Valentino Rossi: Neuer Rahmen wichtiger als Winglets

(Motorsport-Total.com) - Keine Bestzeit, aber erneut im vorderen Feld wiederzufinden: Yamaha gelangen beim zweiten Tag in Sepang weitere Fortschritte bei der Entwicklung der M1. Maverick Vinales fuhr am Dienstag die zweitschnellste Zeit und setzte sich ein weiteres Mal gegen Routinier Valentino Rossi durch. Vier Zehntelsekunden verlor Vinales auf Andrea Iannones Tagesbestzeit.

© Yamaha Motor Racing Srl

Valentino Rossi hatte am Dienstag 0,802 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit Zoom

Iannone übernahm im November die Suzuki GSX-RR von Vinales. "Ich habe ihnen ein gutes Setup hinterlassen (lacht; Anm. d. Red.)", scherzt der junge Spanier, der in der neuen MotoGP-Saison einer der großen Favoriten sein dürfte. "Es ist wichtig für mich, die schnellste Yamaha zu sein, doch noch wichtiger ist es mir, dass wir heute bezüglich des Renntempos und der Haltbarkeit der Reifen gute Arbeit leisten konnten", fasst der Yamaha-Neuzugang zusammen.

"Ich bin ziemlich zuversichtlich. Ich weiß, dass ich eine schnelle Runde fahren kann. Das Motorrad hat den Speed dazu. Es ist aber schwieriger, konstant gute Runden zu fahren. Uns gelangen heute viele gute Runden mit gebrauchten Reifen. Ich bin positiv überrascht", schildert Vinales, der Rossi etwa vier Zehntelsekunden abnahm.

Rossi steht erneut in Vinales' Schatten

Rossi wirkte am zweiten Testtag deutlich frischer als am Montag: "Mir ging es heute gut. Ich war absolut fit. Vor dem Schlafengehen hatte ich gestern erneut Kopfschmerzen, doch als ich aufwachte, war ich vollkommen fit", erklärt der Italiener. "Ich konnte gut arbeiten. Es war unterm Strich ein erfolgreicher Tag. Am Vormittag ging durch die Warterei viel Zeit verloren, doch am Nachmittag konnten wir gut arbeiten. Ich fuhr mehr als 50 Runden."

"Es gab viele wichtige Dinge, die wir probieren mussten. Mehr oder weniger lief alles gut. Ich fuhr ein hohes Tempo. Zum Schluss versuchte ich, eine schnelle Runde zu fahren und landete auf der vierten Position. Ein Top-5-Ergebnis ist okay", bilanziert Rossi, der genau wie Vinales eine neue Verkleidung testete. Bei der Neuentwicklung sollen innenliegende Winglets für Abtrieb sorgen.

Neue Verkleidung zieht Blicke auf sich

"Ich testete sie, kann aber nichts dazu sagen", kommentiert Vinales. Rossi ließ sich zu einem kurzen Statement verleiten: "Sie meinten, ich darf nicht über die Verkleidung sprechen. Aber ehrlich gesagt finde ich, dass sie sehr schön aussieht. Ich mag sie. Es macht keinen großen Unterschied aus, sieht aber schöner aus. Wir werden sie weiter verwenden und morgen noch einmal testen."

"Der neue Rahmen war wichtiger als die neue Verkleidung. Ich mag ihn. Noch wurde nichts entschieden, aber der erste Eindruck war positiv", berichtet Rossi und gibt einige Details preis: "Es fällt damit einfacher, das Motorrad zu fahren. Wir wollten die Fahrbarkeit verbessern. Das soll uns helfen, in der zweiten Hälfte des Rennens die Reifen zu schonen. Sie werden weniger stark beansprucht. Ich fühle mich damit wohl. Morgen machen wir einen direkten Vergleich und treffen eine Entscheidung."

Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli wollte sich am Dienstag nicht zur neuen Verkleidung äußern. "Der Test läuft sehr gut. Wir hatten genau wie gestern keinerlei Probleme", freut sich der Italiener. "Wir arbeiten jetzt immer für die zweite Rennhälfte", betont Meregalli und gibt einen Ausblick auf den finalen Testtag in Sepang: "Wir werden unseren Testplan beenden. Auch von Michelin wird es neue Reifen geben."

Genauer gesagt hat Michelin neue Vorderreifen im Angebot. "Ich konnte sie heute noch nicht probieren", erklärt Rossi. "Wir entschieden uns, das morgen nachzuholen. Ich habe gehört, dass Michelin beim Vorderreifen Fortschritte erzielen konnte. Ich bin gespannt, sie morgen auszuprobieren und hoffe auf gute Bedingungen."

Vinales sieht weiteres Potenzial

Und auch Vinales wünscht sich gute Bedingungen, um weiter an seiner M1 zu arbeiten. "Es wird alles immer besser. Das freut mich. Jede Änderung verbessert die Situation. Wir haben viel probiert. Es ist schwierig, eine schnelle Runde zu fahren, wenn man viele Dinge probiert. Doch ich fühle mich bereits sehr wohl auf dem Motorrad", schildert der Spanier, der am Mittwoche eine Rennsimulation absolvieren möchte.

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Maverick Vinales experiementierte beim Setup seiner Yamaha M1 Zoom

"Wir haben es geplant, sollte meine körperliche Verfassung das erlauben", bemerkt Vinales, der wie Rossi am Mittwoch Klarheit bezüglich des Rahmens treffen möchte: "Wir werden morgen das neue und das alte Chassis miteinander vergleichen und dann eine Entscheidung treffen."

Unterm Strich sieht es so aus, als wäre Yamaha bei der Entwicklung aktuell deutlich weiter als Honda. Das heißt aber nicht, dass keine Fortschritte mehr möglich sind. "Es steht noch viel Arbeit bevor. Auch ich muss noch viele Dinge verbessern. Ich denke aber, dass wir bereits jetzt ein sehr gutes Paket haben. Es gibt aber noch ein paar kleine Details, die wir noch verbessern können, um noch schneller zu sein", so Vinales.