"Um 0,4 Sekunden verbessert": Honda-Fahrer erkennen deutliche Fortschritte

Joan Mir kann vor seinem Sturz sogar die Aprilia von Marco Bezzecchi überholen - Johann Zarco jubelt über Platz sieben - Honda-Fahrer spüren Aufbruchstimmung

(Motorsport-Total.com) - Joan Mir war beim Grand Prix von Thailand lange der beste Honda-Fahrer. Der Ex-Weltmeister mischte in der großen Verfolgergruppe mit und konnte sogar die beiden Aprilia-Fahrer Marco Bezzecchi und Raul Fernandez überholen. Sein nächstes Ziel war Yamaha-Fahrer Jack Miller und Platz sechs.

Titel-Bild zur News: Joan Mir, Johann Zarco

Die Honda-Fahrer arbeiteten sich im Grand Prix in die Top 10 Zoom

Aber dann stürzte Mir in der Zielkurve und war raus. "Wir hatten einige Probleme mit der Hitze des Motorrads", atmet der Spanier durch. "Es war schlimmer als im Sprint. Ehrlich gesagt habe ich mir Verbrennungen zugezogen."

"Es war eine enorme Herausforderung, auf dem Motorrad sitzenzubleiben. Ich glaube, das war die schlimmste Erfahrung, die ich jemals auf einem Motorrad gemacht habe, was die Hitze angeht. So etwas habe ich noch nie erlebt."

"Und ehrlich gesagt hat mir das beim Sturz auch nicht geholfen. Ich habe einen Fehler gemacht. Wahrscheinlich hat die Hitze des Motorrads dazu beigetragen, dass mir dieser unterlaufen ist." Mir blieb beim Sturz unverletzt. Verbrennungen hat er sich an den Beinen zugezogen.

Trotzdem will er die Situation nicht schwarz sehen, denn die Performance war bis dahin gut: "Ich glaube, wir waren in einem großartigen Rennen. Ich bin von hinten gestartet und hatte in der ersten Runde in Kurve 4 eine Berührung mit Bezzecchi."

"Er hat mich leicht berührt, sodass ich neben die Strecke fahren musste. Danach musste ich all diese Positionen wieder aufholen. ch glaube, dass wir mit dem gezeigten Tempo sehr nah an den Top 5 hätten dran sein können."

"Und das ist etwas, das ich vergangenes Jahr nach keinem Rennen sagen konnte. Das bedeutet, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Momentan können wir mit den Ducatis nicht mithalten. Aber mit allen anderen denke ich schon. Das ist mein Eindruck."

Johann Zarco mit bewusst starker Schlussphase

Trotz Topspeed-Nachteil konnte Mir überholen, denn nach der ersten Runde war er nur Zehnter. Die Aufbruchstimmung unterstreicht auch LCR-Kollege Johann Zarco, der mit einer guten Schlussphase Siebter wurde, nur 15 Sekunden hinter dem Sieger.

"Ich bin froh, dass mein Gefühl für dieses Motorrad immer besser wird und ich verstehe, was ich brauche", betont der Franzose. "Während des Rennens waren die ersten zehn Runden wohl die schwierigsten für mich."

Johann Zarco

Johann Zarco teilte sich das Rennen optimal ein und wurde Siebter Zoom

"Weil ich versucht habe, den Medium-Hinterreifen zu kontrollieren. Die anderen mit dem weichen Hinterreifen konnten vielleicht etwas aggressiver kämpfen. Ich bin nur mitgefahren und habe versucht, eine kleine Reserve zu halten, aber es war trotzdem hart."

"Ich wollte in der Gruppe um Platz zehn bleiben, aber 15 Runden vor Schluss wurde es schwierig. Ich dachte mir: 'Bleib geduldig, denn irgendwann wird sich das Blatt wenden und der Medium-Reifen wird mir helfen.'"

"Ich habe sehr darauf gehofft - und zehn Runden vor Schluss war es dann so weit." Zarco überholte zunächst Fernandez und anschließend Miller. In den finalen Runden kam er auch Bezzecchi immer näher, konnte aber nicht mehr attackieren.

"Da ich mit Platz sieben schon sehr zufrieden war, wollte ich dieses Ergebnis nicht durch einen Fehler riskieren", sagt Zarco. "Außerdem: Wenn man sich den Abstand zur Spitze ansieht - 15 Sekunden -, dann ist das für ein so langes und hartes Rennen kein schlechter Wert."

Luca Marini beziffert die Fortschritte

Zarco hat sich auch Verbrennungen an einer Wade zugezogen, aber für ihn war das Hitzeproblem nicht so schlimm wie für Mir. Insgesamt sind alle Honda-Fahrer überzeugt, dass die RC213V bei großer Hitze größere Schwierigkeiten hat als die anderen Marken.

"Das erlaubt uns nicht, das Motorrad optimal zu fahren, insbesondere in der Kurvenmitte", beschreibt Luca Marini. "Wir verlieren auch in der Bremsphase. Wie wir wissen, haben wir momentan Schwierigkeiten mit der Höchstgeschwindigkeit."

"Wenn wir also nicht in der Lage sind, ein bisschen über dem Limit zu fahren, sind die Rundenzeiten nicht gut und es wird schwer, gegen die anderen Hersteller und Fahrer zu kämpfen. Ich denke, das ist unser größtes Problem."

Luca Marini

Luca Marini ist überzeugt, dass Honda über den Winter Fortschritte gemacht hat Zoom

Dass Honda trotzdem im Verfolgerfeld mitmischen konnte, sorgt bei den Fahrern für Optimismus. Marini kam als Zwölfter ins Ziel. Er hat die Startprozedur nicht optimal durchgeführt und ist ohne Launch-Control losgefahren.

Deswegen war Marini nach der ersten Runde nur 19. Aber auch er konnte einige Fahrer überholen. "Wir haben unsere Pace und unsere Ergebnisse hier verbessert", bestätigt auch der Italiener. "Wir holen bereits sehr gutes Potenzial aus dem Paket heraus, das wir aktuell haben."

"Ich denke, wir haben uns im Vergleich zum vergangenen Jahr um vier Zehntelsekunden verbessert", rechnet Marini vor. "Vielleicht lagen wir letztes Jahr noch 1,2 Sekunden zurück, jetzt sind es etwa 0,8. Aber wir wissen nicht, wie viel Marc Marquez noch in der Hinterhand hatte."

Für die thailändischen Fans war Somkiat Chantra der große Star. Am Sonntag waren knapp 100.000 Besucher vor Ort. Denn zum ersten Mal startete ein Thailänder in der MotoGP. Chantra kam als 18. ins Ziel und sammelte keine WM-Punkte.

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