Mika Kallio

Finnland

Porträt

(Stand: Ende 2022) Mika Kallio wurde der Motorsport in die Wiege gelegt. Kallios Vater Hannu betrieb ebenfalls Rennsport auf hohem Niveau. Daher brachte er Mika bereits im Alter von zwölf Jahren zu seinen ersten Eisrennen. Mit 14 stieg der Hobby-Skiläufer dann auch im Sommer auf das Motorrad und gewann prompt viele Läufe seiner Altersklasse.

Ab 1998 verbrachte Kallio drei siegreiche Jahre in der finnischen Meisterschaft auf 125er-Motorrädern, bevor er Anfang 2001 in die Europameisterschaft wechselte. Nach einem Wildcard-Einsatz beim GP in Deutschland wurde der Finne sofort von Aki Ajo für das Folgejahr unter Vertrag genommen. Seine Debütsaison schloss er als bester Rookie als Elfter ab, im Jahr darauf folgte der erste Podestrang.

Die starken Leistungen brachten Kallio einen Vertrag mit KTM ein. Zunächst holte er sich zwei Vizemeistertitel 2005 und 2006, bevor im Jahr danach der Aufstieg in die 250er Klasse folgte. Zwei Siege und zwei Polepositions waren 2007 die erste Duftmarke. Es folgten drei Siege und Gesamtrang drei 2008. Als Konsequenz erfolgte der Aufstieg in die MotoGP.

2009 stieg Kallio bei Pramac ins Ducati-Juniorteam ein. Seine ordentlichen Leistungen qualifizierten ihn sogar dazu, während Casey Stoners krankheitsbedingter Pause für drei Rennen beim Werksteam einzuspringen. Nach Stoners Rückkehr, nahm Kallio wieder seinen angestammten Platz im Pramac-Team ein, für das er auch 2010 startet.

In seiner zweiten Saison in der Königsklasse gelang nur ein Top-10-Ergebnis. Kallio musste in die Moto2-Klasse wechseln. Die nächsten vier Jahre (2011-2014) ging er für Marc VDS an den Start. 2013 gelang Kallio in Brünn der erste Moto2-Sieg. Und 2014 wurde dann seine beste Saison mit drei Siegen und sieben weiteren Podestplätzen. In der WM musste er sich seinem Teamkollegen Tito Rabat geschlagen geben.

2015 wechselte Kallio zu Italtrans, aber Erfolge blieben aus. Im Herbst kam es zur Trennung. Kallio fuhr die Saison bei QMMF zu Ende. Im Oktober 2015 wurden dann die weiteren Weichen für seine Zukunft gestellt. KTM holte den ehemaligen Erfolgsfahrer als Testfahrer für das neugeborene MotoGP-Projekt an Board. In Valencia 2016 fuhr Kallio mit einer Wildcard das erste MotoGP-Rennen der österreichischen Marke.

Er blieb weiterhin bei KTM an Board und spulte unzählige Testkilometer ab. 2017 und 2018 gab es noch weitere Wildcard-Starts. Am Sachsenring verletzte sich Kallio allerdings bei einem Trainingssturz schwer und musste die restliche Saison pausieren. 2019 waren keine Wildcards geplant. Kallio arbeitet im Hintergrund mit dem neuen Testfahrer Dani Pedrosa zusammen. Da Pedrosa keine Rennen mehr bestreiten wollte, war Kallio der offizielle Ersatzfahrer.

Und im Herbst 2019 klappte es tatsächlich mit einem Renncomeback. Nach der Trennung von Johann Zarco übernahm der Finne den Platz im KTM-Werksteam. Kallio bestritt die letzten sechs Saisonrennen und sammelte dreimal WM-Punkte.

Pedrosa rückte immer mehr in die Rolle des Nummer-1-Testfahrers, aber auch Kallio testete noch ab und an. In Portimao 2020 bestritt er sein letztes MotoGP-Rennen als Ersatzfahrer.