Valentino Rossi platzte in Mugello der Siegermotor von Jerez

Sieben Motoren sind pro Saison erlaubt - Valentino Rossi glaubt nicht, dass Yamaha Leistung reduziert - Auch Marc Marquez musste schon ein Triebwerk abschreiben

(Motorsport-Total.com) - Yamaha konnte die Ursache für die beiden Motorschäden bei Jorge Lorenzo und Valentino Rossi in Mugello aufklären. Während es bei Lorenzo im Warmup passierte, musste Rossi im Rennen aufgeben. Schuld war ein Problem mit der Einheitselektronik und dem Drehzahlbegrenzer, wodurch die Motoren über der Kuppe am Ende der Zielgeraden kurz überdrehten. "Im Motorsport ist es immer so. Wenn ein Motor kaputt geht, gab es ein Elektronikproblem oder ein Teil für einen Dollar ist kaputt gegangen", nimmt es Rossi knapp zwei Wochen später sarkastisch.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi

Yamaha verlor in Mugello gleich bei beiden Fahrern je einen Motor Zoom

"Ich denke, Mugello ist sehr speziell, weil es diese Kuppe am Ende der Zielgeraden gibt, man fährt dort hohe Drehzahlen. Es sieht danach aus, dass der Drehzahlbegrenzer nicht so präzise wie im Vorjahr ist. Bei diesem kleinen Sprung über die Kuppe scheint die Drehzahl zu hoch gestiegen zu sein, wodurch der Motor kaputt gegangen ist", rekapituliert Rossi das Malheur. "Es war sehr schade, aber ich denke und hoffe, dass es in der restlichen Saison nicht mehr vorkommt."

Im Motorenreglement hat sich in diesem Jahr eine entscheidende Passage verändert, denn statt fünf Motoren darf Yamaha nun sieben pro Saison einsetzen. Da der japanische Hersteller in der Vergangenheit kaum Defekte hatte, sollten die beiden verlorenen Motoren für Rossi und Lorenzo kein Grund zur Sorge sein. "Wir haben zwar zwei Motoren mehr, aber wir müssen besorgt sein. Yamaha ist aber ruhig und ich denke, unser Motorrad wir hier mehr oder weniger gleich sein", meint Rossi vor dem Rennen in Barcelona.

Rossi und Lorenzo waren bislang auf der gleichen Motorenstrategie. Es war jeweils der dritte Motor, der in Mugello platzte. Beide hatten den dritten Motor zum ersten Mal in Jerez im Einsatz. Rossi gewann mit diesem Triebwerk den Grand Prix von Spanien und wurde in Le Mans Zweiter. Auf der anderen Seite wurde Lorenzo mit seinem dritten Motor in Jerez Zweiter und gewann in Le Mans. Die beiden in Mugello geplatzten Motoren holten also mit jedem Fahrer einen Sieg. Klarerweise musste Yamaha diese beiden Triebwerke abschreiben, sie sind aus dem nominierten Motorkontingent gestrichen.

Rossi glaubt: Yamaha muss Leistung nicht drosseln

Lorenzo wechselte nach seinem Motorschaden im Warmup übrigens auf das Ersatzmotorrad, wo der zweite Motor verbaut war. Mit diesem Triebwerk fuhr er zuvor die Rennen in Argentinien und den USA. Offen ist, ob Yamaha aus Vorsichtsmaßnahme die Leistung etwas drosselt: "Vielleicht", rätselt Rossi. "Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, die Performance wird gleich sein. Die anderen Motoren haben viel mehr Kilometer abgespult und sind alle okay. In Mugello war es einfach Pech."

Valentino Rossi

Valentino Rossi glaubt, dass die Leistung der Motoren gleich bleiben wird Zoom

Auch Marc Marquez musste bereits einen Honda-Motor abschreiben. In Mugello wurde Triebwerk zwei aus dem Kontingent genommen, mit dem er die ersten drei Saisonrennen bestritten und zwei davon gewonnen hat. Deshalb setzte er in Mugello auch erstmals den dritten Motor ein. Auch Dani Pedrosa verwendete in Italien zum ersten Mal das dritte Triebwerk, offiziell ist noch kein Motor aus dem Kontingent gestrichen.

Bei Ducati fährt Andrea Iannone seit Le Mans mit dem dritten Motor, Andrea Dovizioso fuhr seine Nummer drei in Frankreich ein und spulte erst in Mugello damit mehrere Runden ab. Suzuki und Aprilia dürfen aufgrund der Konzessionspunkte neun Motoren pro Saison verwenden und außerdem neue Entwicklungsstufen einsetzen, während für Yamaha, Honda und Ducati die Motorspezifikation über die Saison eingefroren ist.