• 20.06.2008 19:11

  • von Stefan Ziegler

Yamaha: Licht und Schatten in Donington

Beim Yamaha-Team ging in Großbritannien die Erfolgsschere heute weit auseinander - Rossi gut unterwegs, Lorenzo mit Startschwierigkeiten

(Motorsport-Total.com) - Während Routinier Valentino Rossi heute einen weitgehend problemlosen Trainingstag erlebte, hatte Teamkollege Jorge Lorenzo viel mehr Schwierigkeiten mit seiner Yamaha. Der Spanier, der in Barcelona erneut gestürzt war und sich an der Hand verletzt hatte, stieg heute erstmals wieder auf sein Bike und drehte einige vorsichtige Runden in Donington. Auf schnelle Zeiten kam der MotoGP-Rookie dabei noch nicht, wenigstens konnte sich Lorenzo aber wieder einigermaßen an den GP-Alltag herantasten.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi erlebte einen normalen Trainingstag in Donington

"Heute Morgen hatten wir einige Schwierigkeiten und sind noch nicht in perfekter Verfassung", kommentierte Rossi die ersten Trainingssessions in Donnington. "Glücklicherweise haben sich die Dinge auf dem letzten Run am Nachmittag verbessert und jetzt liegen wir an dritter Stelle. Das Hauptproblem ist hier ganz klar der Asphalt, weil er einfach keinen Grip mehr bietet und das Fahren so sehr erschwert wird."#w1#

Rossi hadert mit den Reifen

"Natürlich waren auch die Temperaturen recht niedrig, was gewiss nicht geholfen hat, aber in manchen Streckenabschnitten ist der Asphalt schlichtweg hinüber. Das ist sehr schade, denn diese Strecke ist klasse und eine meiner Lieblingspisten. Wir hoffen sehr darauf, dass es trocken bleibt, denn im Nassen könnte sich alles noch verschlimmern. Wir haben für morgen einige Ideen: Wir werden andere Reifen ausprobieren und einige andere Lösungen für das Setup antesten, um schneller die Richtung wechseln zu können."

"Wir hatten nach der Session ein langes Meeting, um den Problemen auf die Spur zu kommen. Das ist schon sehr seltsam, weil wir Reifen benutzt haben, auf denen wir normalerweise sehr gut fahren. Aber hier scheinen sie nicht wie üblich zu funktionieren", meinte der Italiener, war aber unterm Strich doch zufrieden: "Die dritte Position ist aber okay, wir sind nicht so weit von der Spitze weg und morgen werden wir versuchen, weitere Schritte nach vorne zu machen."

"Wir haben uns am Nachmittag definitiv verbessert, das belegen auch die Zeiten", analysierte Rossi-Teamchef Davide Brivio. "Wir haben aber noch immer eine Menge Arbeit vor uns, vor allem in gewissen Bereichen. Morgen müssen wir uns verstärkt um die Einstellungen kümmern und das Bike besser an die Strecke anpassen. Die Fahrbahn ist hier nicht gerade der Hit und der fehlende Grip macht die Abstimmungsarbeit zusätzlich schwierig."

Lorenzo erstmals wieder auf dem Bike

"Wir müssen uns auch gemeinsam mit Bridgestone noch einmal den Reifen widmen, bevor wir eine dahingehende Entscheidung treffen. Zum Glück war es heute trocken und wir hoffen darauf, dass uns das englische Wetter auch weiterhin gnädig bleiben wird, sodass wir morgen mit dem weitermachen können, was wir heute begonnen haben."

"Der heutige Tat sollte hart für mich werden und ich musste langsam beginnen, denn ich hatte nach all meinen Schwierigkeiten wirklich etwas Angst", gestand Lorenzo. "Ich bin seit meinem Trainingscrash in Barcelona nicht mehr gefahren und habe etwas an Zuversicht verloren. Ich muss mich an diesem Wochenende also erst einmal wieder finden. Das heutige Ziel war es, wieder ein Gefühl für das Bike zu entwickeln und auch meine körperliche Verfassung zu testen.

"Die ist recht ordentlich, auch wenn ich noch immer Schmerzen an meiner Hand spüre, wo ich mit die Abschürfungen zugezogen habe. Ich freue mich aber, wieder da zu sein und hoffe, dass ich das Schlimmste überstanden habe. Morgen werde ich relaxter sein und wieder mehr Zuversicht haben. Wir beginnen an diesem Wochenende wieder von Null, gehen Schritt für Schritt vor und lassen die Dinge langsam auf uns zukommen."

Freude über Lorenzo-Rückkehr

"Endlich haben wir Jorge wieder zurück und wir freuen uns sehr darüber! Jetzt konzentrieren wir uns ausschließlich darauf, seine Vertrauen in die Maschine wieder aufzubauen, indem wir langsam damit anfangen, ohne allzu viele Risiken einzugehen", erzählte Lorenzo-Teamchef Daniele Romagnoli. "Natürlich wird er eine gewisse Zeit brauchen, bevor er wieder Topleistungen zeigen kann, aber wir setzen ihn da nicht unter Druck."

"In der Zwischenzeit arbeiten wir sehr hart daran, das Motorrad zu verbessern und abzustimmen, denn noch fehlt uns etwas Grip am Heck und in voller Neigung ist das Bike noch recht nervös. Gemeinsam mit Michelin werden wir uns heute Abend die Daten anschauen und einige Lösungen ausarbeiten, die uns morgen sicherlich helfen werden."