powered by Motorsport.com

Jack Miller

Australien

Porträt

(Stand: Ende 2023) Jack Miller war seit Jahren der erste Fahrer, der direkt den Aufstieg von der Moto3 in die MotoGP wagte. Der Australier startete im Alter von acht Jahren mit dem Motorradfahren. 2003 wurde Miller australischer Dirt-Meister bis 65 Kubikzentimeter. In den folgenden Jahren gewann er mehrere Titel in seiner Heimat im Dirttrack und Motocross.

2011 wurde man erstmals in Europa auf Miller aufmerksam, als er mit 16 Jahren die 125er-Meisterschaft der deutschen IDM gewann. Durch diesen Erfolg nahm ihn das italienische Forward-Team für die Moto3-WM 2012 unter Vertrag. Es gestaltete sich als schwieriges Lernjahr für Miller, denn seine Honda war nicht konkurrenzfähig. Ein vierter Platz war Millers bestes Ergebnis. Mit 17 Punkten beendete der Australier seine erste WM-Saison als 23.

Für 2013 wechselte Miller ins deutsche Racing-Team-Germany und fuhr eine FTR-Honda, die technisch der KTM unterlegen war. Dennoch konnte er sich in Szene setzen, fuhr 13 Mal in die Punkteränge und wurde WM-Siebter. Seine kampfstarken Einsätze bescherten Miller schließlich einen Platz im KTM-Werksteam rund um Aki Ajo. Miller nutzte seine Chance und eroberte mit dem Sieg beim Saisonauftakt auch den ersten Podestplatz seiner Karriere.

Miller galt als WM-Favorit und holte insgesamt sechs Siege, darunter auch bei seinem Heimrennen auf Phillip Island. Dennoch musste sich Miller im Finale Honda-Pilot Alex Marquez geschlagen geben. Trotz des knapp verpassten WM-Titels hatte Miller seinen MotoGP-Vertrag in der Tasche. 2015 fuhr er eine Open-Honda im Kundenteam von Lucio Cecchinello.

Er sollte sich im ersten Jahr in Ruhe an die Königsklasse herantasten. Honda stand zunächst voll und ganz hinter dem Engagement. Miller zeigte auch sein Talent mit einigen guten Platzierungen, es gab aber auch Ausfälle. Da LCR aufgrund von Schwierigkeiten mit Sponsoren auf ein Motorrad zurückrüsten musste, wurde Miller für seine zweite MotoGP-Saison ins Marc-VDS-Team transferiert.

Auch 2016 gestaltete sich schwierig, Honda hatte Mühe mit der Umstellung auf die neue Einheitselektronik. Vor allem die Satellitenteams Marc-VDS und LCR hatten zu Saisonbeginn Mühe. Dann kam in Assen der Regen und plötzlich schlug unerwartet die große Stunde des Australiers. Nach dem Neustart überholte Miller Marc Marquez und gewann sensationell sein erstes MotoGP-Rennen.

Die zweite Saisonhälfte war dann durch Verletzungen getrübt. Miller musste insgesamt vier Rennen auslassen. Und auch 2017, in seinem dritten Jahr mit Honda, blieben Topergebnisse aus. Miller fuhr aber regelmäßig in die Top 10. Für eine weitere Unterstützung durch Honda war das zu wenig. Das Projekt wurde beendet und Miller wechselte zu Pramac, um mit Ducati sein Können zu zeigen. Mit dem Vorjahresmotorrad wurde es ein Jahr mit Höhen und Tiefen mit zwei vierten Plätzen als beste Ergebnisse.

2019 hatte Miller im Pramac-Team zum ersten Mal in seiner Karriere ein aktuelles Werksmotorrad von Ducati zur Verfügung. Und es wurde seine bisher beste MotoGP-Saison. Miller fuhr konstant in die Top 10 und eroberte fünf Podestplätze. An diese Leistung knüpfte er 2020 an. Viermal raste Miller auf das Podest und kämpfte auch um Siege mit.

Technische Probleme und Pech verhagelten zwar ein besseres WM-Ergebnis, aber Ducati hat das Talent erkannt. Für 2021 erhielt Miller einen Vertrag im Ducati-Werksteam. Er galt als einer der Mitfavoriten für den WM-Titel und konnte in Jerez und Le Mans zwei Rennen hintereinander gewinnen. Aber vier Rennstürze und inkonstante Ergebnisse kosteten. Erst zu Saisonende gelangen ihm noch zwei weitere Podestplätze.

2022 war Millers zweite Saison im Ducati-Werksteam. Er stand regelmäßig auf dem Podest, aber WM-Chance hatte er keine. Im Herbst gelang ihm in Japan ein souveräner Sieg. Sein einziger in diesem Jahr. Miller verabschiedete sich von Ducati und schlug einen neuen Weg ein.

Ab 2023 fuhr er für das KTM-Werksteam. Er lebte sich gut im österreichischen Team ein. Seine Erfahrung war gefragt. Sportlich stand Miller aber klar im Schatten seines Teamkollegen Brad Binders. Highlights wie Platz drei in Jerez zeigte er dennoch sporadisch.