Fabio Quartararo

Frankreich

Porträt

(Stand: Ende 2023) Der Aufstieg von Fabio Quartararo war rasant. Bereits im Alter von 19 Jahren schaffte es der Franzose in die Königsklasse MotoGP. Von Beginn seiner Karriere an galt Quartararo als kommender Superstar, der mit großem Talent gesegnet ist.

Bevor Quartararo in die Weltmeisterschaft kam, gewann er in Spanien sechs Meisterschaften. Vor allem 2013 und 2014 machte er auf sich aufmerksam, als er hintereinander die nationalen Moto3-Titel gewinnen konnte. Mit 14 Jahren und 218 Tagen war er der jüngste Moto3-Meister der spanischen Serie. Außerdem war er seit Stefan Bradl, der diesen Titel 2007 gewinnen konnte, der erste Meister, der kein Spanier war. Da Quartararo zu jung für die WM war (damaliges Einstiegsalter 16) musste er eine zweite Saison bleiben.

2015 stand er dann in der WM am Start. Die Erwartungen waren hoch und Quartararo konnte sie zunächst auch erfüllen. Schon bei seinem zweiten Rennen in Austin stand er als Zweiter auf dem Podest. Es folgte ein weiterer zweiter Platz in Assen. Dann brach er sich in Misano einen Knöchel und musste insgesamt fünf Rennen auslassen. Seine Debütsaison beendete Quartararo als WM-Zehnter. Dann geriet seine Karriere etwas ins Stocken.

Für 2016 wechselte der Franzose ins Leopard-Team und saß auf einer KTM. Er fuhr zwar regelmäßig in die Punkteränge, aber Podestplätze blieben aus. Trotzdem entschied sich Quartararo für den Aufstieg in die Moto2-Klasse. Er erhielt eine Kalex im Team von Sito Pons. Es wurde ein solides Jahr mit vielen Ergebnissen in den Top 10, aber echte Highlights blieben aus. Quartararo wurde WM-13.

Für 2018 wechselte Quartararo ins Speed-Up-Team und seine Ergebnisse wurden zunächst nicht besser. Dann gewann er völlig überraschend in Assen seinen ersten Grand Prix und belegte beim nächsten Rennen in Assen den zweiten Platz. Damit meldete sich Quartararo zum richtigen Zeitpunkt zurück. Im Hintergrund formte sich das MotoGP-Team Petronas-Yamaha. Dank dieser beiden starken Ergebnisse stand Quartararo in den Notizbüchern und erhielt einen MotoGP-Vertrag für 2019.

In der restlichen Moto2-Saison spielte Quartararo nur noch einmal eine Rolle im Spitzenfeld. Er gewann in Motegi, wurde aber anschließend disqualifiziert, denn der Reifendruck war zu niedrig gewesen. Trotzdem schaffte Quartararo nach nur vier Jahren in der Weltmeisterschaft den Aufstieg in die MotoGP.

In der MotoGP schlug Quartararo in seiner ersten Saison wie eine Bombe ein. Er eroberte sechs Poleposition und startete insgesamt 13 Mal aus der ersten Reihe. Siebenmal jubelte der Franzose vom Podest - ein Sieg gelang ihm aber nicht. Als WM-Fünfter wurde Quartararo souverän bester Rookie des Jahres.

2020 begann mit Siegen in den ersten beiden Rennen als vielversprechend. Quartararo galt nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Marc Marquez als WM-Favorit. Die Saison wurde aber zu einer Enttäuschung. Es folgte nur noch ein weiterer Sieg in Barcelona. In der WM rutschte er auf Platz 20 ab.

Noch bevor die Saison 2020 begonnen hatte, gab Yamaha bekannt, dass man den Franzosen für 2021/22 ins Werksteam holen würde. Das stellte sich für beide Seiten als Glücksgriff heraus. Quartararo gewann drei der ersten sechs Rennen und kristallisierte sich als WM-Favorit heraus. In der zweiten Saisonhälfte holte er zwar nur noch einen Sieg, aber beim drittletzten Rennen in Misano 2 machte er mit Platz vier vorzeitig den Sack zu.

Als erster Franzose in der Geschichte der Motorrad-WM gewann Quartararo den Titel in der Königsklasse. 2022 gestaltete sich schwieriger, weil Yamaha kaum Fortschritte erzielt hatte. Man fuhr mit dem gleichen Motor wie in den beiden Jahren zuvor. In der ersten Saisonhälfte gewann er drei Rennen und ging als WM-Führender in die Sommerpause.

Aber in der zweiten Saisonhälfte klappten nur noch zwei Podestplätze. Die Kombination Francesco Bagnaia und Ducati wurde im Stärker. Zum Saisonfinale in Valencia reiste Quartararo mit 23 WM-Punkten Rückstand und konnte seinen Titel nicht verteidigen. Trotzdem verlängerte er seinen Yamaha-Vertrag um weitere zwei Jahre.

Die Talfahrt von Yamaha setzte sich fort. Quartararo eroberte 2023 nur noch drei Podestplätze. Für Yamaha war es die erste sieglose Saison seit 20 Jahren.