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Tracklimits-Regel zu lax? Rins kritisiert zu viele erlaubte Verstöße im Rennen
Kritik an den Tracklimits-Regeln gibt es immer wieder: Auch Alex Rins stört sich daran und wünscht sich Gras zurück - MotoGP-Renndirektor Mike Webb klärt auf
(Motorsport-Total.com) - Tracklimits sind in der MotoGP ein sensibles Thema, vor allem wenn sie das Qualifying- oder Rennergebnis beeinflussen. Schon der Teil von nur einem Rad im grün markierten Bereich reicht aus, damit die Streckensensoren aktiviert werden oder die Rennkommissare bei Sichtung des Videomaterials Alarm schlagen.

© Motorsport Images
Solche grün markierten Bereiche neben der Strecke gibt es mittlerweile überall Zoom
Während das im Training und Qualifying dazu führt, dass die Runde gestrichen wird, herrscht im Rennen eine gewisse Fehlertoleranz. Bei drei Verstößen erhält der Fahrer eine Warnung, bei zwei weiteren folgt eine Strafe, meist in Form einer Long Lap Penalty.
Ginge es nach Suzuki-Pilot Alex Rins, dürfte diese Regelung gerne etwas strenger ausfallen. "Wenn die grünen Flächen noch so wären wie früher, wenn es noch Gras gäbe, dann würde sie sicher niemand berühren", argumentiert der Spanier. "Vier oder fünf Verstöße bis zur Long Lap sind aus meiner Sicht zu viel."
Brad Binder mit aktuellem Tracklimits-System zufrieden
"In der MotoGP haben wir bereits in einigen Sicherheitskommissionen über dieses Problem gesprochen - die maximale Anzahl der Verstöße. Vielleicht werden sie im nächsten Jahr etwas ändern. Mit Gras würde das Grün niemand berühren", so Rins.
Deutlich wohlwollender äußert sich KTM-Fahrer Brad Binder. "Ich denke, es gibt Zeiten, da funktioniert das System gut und weiß jemanden zu Recht, der es immer wieder ausreizt und sich einen Vorteil verschafft. Aber manchmal machen die Leute auch einfach nur kleine Fehler und touchieren dadurch das Grün."
Binder findet außerdem: "Man braucht das Grün auch aus Sicherheitsgründen", und widerspricht in diesem Punkt Rins. "Insofern halte ich das aktuelle System für in Ordnung. Bei drei Verstößen gibt es eine Warnung, bei zwei weiteren die Long Lap. Man hat also etwas Spielraum für Fehler. Die Strafe erhält man nicht ohne Grund."
Webb erklärt, wann Verstöße gezählt und bestraft werden
So erklärt es auch MotoGP-Renndirektor Mike Webb auf 'MotoGP.com': "Im Rennen erlauben wir eine bestimmte Anzahl an Fehlern. Das Kriterium während eines Rennens ist: Gewinnt der Fahrer einen Vorteil oder nicht." Daran orientiert sich die Menge der gezählten Verstöße ebenso wie die Verhängung von Strafen.
Verliert ein Fahrer durch Missachtung der Tracklimits Zeit oder Positionen, wird das weder gezählt noch bestraft. Gewinnt er hingegen Zeit oder Positionen, wird er automatisch und sofort bestraft. Wenn nicht klar ist, ob es sich um einen Vor- oder Nachteil handelt, zählen die Rennkommissare mit und führen Strichliste.

© LAT
Mike Webb kennt die diffizilen Regeln der Tracklimits in der MotoGP Zoom
"Es wird als Fehler gewertet", erklärt Webb. Auf drei Verstöße folgt die Warnung, auf fünf die Strafe. "Auch wenn es aus Versehen passiert, kann man nicht immer wieder einen anderen Teil der Strecke nutzen als der Rest. Deshalb gibt es ein Limit von fünf."
Alex Rins: "Grün nicht zu berühren, ist immer am besten"
Die erste und letzte Runde genießen in dem Zusammenhang eine Art Sonderstatus. Wenn jemand beim Start zum Beispiel abgedrängt wird, zählt das nicht als Verstoß, sofern er keinen Vorteil gewinnt. Passiert ein Verstoß in der letzten Runde, zieht das eine Strafe nach sich, es sei denn der Fahrer verliert dadurch ohnehin.
Für manche Fahrer bleibt das Ganze dennoch undurchsichtig. Rins gibt, angesprochen auf die Tracklimits-Regel für die letzte Runde, jedenfalls zu: "Hundert Prozent sicher weiß ich es nicht. Es ist besser, das Grün nicht zu berühren. Das ist immer das Beste."
"Ich erinnere mich daran, dass man, wenn man mit jemandem kämpft und das Grün berührt, die Position aufgeben muss. Aber wenn man das Grün berührt, während man alleine ist, gibt es eine Strafe von drei Sekunden oder gar nichts. Ich halte mich deshalb daran, es am besten gar nicht zu berühren", bekräftigt der Spanier.


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