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Valentino Rossi will 300. MotoGP-Rennen mit Podium krönen
Der "Doktor" ist überrascht: 0,084 Sekunden haben Valentino Rossi in Silverstone auf seine 55. MotoGP-Pole gefehlt - Reifenabbau bereitet ihm Sorgen
(Motorsport-Total.com) - Fast hätte er die magische Zwei-Minuten-Mauer durchbrochen, doch Valentino Rossi fehlten beim Qualifying in Silverstone zu seinem insgesamt 300. MotoGP-Rennen ganze 0,084 Sekunden auf die Fabelzeit von Marc Marquez. Der Italiener zeigte sich nach seiner starken Vorstellung selbst etwas überrascht. Am Sonntag wird er in seinem Jubiläumsrennen um das vierte Silverstone-Podium in Folge kämpfen.

© GP-Fever.de
Valentino Rossi ist überrascht und erfreut über Startplatz zwei in Silverstone Zoom
In den Sektoren eins bis drei leuchtete es in seinem letzten Versuch bereits rot auf, doch im letzten Streckenabschnitt gelang Rossi nur die achtschnellste Zeit. "Wir haben immer im letzten Sektor gelitten, weil wir dort unser größtes Problem hatten. Dort hatte ich besonders viel Spin und es war schwierig, den richtigen Speed mitzunehmen", erklärt der Italiener. Dennoch konnte er bereits am Freitag gut beginnen, den Schwung nahm Yamaha dennoch nicht zur Gänze mit ins Qualifying.
"Leider konnten wir uns nicht sehr viel verbessern. Das Gefühl auf dem Bike war sogar etwas schlechter als gestern", gibt der neunfache Weltmeister zu Protokoll. Dennoch konnte er seine Runde verbessern und seine persönliche Silverstone-Bestmarke um 0,8 Sekunden unterbieten. "Die Rundenzeit war eine kleine Überraschung für mich, da ich durchaus Probleme hatte."
Reifenverschleiß bereitet Yamaha Sorgenfalten
Ähnliches wusste Teamkollege Maverick Vinales zu berichten: "Wir haben das Bike nach dem vierten Training etwas modifiziert, um noch etwas zu finden, damit wir unter die Zwei-Minuten-Marke fahren können. Aber dabei haben wir es nur verschlechtert - vielleicht wollten wir etwas zu viel. Ich habe mich daher nicht so toll gefühlt und wollte nicht über das Limit pushen." Schließlich reichte seine Zeit für Startplatz vier, vier Zehntelsekunden fehlten auf die Spitze.

© Yamaha
Vinales ist Rossi dicht auf den Fersen: Drei Zehntel fehlen ihm im Qualifying auf "Vale" Zoom
Die Aussichten auf das Rennen morgen sind durchaus etwas getrübt. Rossi scheint sich vor allem um den Reifenverschleiß in der zweiten Rennhälfte zu sorgen. "Wir müssen vor allem versuchen, den Reifenverschleiß in den Griff zu bekommen. Wie schon öfter in diesem Jahr passiert es uns, dass wir zu Beginn nicht so schlecht dabei sind und dann leiden wir sehr unter dem Einbruch. Auch morgen wird der zweite Teil des Rennens hart." Auch zuletzt in Österreich klagten beide Yamaha-Piloten über fehlenden Grip und starken Verschleiß auf dem Hinterrad.
Vinales pflichtet seinem erfahrenen Teamkollegen bei: "Wir hoffen, dass wir weniger Reifenverschleiß haben als zuletzt in Österreich. Die durchdrehenden Räder in den letzten Rennrunden, das war unfassbar. Die Reifenwahl wird aber schwierig. Wir müssen bestimmt behutsam fahren und die Reifen bis zuletzt aufsparen."
300. MotoGP-Rennen: "Jedes Jahr wird es etwas schwieriger"
Angesprochen auf die magische Zahl 300 muss Rossi schmunzeln. "Es ist eine tolle Zahl, daher muss ich morgen allein aus diesem Grund schon auf das Podium fahren." Er führt damit die Statistik der meisten MotoGP-Starts klar an, vor Alex Barros (245) und Nicky Hayden (218). 299 der 851 Rennen der Königsklasse konnte die lebende Legende bereits bestreiten - das macht 35,1 Prozent aller Rennen seit 1949. In 19 Länder ist er bereits auf 27 verschiedenen Strecken gefahren. Auf 23 davon konnte er außerdem bereits siegen, auf 26 Kursen stand er zumindest auf dem Podium (Ausnahme: Red-Bull-Ring).
"Leider wird es jedes Jahr etwas schwieriger", gibt er allerdings auch zu, denn mit 38 Jahren muss er besonders auf seine Fitness achten. "Ich versuche, immer mehr zu trainieren, damit ich vorbereitet bin. Dann kann ich auch die gleichen Ergebnisse am Sonntag einfahren. Leider ist es sehr anstrengend, ein MotoGP-Bike zu fahren." Allerdings würde die physische Anstrengung nicht so sehr von einem Streckenlayout, als vielmehr von der Abstimmung des Bikes abhängen, erklärt der "Doktor". "Wenn ich mich gut fühle, geschieht alles viel einfacher. Auch das Adrenalin im Rennen hilft."
Auf jenes blickt er mit gemischten Gefühlen: "Sollte morgen wirklich alles zusammenpassen und wir die Pace haben, dann ist das Höchste der Gefühle der Kampf ums Podium. Möglicherweise nur um den letzten Platz." Sollte ihm das gelingen, würde Rossi sein 190. MotoGP-Podium feiern.

