powered by Motorsport.com

Ben Spies

USA

Porträt

(Stand März 2013) Ben Spies hat im Motorradsport einen unglaublichen Aufstieg hingelegt. Der US-Amerikaner ging als amtierender Superbike-Weltmeister den Schritt in die Königsklasse des Motorradrennsports und war dort 2010 sofort schnell unterwegs. In seiner ersten Saison fuhr Spies für das Yamaha-Satellitenteam Tech 3 - ein Aufstieg in die Werksmannschaft als Nachfolger Valentino Rossis zur Saison 2011 war der nächste logische Schritt. Trotz seines ersten Grand-Prix-Sieges in Assen stand Spies 2012 aber unter Druck. Er erlebte das schwierigste Jahr in seiner Karriere und wechselte für 2013 zu Ducati.

Spies begann bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Motorradrennsport. Bis zu seinem zehnten Geburtstag siegte er in 27 Rennen in Folge und gewann als Teenager in drei amerikanischen Amateurklassen. Als 15-Jähriger unterschrieb Spies bei Suzuki und startete fortan in den verschiedenen AMA-Rennserien. Dies war der Beginn einer überaus erfolgreichen Partnerschaft, denn im Laufe der folgenden Saisons ging Spies unter anderem dreimal als Meister der amerikanischen Superbike-Serie hervor.

Diese Erfolge blieben auch den Suzuki-Bossen nicht verborgen. 2008 absolvierte Spies drei Gaststarts in der MotoGP, bei denen er jeweils in den Punkterängen landete. Besonders beeindruckend war dabei der sechste Platz in Indianapolis. "Elbowz", wie Spies aufgrund seiner Körpergröße und seines Fahrstils genannt wird, bei dem seine Ellbogen hinter der Verkleidung hervorragen, liebäugelte mit einem dauerhaften Engagement in der MotoGP für die Saison 2009, doch Suzuki hatte keinen Platz für ihn. Pläne mit JiR-Honda zerschlugen sich ebenfalls.

Stattdessen schlug Yamaha zu und verpflichtete Spies für das werkseigene Team in der Superbike-Weltmeisterschaft. Dort fand sich Spies sehr schnell zurecht und brachte sogar das Kunststück fertig, auf Anhieb den Titel zu gewinnen. Als Belohnung erfolgte ein weiterer Gaststart in der MotoGP beim Saisonfinale in Valencia, bei dem "Ellbowz" bei seinem ersten Einsatz auf der M1 einen starken siebten Platz belegte.

In seiner MotoGP-Debütsaison lernte Spies an der Seite seines Tech-3-Teamkollegen Colin Edwards schnell. Er stellte den erfahrenen Texaner meist in den Schatten, stand zweimal auf dem Podium. Nachdem sich abzeichnete, dass Yamaha-Superstar Valentino Rossi die Japaner in Richtung Ducati verlassen wird, war Spies die erste Wahl auf dessen Nachfolge im Werksteam.

2011 trat schließlich Spies die Nachfolge von Rossi im Werksteam an. Es war eine Saison mit Höhen und Tiefen. Einige Stürze speziell gegen Jahresende nagten am Selbstvertrauen des US-Amerikaners. Er stand auch im Schatten seines Teamkollegen Lorenzo, der nicht nur konstant schneller war, sondern auch oft um den Sieg kämpfte. Dennoch feierte Spies in Assen seinen ersten Triumph in der MotoGP. In der WM-Endabrrechnung wurde es der fünfte Platz.

Auf diesen Leistungen wollte Spies 2012 aufbauen, doch es wurde zu einem Desaster. Er fand kein Vertrauen in die neue M1 und stürzte häufig. Zudem kam noch technisches Pech dazu, wie ein beschädigtes Motorrad in Katar, eine gebrochene Hinterradschwinge in Laguna Seca und der Motorschaden in Indianapolis. Speziell "Indy" war bitter, denn zu diesem Zeitpunkt lag Spies in Führung.

Es kam im Hintergrund zu einem Zerwürfnis mit Yamaha-Bossen und Spies erklärte eigenmächtig, dass er Yamaha zum Saisonende verlassen wird. Zudem musste er aufgrund einer Schulterverletzung die letzten beiden Rennen auslassen. Es gelang ihm 2012 kein einziger Podestplatz. Für 2013 erhielt er von Ducati einen Werksvertrag. Er wird allerdings nicht im Werksteam, sondern im Pramac-Team an den Start gehen.