweltmeister wurden.

Remys Weg an die Spitze war steinig. Um im internationalen Motorradrennsport Fuß zu fassen, übersiedelte er von Australien nach Spanien und fuhr drei Jahre in der Moto3-Juniorenweltmeisterschaft. 2014 gab er sein Debüt in der Moto3-WM. Zweimal als Ersatzfahrer für einen verletzten Fahrer und einmal mit einer Wildcard.

2015 fuhr Gardner seine erste Moto3-Saison für das CIP-Mahindra-Team. Nur bei seinem Heimrennen auf Phillip Island schaffte er es in die WM-Punkteränge. 2016 hätte er eigentlich für AGP in der Moto2 fahren sollen, doch das Team sperrte vor Saisonbeginn zu.

Deshalb musste Gardner in der Moto2-Europameisterschaft fahren. Dort gelang ihm in Barcelona ein Sieg. Während der Saison wurde er von Tasca als Ersatz für Alessandro Tonucci in die Moto2-WM geholt. Das Team behielt Gardner für die restliche Saison.

2017 und 2018 ging er für das Tech-3-Team mit dem Mistral-Chassis an den Start. Es wurden zwei schwierige von Verletzungen geprägte Jahre. 2019 wechselte er zu SAG und eroberte gleich beim zweiten Rennen seinen ersten Podestplatz. Kontinuierlich wurden seine Ergebnisse besser.

2020 etablierte sich Gardner mit SAG im Spitzenfeld. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte war er regelmäßig vorne dabei und eroberte zwei Podestplätze. Der Durchbruch erfolgte beim Saisonfinale in Portimao. Gardner feierte seinen ersten Grand-Prix-Sieg.

2021 führte ihn sein Weg ins Topteam Ajo. In vier der ersten fünf Rennen stand Gardner auf dem Podest. Anschließend folgten drei Siege hintereinander. Gardner mauserte sich zum WM-Favoriten. In der zweiten Saisonhälfte folgten noch zwei Siege.

Sein Teamkollege Raul Fernandez entwickelte sich aber zu einem hartnäckigen WM-Gegner. Die Entscheidung fiel beim Saisonfinale in Valencia. Gardner fixierte mit Platz zehn den WM-Titel. Er hatte zwar weniger Siege als Fernandez, aber auch nur einen Ausfall.

KTM belohnte Gardner für seine starken Leistungen mit einem MotoGP-Platz im Tech-3-Team ab der Saison 2022. Allerdings verlief das Jahr nicht wie erhofft. Der Australier fuhr nur viermal in die WM-Punkteränge und sammelte nur 13 Zähler. KTM verlängerte seinen Vertrag nicht.

Gardner musste sich aus der MotoGP verabschieden und wechselte 2023 in die Superbike-WM.