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Valentino Rossi gesteht: Yamaha hat über einen V4-Motor nachgedacht

Seit dem Beginn der Viertaktära hält Yamaha dem Reihen-Vierzylinder-Motor die Treue, doch aktuell geben Honda und Ducati mit ihren V4-Bikes den Ton an

(Motorsport-Total.com) - Reihen-Vierzylinder-Motoren haben bei Yamaha Tradition. Seit dem Beginn der Viertaktära in der Saison 2002 setzt Yamaha beim M1-Projekt auf vier Zylinder in Reihe, während die Konkurrenz von Honda und Ducati von Beginn an V-Motoren bevorzugte. Jedes Konzept hat seine Vor- und Nachteile. In der laufenden Saison steht es für die V-Motoren 9:3, was die Siege angeht.

Titel-Bild zur News: Yamaha M1

Yamaha M1 (2019): Bisher nur ein Sieg aus zwölf Rennen Zoom

Gab es bei Yamaha Überlegungen, ebenfalls eine V4-MotoGP-Maschine zu bauen? "Der V4-Motor hat im Vergleich zum Reihen-Vierzylinder-Motor Vor- und Nachteile. Beide haben ihre Stärken und Schwächen", kommentiert Valentino Rossi und gesteht: "Wir haben in der Vergangenheit bei Yamaha lange über das V4-Konzept und den Reihen-Vierzylinder nachgedacht."

"Die beiden schnellsten Motorräder im Moment - die Honda und die Ducati - setzen auf den V4-Motor. Doch Yamaha ist sehr konzentriert, was den Reihen-Vierzylinder-Motor angeht. Sie denken, dass sie damit die besten Ergebnisse erzielen. Sie haben sehr viel Erfahrung damit. Aber auch Suzuki verwendet den Reihen-Vierzylinder-Motor und ist schnell", bemerkt Rossi.

Suzuki ging zu Beginn der MotoGP-Ära mit einem V4-Bike an den Start und beendete das Projekt in der Saison 2011. Nach drei Jahren Pause kehrten die Japaner 2015 mit einem Reihen-Vierzylinder-Motor zurück. In der laufenden Saison gewann Alex Rins damit zwei Rennen. Yamaha konnte bei den ersten zwölf Grand Prix nur ein Rennen gewinnen.

"Vielleicht ist der Reihen-Vierzylinder-Motor in der Theorie in den Kurven ein bisschen besser und liegt dafür beim Topspeed zurück", grübelt Rossi. "Es ist möglich, muss aber nicht zwangsläufig so sein. Yamaha muss daran arbeiten, aus dem Konzept das Maximum herauszuholen. Es wird auch in der Zukunft das Konzept sein, auf das Yamaha baut."

Valentino Rossi, Jorge Lorenzo

Vor zehn Jahren dominierte Yamaha mit der M1 die MotoGP Zoom

In dieser Saison kämpfen die Yamaha-Piloten vor allem mit dem unterlegenen Topspeed der M1. Etwa 10 km/h fehlen im Durchschnitt auf Honda und Ducati. "In den Jahren, in denen Yamaha konkurrenzfähiger war, waren wir auf den Geraden schnell", erinnert sich Rossi und sieht keinen Grund, das Konzept zu wechseln.

"Meiner Meinung nach müssen sie das volle Potenzial ausschöpfen", kommentiert der 40-jährige Italiener. "Unterm Strich gibt es keine großen Unterschiede in den Kurven und auf den Geraden, wenn man das volle Potenzial ausschöpft."