Valentino Rossi vor Jerez: "Wichtig zu verstehen, ob wir schneller sind"

Laut Valentino Rossi wird Jerez eine Standortbestimmung für Yamaha - Sein letzter Sieg fühlt sich an, als wäre er schon "zehn Jahre" her

(Motorsport-Total.com) - Mit sieben Siegen und fünf weiteren Podestplätzen bei 19 Starts in der Königsklasse hat Valentino Rossi eine sehr gute Bilanz auf dem Circuito de Jerez. Außerdem hat er auf dieser Strecke in Andalusien auch in den kleinen Klassen gewonnen und ist mit insgesamt neun Siegen der erfolgreichste Fahrer. Allerdings verliefen die vergangenen beiden Jahre schwierig. Es wurden nur die Plätze zehn und fünf. Chancen auf das Podest hatte Rossi keine.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi ist nach den ersten drei Grands Prix WM-Zweiter Zoom

"Es wird hier sehr wichtig zu verstehen, ob wir stärker und schneller sind", betont der 40-Jährige deshalb. Jerez wird für Yamaha der Gradmesser für die weiteren Rennen sein. "Es sieht danach aus, dass wir das Motorrad verbessert haben und in den ersten Rennen schneller waren. Das wird jetzt ein wichtiges Wochenende, um zu verstehen, wie sehr wir uns verbessert haben und ob wir schnell genug sind."

Zweimal stand Rossi in dieser Saison schon als Zweiter auf dem Podest. Im gesamten Vorjahr gelang ihm nur ein zweiter Platz. Deswegen sagt er: "Ich bin mit dem Saisonbeginn sehr zufrieden, denn ich war in allen drei Rennen recht stark. Jetzt beginnt ab Jerez der wichtigste Teil der Saison. Das Ziel ist um die WM zu kämpfen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Atmosphäre im Team auch besser, denn alles hängt mit den Resultaten zusammen."

Enttäuschung über Niederlage gegen Rins in Austin

Allerdings hat Yamaha nun das zweite Jahr in Folge keines der ersten drei Rennen gewonnen. Das gab es zum ersten Mal seit den Jahren 2002 und 2003. "Ich war wirklich enttäuscht", sagt Rossi und blickt auf den Grand Prix der USA zurück, "dass ich Rins nicht besiegt habe, denn es war eine gute Möglichkeit, weil Marquez gestürzt war. Wichtig ist aber, dass wir dabei sind und sich andere Chancen ergeben können."

Seit der Dutch TT 2017, also seit fast zwei Jahren, hat Rossi nicht mehr gewonnen. Im vergangenen Herbst stürzte er in Sepang kurz vor Rennende in Führung liegend. Sein letzter Sieg fühlt sich deshalb an "wie vor zehn Jahren". "Ein Sieg wäre hier in Jerez natürlich das Beste, aber wir müssen abwarten, wenn sich Möglichkeiten ergeben." 2016 gewann Rossi zum letzten Mal auf dieser Strecke.

Chance auf WM-Titel? Es hängt von Marquez ab ...

In der Weltmeisterschaft hat der Italiener beim Europaauftakt nur drei Punkte Rückstand auf Andrea Dovizioso. Rossi hält aber fest, dass die weitere Entwicklung der Gesamtwertung an Marc Marquez liegt: "Ich würde gerne bis zum Ende mitkämpfen. Im vergangenen Jahr war ich bei Halbzeit Zweiter, aber ich hatte schon mehr als 60 Punkte Rückstand auf Marquez. Wenn er nicht in Austin gestürzt wäre, hätte er zwei von drei Rennen gewonnen und hätte schon einen guten Vorsprung."

Valentino Rossi

Zwei zweite Plätze hat Valentino Rossi in den ersten drei Rennen erobert Zoom

"Außerdem hängt es davon ab, wie sich Vinales und Lorenzo entwickeln, denn sie werden meiner Meinung nach auch ins Spitzenfeld zurückkehren", glaubt Rossi. "Natürlich hängt es auch davon ab, wie konkurrenzfähig ich sein kann." Ein wichtiger Puzzlestein ist das Yamaha-Testteam mit Jonas Folger. Seit dem Grand Prix der USA hat der Deutsche in Mugello neue Entwicklungen getestet, die das Werksteam in Jerez ausprobieren wird.

"Am Wochenende ist das Paket so wie bei den ersten Rennen, aber am Montag steht der erste Test auf dem Programm. Dann werden wir etwas ausprobieren, um uns zu verbessern", sagt Rossi, der das Testteam lobt: "Folger hat in Mugello getestet und wird auch in Misano testen. Es ist sehr wichtig, ein Testteam in Europa zu haben. In Japan sind die Strecken ganz anders. Die Yamaha-Strecke dort ist sehr eng und sehr wellig. Deswegen ist es schwierig, dort etwas für die Strecken in Europa zu testen."

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