Yamaha: Spies verfehlt Pole-Position denkbar knapp

Ben Spies fehlten in Assen neun Tausendstelsekunden zu seiner ersten Pole-Position als Yamaha-Werksfahrer - Jorge Lorenzo auf Startplatz vier

(Motorsport-Total.com) - Ben Spies kommt im Yamaha-Werksteam so langsam aber sich in die Gänge. Nachdem dem US-Amerikaner im bisherigen Saisonverlauf das Pech an den Fersen zu kleben schien, setzte er im Qualifying zur siebten Saisonstation im niederländischen Assen ein deutliches Ausrufezeichen.

Titel-Bild zur News: Ben Spies

Ben Spies startet am Samstag erstmals in dieser Saison aus Reihe eins

Nach Platz drei im morgendlichen Freien Training fuhr Spies im für die Startaufstellung relevanten Qualifying auf Platz zwei hinter Gresini-Honda-Pilot Marco Simoncelli, der in beiden Freitagssitzungen die Bestzeit markierte und am Samstag zum zweiten Mal von der Pole-Position startet. Unterm Strich fehlten Spies winzige neun Tausendstelsekunden zur Pole.


Fotos: Yamaha, MotoGP in Assen


"Das war unser bisher bestes Qualifying in diesem Jahr", freut sich der US-Boy. "Leider hat es nicht ganz zur Pole-Position gereicht." Nachdem Pramac-Ducati-Pilot Loris Capirossi unmittelbar vor dem Texaner zu Sturz kam, musste dieser seine schnellste Runde vorzeitig abbrechen und sich mit Startplatz zwei begnügen.

Für das Rennen ist der Superbike-Weltmeister des Jahres 2009 dennoch zuversichtlich, nachdem er bereits im Freien Training ein gutes Setup für die M1 gefunden hat. "Das Bike funktioniert hier wirklich gut und wir sollten im Rennen gut aussehen", so Spies. Einzige Unbekannte ist seiner Meinung nach das Wetter. Crewchief Massimo Meregalli erwartet seinen Schützling am Samstag jedenfalls "in der Spitzengruppe", wie er sagt. Von Spies' Leistung ist der Italiener schon das gesamte Wochenende über angetan: "Ben geht hier sehr selbstsicher zu Werke. Ich habe morgen hohe Erwartungen an ihn."

Lorenzo erstmals hinter Spies

Unterdessen nimmt Weltmeister Jorge Lorenzo erstmals in dieser Saison in der Startaufstellung hinter seinem Yamaha-Teamkollegen Aufstellung. Der Spanier qualifizierte sich auf Position vier und verpasste damit den Sprung in die erste Startreihe.

"Heute war es nicht immer einfach für mich", gesteht Lorenzo, der sich auch im Freien Training als Vierter hinter Spies einreihen musste. Mit dem Setup seiner M1 zeigt er sich bis dato noch nicht zufrieden. "Ich hatte heute vor allem in den schnellen Kurven Probleme, da mir am Hinterrad der Grip fehlte", klagt der Spanier, der sich damit trösten kann, dass WM-Rivale Casey Stoner als Dritter nur eine Position vor ihm steht.

Im Rennen hofft Lorenzo anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von Yamaha im Grand-Prix-Sport "auf einen Kampf ums Podium". Dabei rechnet er sich ungeachtet des noch nicht perfekten Setups "sowohl bei Trockenheit als auch bei Nässe gute Chancen" aus, wie er sagt.

Wilco Zeelenberg bleibt nach der schlechtesten Qualifikationsplatzierung seines Schützlings in diesem Jahr ebenfalls nur die Hoffnung auf den Samstag: "Platz vier ist nicht das Ende der Welt, bedeutet aber gleichzeitig, dass Jorge morgen von soweit hinten wie noch nie in dieser Saison losfahren muss. Unser Fokus liegt nun auf einer Verbesserung des Setups im Warmup."

Meregalli jedenfalls wäre alles andere als überrascht, wenn Lorenzo auch am Samstag ganz vorn mitmischen würde. "Jorge ist ein Kämpfer. Ich gehe fest davon aus, dass er mit den schnellsten Piloten um den Sieg wird kämpfen können", so der Italiener, der sich dabei auf eine "deutliche Verbesserung des Motorrads nach Barcelona" beruft.