• 10.08.2017 15:16

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Was Jonas Folger von Marc Marquez gelernt hat

Der Sachsenring-Grand-Prix war für Jonas Folger das bisher lehrreichste Rennen seiner Karriere - Bei der Verfolgung von Marc Marquez erkannte Folger einige Tricks

(Motorsport-Total.com) - Zehn Grands Prix hat Jonas Folger in der MotoGP bereits absolviert. Insgesamt 77 Punkte sammelte der Deutsche mit seiner Yamaha M1 und übertraf damit die Erwartungen deutlich. Auf Teamkollege Johann Zarco fehlen aktuell nur elf Punkte. Mit Platz sieben in der Fahrerwertung kann Folger mehr als zufrieden sein, zumal der Trend bei den vergangenen Rennen spürbar nach oben zeigte.

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger wünscht sich Zweikämpfe mit anderen Fahrern, um lernen zu können Zoom

Der zweite Platz beim Heimrennen auf dem Sachsenring war bisher das absolute Saisonhighlight. Lediglich Weltmeister Marc Marquez war beim Deutschland-Grand-Prix schneller. Ein weiteres Sensationsergebnis wurde in Brünn durch die Fehler der Boxencrew vereitelt. Mit dem bisher Gelernten ist Folger sehr zufrieden, erkennt aber noch genug Raum für weitere Verbesserungen: "Ich habe noch viel zu lernen. Ich lernte sehr viel von Marc (Marquez), aber auch von den anderen Fahrern."

"Ich muss gegen die Fahrer fahren, um von ihnen zu lernen. Ich muss ihnen in den Rennen folgen und sie studieren. Es geht nicht nur um die Datenaufzeichnungen. Die Datenaufzeichnungen und die Realität sind zwei verschiedene Dinge", warnt Folger und betont: "Ich möchte bis zum Saisonfinale in Valencia lernen."

Marc Marquez, Jonas Folger

Lehrstunde vom Weltmeister: Jonas Folger verfolgt Marc Marquez am Sachsenring Zoom

Das Duell mit Marquez am Sachsenring war für Folger die perfekte Lehrstunde. "Das Interessanteste war, als ich erkannte, wann er seinen Fahrstil umstellt. Ich wartete, bis der Reifen nachließ und passte dann meinen Fahrstil an. Er machte das davor", vergleicht der Tech-3-Pilot. "Er weiß, wenn seine Reifen in zwei Runden nachlassen. Dann fängt er bereits damit an, das Motorrad eher aufzurichten und den Reifen zu schonen. Dadurch hält der Reifen länger. Das erkannte ich. Es war sehr interessant."

Im Tech-3-Team wurden in der laufenden Saison unterschiedliche Chassis-Varianten verwendet. Seit Brünn setzen Folger und Zarco auf das gleiche Material. An der Arbeitsweise ändert das aber nicht allzu viel: "Ich denke, es macht keinen großen Unterschied. Seine Seite der Box arbeitet selbstständig und meine auch. Unterm Strich kämpfen wir beide um den Rookie-Titel. Jeder möchte so schnell wie möglich lernen und dem anderen keine Geheimnisse präsentieren. Wir sind die größten Gegner. Und Teamkollegen", erklärt Folger.