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Warum Bradley Smith vom Satellitenfahrer-Status genervt ist
Nach vier Jahren bei Tech-3-Yamaha wechselt Bradley Smith im November zu KTM und freut sich, endlich die Vorzüge eines Werksfahrers genießen zu können
(Motorsport-Total.com) - Bradley Smith wird das Tech-3-Team Ende des Jahres verlassen. In der Saison 2013 stieg der Brite aus der Moto2 in die MotoGP auf und steigerte sich von Jahr zu Jahr. In der nächsten Saison geht Smith erstmals als Werkspilot an den Start. KTM sicherte sich die Dienste des WM-Sechsten von 2015 und verspricht sich vom Briten einiges. Doch auch Smith hat große Erwartungen. Nach kanpp dreieinhalb Jahren hat der langjährige Tech-3-Pilot die Nase voll vom Satellitenfahrer-Status.

© Tech 3
Den Satellitenteams fehlen laut Smith die nötigen Mitarbeiter, um mitzuhalten Zoom
"Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Werksmaschine und einer Satellitenmaschine. Man kann sagen, dass es einfacher ist, sich in der MotoGP zu behaupten, wenn man eine Werksmaschine hat", bemerkt Smith, der noch ein paar Jahre in der Königsklasse fahren möchte. Dank des Werksfahrer-Deals soll der Plan in Erfüllung gehen.
"Man hat immer ein paar Zehntelsekunden Luft zu den Satellitenfahrern und muss nicht so viel riskieren. Sollte man aber ständig hinter den Satellitenfahrern landen, dann verliert man seinen Platz im Werksteam", ist sich Smith bewusst und fügt hinzu: "Ich denke, in einem Werksteam ist alles ein bisschen besser. Ich würde sogar behaupten, dass das Umfeld in einem Werksteam wichtiger ist als das Material."

© GP-Fever.de
In der laufenden Saison tut sich Tech-3-Pilot Bradley Smith schwer Zoom
Die Situation bei Tech 3 nervt den Briten. Anstatt einer besseren Chancengleichheit sorgte das neue Reglement im bisherigen Saisonverlauf für größere Rückstände. "Ich dachte zuerst, dass wir durch die neuen Reifen näher herankommen. Doch ich vergaß, dass so ein Wechsel die Crew extrem belastet und ihr sehr viel abverlangt. Die Werksteams haben mehr Mitarbeiter, die mehr Erfahrung haben und können auf größere Ressourcen zurückgreifen. Das ist ein extremer Vorteil. Deswegen sind die Werksteams in diesem Jahr so überlegen, während die Satellitenfahrer zu kämpfen haben", begründet Smith die bisher enttäuschenden Leistungen.
Aktuell ist der Yamaha-Pilot nur WM-Zwölfter. "Wir bekommen beinahe bei jedem Test und jedem Rennen neue Reifen. Das fordert Änderungen beim Chassis und den anderen Bereichen. Es ist ein Unterschied, ob sich ein Mitarbeiter darum kümmert, ob alles funktioniert, oder ob die Aufgaben auf fünf Mitarbeiter verteilt werden. Deswegen war die vergangene Saison so spannend. Es war alles ausgereizt und es gab keine Überraschungen mehr."
"Ich hatte in der Vergangenheit nie eine so grundlegende Änderung miterlebt. Ich erwartete, dass es alles ausgeglichener macht, doch es wurde härter. Jeder arbeitet in einem Satellitenteam an seiner Belastungsgrenze. In den Werksteams gibt es mehr Mitarbeiter als Arbeit, wenn man es vergleicht. Wenn jeder an seiner Belastungsgrenze arbeitet, dann kann keiner nach den kleinen Details schauen, durch die man sich einen Vorteil erarbeiten könnte", schimpft Smith.
Teamkollege Pol Espargaro konnte bei den bisherigen fünf Rennen mehr als doppelt so viele Punkte einfahren wie Smith und war bei vier von fünf Rennen bester Satellitenfahrer. An der Yamaha M1 liegt es nicht. "Ich denke, das Material ist ziemlich gut. Man kann an einem MotoGP-Motorrad sehr viele Einstellungen vornehmen, die sich auf die Performance auswirken", bestätigt Smith, der sich ab 2017 als Werksfahrer mehr Unterstützung erhofft.

