Visa-Chaos für MotoGP in Indien: Viele Paddock-Mitglieder verpassen Flüge

Die Anreise von Europa nach Indien gestaltet sich chaotisch - Viele Paddock-Mitglieder warten auf ihr Visum und verpassen dadurch ihre Flüge

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende ist das erste MotoGP-Rennen in Indien geplant. Die Anreise nach Neu-Delhi gestaltet sich für die Teams, Journalisten und Fotografen komplex. Aufgrund von Visa-Problemen verpassten viele Mitglieder des Paddocks Anfang der Woche ihre Flüge von Europa nach Indien.

Titel-Bild zur News: Buddh-International-Circuit

Die Anreise nach Indien gestaltet sich für viele chaotisch Zoom

MotoGP-Promoter Dorna Sports arbeitet mit der lokalen indischen Agentur Fairstreet Sports zusammen. Im Vorfeld wurde den Paddock-Mitgliedern empfohlen, mit einer bestimmten Visa-Agentur zusammenzuarbeiten, die den Prozess für alle abwickeln soll.

Aber das klappte nicht wie geplant. Viele warteten am Montag und Dienstag vergeblich auf die elektronische Zustellung ihres Visums. Ohne gültiges Visum darf man am Flughafen das Flugzeug nach Indien nicht besteigen. Viele verpassten dadurch ihren Flug.

Das betraf zum Beispiel das komplette Honda-Team. Marc Marquez postete am Dienstag in seiner Instagram-Story ein Foto, das ihm mit seinem Mountainbike zeigt: "Flug verschoben, weil es kein Visum für Indien gibt, also trainiere ich mit dem Rad." Er hofft, am Mittwoch fliegen zu können.

Da viele Personen das gleiche Problem betraf, mussten in kürzester Zeit neue Flüge gebucht werden. Die Teamvereinigung IRTA hat bereits gemeldet, dass diese zusätzlichen Kosten für die Teams abgegolten werden.

Für Journalisten und Fotografen, viele davon Freelancer, gilt das nicht. Auf sie kommen hohe Zusatzkosten zu. Generell wird Indien als das teuerste Rennen überhaupt bezeichnet, denn auch die Kosten für Hotels und Shuttledienste sind exorbitant hoch.

Die Probleme sind nicht neu. Als die Formel 1 im Jahr 2011 zum ersten Mal in Indien auf dem damals neu gebauten Budd-International-Circuit gastierte, gab es ebenfalls Visa-Probleme und Zollschwierigkeiten. Deshalb kehrte die Formel 1 nach 2013 Indien den Rücken.

Motorräder und Material sind schon vor Ort

Die Transportkisten mit den Motorrädern und dem Material befinden sich bereits in den Boxen des Buddh-International-Circuits. Sie wurden im Anschluss an Misano von Italien aus nach Indien geflogen, und anschließend mit LKW und viel Polizeipräsenz vom Flughafen zur Strecke gebracht.

Derzeit wird darauf gehofft, dass alle Paddock-Mitglieder (insgesamt rund 2.000) spätestens am Donnerstag in Indien ankommen werden. Sollte das nicht klappen, besteht auch die Möglichkeit, das Freitagsprogramm anzupassen.

Das ist bereits im vergangenen Jahr in Argentinien passiert. Damals gab es Probleme mit der Luftfracht, wodurch das Material zu spät in Termas de Rio Hondo angekommen war. Die Freitagstrainings wurden damals gestrichen.

Bezüglich Indien gibt es noch ein weiteres Fragezeichen. Die FIM-Homologation wird erst am Donnerstag über die Bühne gehen. FIM-Sicherheitsberater Loris Capirossi ist bereits vor Ort und hat signalisiert, dass die Änderungen der Auslaufzonen und der Sicherheit in Ordnung aussehen.

Es liegt aber auch an den Fahrern, ob die Situation für sie akzeptabel ist. Vor dem ersten Training wollen sie gemeinsam die Strecke abgehen und inspizieren. Dann wollen die Fahrer entscheiden, ob die Anlage aus ihrer Sicht sicher genug ist.

Eine Woche nach Indien findet bereits der Grand Prix von Japan statt. Dann könnte es zum nächsten Wettlauf gegen die Zeit kommen. Denn das gesamte Material der Teams muss am Montag durch den indischen Zoll, bevor die Luftfracht nach Japan abheben kann. Schon im Vorfeld wurde den Teams mitgeteilt, dass die Fracht erst am Mittwoch in Motegi ankommen wird, wenn alles nach Plan läuft ...