Yamaha in Mugello chancenlos: Macht Franco Morbidelli 2024 freiwillig Platz?

Franco Morbidelli setzt sich beim MotoGP-Rennen in Mugello knapp gegen Teamkollege Fabio Quartararo durch und überrascht mit Aussagen zu seiner Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Der flüssige Kurs in Mugello war vor nicht allzu langer Zeit eine der Paradestrecken der Yamaha M1. Doch selbst das Yamaha-freundliche Layout konnte in diesem Jahr nicht verhindern, dass Fabio Quartararo und Teamkollege Franco Morbidelli nur im Mittelfeld um Positionen kämpften. Schlussendlich kam Morbidelli knapp vor Quartararo ins Ziel und wurde Zehnter. Nach dem Rennen überraschte der Italiener mit Aussagen über seine Zukunft.

Titel-Bild zur News: Franco Morbidelli; Fabio Quartararo

Franco Morbidelli setzte sich teamintern gegen Fabio Quartararo durch Zoom

Der Sieg im teaminternen Duell dürfte Morbidellis Chancen für eine weitere Saison im Yamaha-Werksteam verbessert haben. Doch offensichtlich hat Morbidelli gar nicht mehr so viel Interesse daran, bei Yamaha zu bleiben.

In Mugello bester Yamaha-Pilot zu sein, scheint Morbidelli nicht zu interessieren. "Das kümmert mich nicht", kommentiert er gegenüber 'MotoGP.com'. "Ich konzentriere mich auf meine eigene Leistung und will meine Arbeit bestmöglich ausführen. Ich fahre weder für die Zukunft noch für Verträge sondern aus Leidenschaft."

Bei Fragen zur Zukunft verweist er auf Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis und zeigt weniger Interesse als zuletzt, seine MotoGP-Karriere bei Yamaha fortzusetzen: "Will ich ein weiteres Jahr mit Yamaha sicherstellen?", fragt der ehemalige Vizechampion.

Was Franco Morbidellis Vorwärtsdrang im Rennen bremste

Beim Heim-Grand-Prix in Mugello verlor Morbidelli 17,6 Sekunden auf Sieger Francesco Bagnaia. Zu Beginn lief es für Morbidelli gut, bis er durch ein altbekanntes Yamaha-Problem zurückgeworfen wurde.

Franco Morbidelli

Hat Franco Morbidelli für die MotoGP-Saison 2024 eine Alternative zu Yamaha? Zoom

"Es war ein schönes Rennen. Ich konnte zu Beginn ein bisschen kämpfen. Ich hatte Hoffnung, doch dann gingen die Temperatur und der Luftdruck des Vorderreifens in die Höhe. Ich musste etwas Tempo rausnehmen, um das Motorrad ins Ziel zu bringen", berichtet Morbidelli.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Italien (Mugello) 2023


"Schlussendlich gelang uns ein Top-10-Ergebnis. Wir wissen, dass wir unser Maximum geben, auch wenn die Positionen nicht gut sind. Wir arbeiten bei den Rennen sehr gut, müssen aber weiterarbeiten, weil es nicht ausreicht", ist sich der Italiener bewusst und lobt seine Crew: "Wir haben die richtigen Änderungen gemacht. Das Team arbeitet sehr hart und wir holen das Maximum aus dem heraus, was wir haben."

Fabio Quartararo meilenweit von der Form von 2021 entfernt

Teamkollege Fabio Quartararo kam am Sonntag als Elfter ins Ziel und fuhr ein unspektakuläres Rennen. "Wir machten einen Schritt vor, einen Schritt zurück. Wir fanden nie eine richtige Lösung und setzten deshalb auf eine Abstimmung, mit der wir vertraut waren", erklärt der Franzose.

Im Gegensatz zu Morbidelli setzte Quartararo auf den Medium-Reifen. Wäre der weiche Reifen die bessere Wahl gewesen? "Es war wirklich sehr schwierig. Bereits im Warm-up fühlte ich mich mit dem Medium-Reifen nicht gut. Mit dem weichen Reifen hatte ich ein besseres Gefühl, doch wir wählten dennoch den Medium-Reifen aus. Es war nicht die optimale Entscheidung", bemerkt Quartararo.

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo wirkt mit Yamaha orientierungslos Zoom

"Ich fuhr das gesamte Rennen hinter Enea (Bastianini) und konnte nicht einmal versuchen, zu überholen. Ein wirklich schwieriger Sonntag", bilanziert der Ex-Champion, der 2021 in Mugello gewonnen hat.

"Wir können es nicht mit 2021 vergleichen, weil das Motorrad anders ist", stellt Quartararo klar. Doch im Gegensatz zur Konkurrenz scheint sich Yamaha eher verschlechtert als verbessert zu haben. "Die Rundenzeit, die ich 2021 fuhr, war deutlich besser als die Rundenzeit in diesem Jahr", realisiert Quartararo. "Damals fuhr ich 1:46, mein Renntempo war richtig gut. Dieses Mal fuhr ich nur tiefe 1:47er-Zeiten. Es ist wirklich schwierig."

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