Enea Bastianini

Italien

Porträt

(Stand: Ende 2024) Mit Enea Bastianini hat es ein Italiener in die MotoGP geschafft, der nicht durch die VR46-Akademie von Valentino Rossi gefördert wurde.

Im Alter von drei Jahren und drei Monaten saß er zum ersten Mal auf einem Motorrad ? deshalb fuhr er immer mit der Startnummer 33. Für die MotoGP musste Bastianini auf die 23 wechseln, denn 33 war bereits von Brad Binder belegt.

Über die italienische Mini-GP-Meisterschaft und die nationale Moto2-Serie arbeitete sich Bastianini nach oben. 2013 war er im Red Bull Rookies Cup unterwegs und gewann zwei Rennen. 2014 ging es dann erstmals in die Moto3-Weltmeisterschaft.

Drei Jahre fuhr Bastianini für das Gresini-Team. Schon in der Debütsaison klappte es (mit einer KTM) mit drei Podestplätzen. Dann wechselte der Rennstall zu Honda. In seiner zweiten Saison gewann Bastianini sein Heimrennen in Misano und wurde WM-Dritter.

2016 klappte es zwar auch nur mit einem Saisonsieg, aber er wurde Vizeweltmeister. Der Italiener war aber chancenlos gegen Brad Binder, der das Jahr komplett dominierte. Für 2017 wechselte Bastianini zu Estrella Galicia und zählte zu den WM-Favoriten.

Es wurde aber ein enttäuschendes Jahr ohne Sieg, nur drei Podestplätzen und den Rückfall auf WM-Platz sechs. Deswegen musste Bastianini das Team verlassen und wechselte zu Leopard Racing. In Barcelona klappte es mit einem Sieg, aber im Titelkampf spielte er keine Rolle.

Für 2019 stieg er in die Moto2-Klasse auf und trat für das italienische Italtrans-Team an. "Bestia", wie sein Spitzname lautet, mischte regelmäßig in den Top 10 mit. In Brünn stand er zum ersten Mal als Dritter auf dem Podest.

Auch 2020 begann mit einem dritten Platz. Dann startete Bastianini mit Siegen in Jerez 2 und in Brünn durch. Es folgte ein weiterer Sieg in Misano 2 und Podestplätze in den beiden Aragon-Rennen. Insgesamt war er der konstanteste Fahrer und hatte nur einen Ausfall.

Beim Saisonfinale in Portugal reicht ihm ein fünfter Platz, um Moto2-Weltmeister zu werden. Zu diesem Zeitpunkt stand schon seit einigen Wochen fest, dass ihn Ducati in die MotoGP holt. Bastianini fuhr 2021 eine 2019er-Ducati im Esponsorama-Team und zeigte sein Talent.

Mehrmals machte "Bestia" mit starken Leistungen im Rennen auf sich aufmerksam. Bei seinen beiden Heimrennen in Misano raste er als Dritter auf das Podest. Rookie des Jahres wurde er aber knapp nicht. 2022 wechselte er ins Gresini-Team, wo er eine Ducati des Vorjahres zur Verfügung hatte.

Bastianini wurde die Überraschung des Jahres. Er gewann gleich den Saisonauftakt in Katar und legte noch drei weitere Siege nach. Die WM schloss er als Dritter ab. Aufgrund seiner starken Leistungen wurde er ab 2023 ins Ducati-Werksteam befördert.

Aber Bastianini hatte kein Glück. Schon beim Saisonauftakt in Portugal wurde er unschuldig in einen Unfall verwickelt. Dabei zog er sich im rechten Schulterblatt eine Fraktur zu. Nach mehreren Wochen Pause kehrte er in Mugello zurück, war aber noch nicht komplett fit.

In Barcelona löste er beim Start einen Unfall aus, bei dem er sich selbst verletzte und wieder pausieren musste. Auch mit der GP23 hatte Bastianini seine Mühe. Im Herbst gelang ihm lediglich mit dem Sieg in Sepang ein Ausrufezeichen.

Ducati gab ihm für 2024 eine weitere Chance. Es lief auch besser, aber Bastianini stand bei der Performance meistens im Schatten der WM-Kontrahenten Jorge Martin und Franco Morbidelli. Trotzdem feierte er zwei Grand-Prix-Siege und seine ersten beiden Sprint-Siege.

Aber der zweite Platz im Werksteam ging an Marc Marquez. Bastianini wechselte zu KTM und ging ab 2025 im Tech3-Team an den Start. Dort war er wieder mit Crewchief Alberto Giribuola vereint.