• 11.08.2008 19:10

  • von Roman Wittemeier

Yamaha: Rossi hat einen Traum

Jorge Lorenzo ist entschlossen, in Brünn ein Ergebnis zu holen - Valentino Rossi hat einen Traum: "Noch sieben Rennen mit so viel Spaß wie in Laguna Seca"

(Motorsport-Total.com) - Valentino Rossi konnte die dreiwöchige Pause wirklich genießen. Nach dem grandiosen Sieg im Zweikampf gegen Casey Stoner in Laguna Seca, war der Rekord-Champion mit sich, der Welt und dem MotoGP-Punktestand bestens zufrieden. Während Rossi die Seele etwas baumeln ließ, arbeitete Yamaha-Kollege Jorge Lorenzo mal wieder an seiner Fitness. Nach seinem erneuten Sturz in den USA musste sich der Spanier wieder fangen und ist nun wild entschlossen, am kommenden Wochenende in Brünn ein gutes Ergebnis zu holen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi hofft auf weitere harte Duelle gegen Casey Stoner

"Im vergangenen Jahr hatten wir in Brünn eine schlechte Zeit. Ich wurde nur Siebter und das war wirklich entmutigend", merkte Rossi an, ohne sich dadurch allerdings die zweifellos gute Laune verderben zu lassen. "In diesem Jahr kommen wir mit anderen Gedanken: Ich führe in der Meisterschaft, habe den tollen Erfolg von Laguna Seca im Rücken und sowohl unser Motorrad als auch die Reifen funktionieren gut."#w1#

Rossi genießt das süße Leben in der Pause

"Ich hatte eine schöne Sommerpause, habe mich mit meiner Familie und Freunden erholt. Aber jetzt freue ich mich darauf, endlich wieder Rennen fahren zu können. Ich weiß, dass es in Brünn hart wird und Casey ein erstklassiger Gegner sein wird. Wir müssen vom ersten Training an maximal gut arbeiten, damit wir bei der Suche nach dem optimalen Setup keine Zeit verlieren", gab der Yamaha-Superstar die Richtung vor. "Es bleiben noch sieben Rennen und ich träume davon, dass sie alle so spaßig werden wie Laguna Seca!"

Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo: Wie fit ist der Spanier vor dem Brünn-Wochenende wirklich? Zoom

Rossis Teammanager Davide Brivio trat vor dem Rennwochenende in Brünn leicht auf die Euphoriebremse: "Brünn wird der Auftakt für die sehr wichtigen sieben letzten Rennen der Saison. Wir haben 25 Punkte auf Stoner und 41 auf Pedrosa, also sind wir in einer guten Position. Aber wir müssen mit diesem Vorsprung haushalten. Auf den meisten der restlichen Strecken waren wir im vergangenen Jahr nicht in der Lage, um das Podium zu kämpfen. Aber wir arbeiten hart, um Valentino das beste Material zu geben. Brünn wird wichtig, weil es für uns im Vergleich zu den Gegnern das schwierigste Rennen ist."

Die Sorgen von Rossi hätte Yamaha-Kollege Lorenzo nur zu gern. Nach einem bärenstarken Start in die Saison hat der junge Spanier in der Meisterschaft deutlich den Anschluss verloren, weil er sich durch Stürze immer wieder aus dem Rennen warf. "Ich gehe jetzt mit großen Hoffnungen nach Brünn und will nicht mehr an die Enttäuschung aus Laguna Seca denken. Das liegt hinter mir", sagte Lorenzo. "Ich war in den USA wieder sehr schnell und ich will das in Tschechien fortführen. Ich weiß, dass ich das kann", gab er sich kämpferisch.

Wie fit ist Lorenzo wirklich?

"Ich mag Brünn sehr gern, es ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich habe dort mit den 125ern und 250ern insgesamt drei Mal gewonnen. Die Piste passt gut zu meinem Fahrstil und dort ist das Wetter meist perfekt. Physisch fühle ich mich nach dem Sturz und den Verletzungen wieder gut. Erstmals in dieser Saison hatte ich genügend Zeit, die Dinge auszukurieren. Dank der Pause bin ich in guter Form. Ich benutze zwar immer noch meine Krücken, aber ich konnte etwas trainieren und ich weiß, dass ich keinerlei Probleme haben werde, wenn ich am Donnerstag in Brünn ankomme."

Wenn man den jungen Spanier auf Krücken sieht, mag man an volle Fitness für das Rennen in Brünn noch nicht recht glauben. Auch Teammanager Daniele Romagnoli scheint noch leichte Zweifel zu haben: "Wenn man mit ihm spricht, dann scheint es so, als ginge es ihm besser. Er trainiert wieder leicht und wir erwarten, dass er so fit wie unter diesem Umständen eben möglich sein wird." Erstes Ziel sei es, dem Piloten wieder ein Gefühl für die Maschine zu geben, damit er die restlichen Saisonrennen genießen könne.

"Es sah im Training in Laguna Seca schon ganz gut aus, er war schnell und qualifizierte sich auf Platz vier. Am Renntag hatte er plötzlich Gripprobleme und diesem unglücklichen Crash. Wir müssen vor allem am Grip am Hinterrad arbeiten. Da müssen wir eng mit Michelin zusammenarbeiten. Der neue Asphalt in Brünn wird ein wichtiger Faktor, die Reifenwahl entscheidend. Das Team ist hoch motiviert und freut sich auf die Aufgaben. Wir hoffen auf ein gutes Rennen, denn Jorge verdient es endlich mal", beschrieb Romagnoli.